… eigentlich hatte ich vor, diese Tour in einer Woche mit Kathrin und Thomas zusammen zu wandern, da terminlich bei mir etwas dazwischengekommen ist habe ich sie heute alleine absolviert quasi als Vorwanderung für die beiden bei äußerst rapide wegtauendem Schnee und viel Sonne.
Meine Erwartungshaltung vorab war trotz der beiden sehr hübschen Prignitz-Städtchen Perleberg und Bad Wilsnack eher moderat, umso erfreuter war ich am Ende, auf einer enorm waldlastigen Strecke mit teils langen naturbelassenen Abschnitten unterwegs gewesen zu sein. Die Begegnungen mit den toll anzusehenden kleinen Flüssen Stepenitz zu Beginn und Karthane am Ende brachten die nötige Abwechslung und rundeten die Tour ab. Die direkten Kontakte mit den Gewässern muss man dabei allerdings abseits der Wege oft aktiv suchen.
Unter dem Aspekt des Pilgerwegs (dies ist ein Abschnitt des Jakobswegs Rostock — Bad Wilsnack, markiert zusätzlich als Teil der ‘Wege nach Wilsnack’) fand ich die Strecke im Vergleich zu ähnlichen ‘Kandidaten’ sehr attraktiv und kann sie somit speziell als ‘Schnupper-Pilgerwanderung’ in Brandenburg empfehlen. Außerdem ist der Landkreis Prignitz ja nicht gerade mit vielen Wanderoptionen gesegnet und so sollten auch ‘profane’ Wanderer voll auf ihre Kosten kommen, um die Region kennenzulernen.
Wer es noch nicht mitbekommen hat: Christine Thürmer hat in ihrem kürzlich erschienenen, aktuellen Bestseller ‘Auf 25 Wegen um die Welt’ ( meine Rezension: https://www.wandern-berlin-brandenburg.de/2023/02/27/rezension-christine-thuermer-auf-25-wegen-um-die-welt-piper-verlag/ ) auch den ursprünglichen ‘Weg nach Wilsnack’ berücksichtigt. In diesem Jahr wird daher sicherlich auf der Strecke östlich von Bad Wilsnack deutlich mehr los sein als in den letzten Jahren.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof in Perleberg, zunächst geht es auf einer kleinen Stadtrunde über die Wittenberger Straße zur Stepenitz und über den ‘Schulgang’ zum Großen Markt mit dem Rathaus und der St.-Jacobi-Kirche. Weiter führt der Weg über die Puschkinstraße zum westlichen Nebenarm der Stepenitz und auf der Hagenpromenade idyllisch daran entlang. Über die Grabenstraße geht es zum Ziegelhof, dann wird der Wilsnacker Straße gefolgt und durch ein Wohngebiet und eine Datschensiedlung wird Perleberg südwestlich verlassen.
Nun wird knapp drei Kilometer weit eine alte Baumallee parallel zu Stepenitz genutzt, hier empfehlen sich einige Abstecher in die Wiesen mit Ausblick auf die Mäander des Gewässers. Zwei Teiche werden passiert und am Ende des Abschnitts bietet sich wie von mir gemacht der kleine ‘Loop’ an, bevor die Stepenitz verlassen wird. Anschließend führt der Weg im Wald zur Landstraße, der Jeetzbach wird überquert und es folgt ein längerer Streckenteil durch den Kiefernwald auf Forstwegen. Danach führt der Weg eine Weile am Waldrand entlang, bevor wieder für längere Zeit tief in den Wald eingetaucht wird, diesmal sogar auf teils naturbelassenen Wegen.
Drei kleine Siedlungen im Wald werden passiert rund um die erneute Überquerung der Landstraße, bevor auf die Karthane getroffen wird. Auch hier muss man die Augen offen halten, um näher an den Flusslauf heranzukommen, der ansonsten schwer zugänglich ist. In einem Mix aus Wald- und Feldwegen geht es auf das Areal der alten Flußbadeanstalt zu, nach Unterquerung der Bahntrasse wird noch einmal der Karthane nahe gefolgt zum Orteingang von Bad Wilsnack. Über die Große Straße führt der Weg an den vielen kleinen bunten Fachwerkhäusern entlang zur imposanten Wunderblutkirche, durch die Parkanlage und über die Töpferstraße geht es abschließend zum Bahnhof Bad Wilsnack, an dem die Tour endet.
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