… Auftakt heute zu meinem zweiten Flusswanderprojekt in diesem Jahr, entlang der (Lausitzer) Neiße, die in Brandenburg mit ihrem Flusslauf zwischen Ratzdorf und Köbeln die Grenze Deutschlands zu Polen abbildet. Wegen der schlechten direkten Erreichbarkeit hatte ich die nördliche Etappe einige Kilometer weit fortgeführt bis zum nächsten Bahnhof in Neuzelle. Auch in südlicher Richtung werde ich im Verlauf des Projekts zumindest bis nach Bad Muskau in Sachsen wandern, zusätzlich wird es wohl einige zusätzliche ‘Bonus-Grenzgänge’ nach Polen wie bei meinem Oder-Wanderprojekt damals geben.
Die heutige Etappe habe ich nun bereits einige Male in ähnlicher Form absolviert, sie war vor knapp zwei Jahren auch Auftakt meiner Wanderung entlang der Oder. Tatsächlich folgte ich bei dieser Tour nur knapp acht Kilometer weit der Neiße, dann schloss sich die wesentlich breitere Oder an. Das Wetter hätte bei der Wanderung nicht perfekter sein können, bei strahlender Sonne und knackigen winterlichen Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt lag noch viel Schnee und speziell das Begehen der naturbelassenen Deiche machte viel Spaß. Mit der Zeit wurde es allerdings teilweise etwas anstrengend und ich wechselte ab und zu alternativ auf den häufig ‘gespurten’ Parallelweg direkt hinter dem Deich.
Leider kam ich durch die ASP- und Schafweidezäune heute nicht unmittelbar an die Neißemündung heran, hatte sie aber ja bereits von beiden Länderseiten aus in der Vergangenheit mehrfach besucht. Anhand der Fotos mag die Etappe langweilig auf hohem Niveau erscheinen, das war sie aber ganz und gar nicht. Neben Fuchs und Hase sah ich einige Singschwäne im Tiefflug und große Gruppen von Wildgänsen und Kranichen in den Sumpfwiesen und Feldern, die abwechslungsreichen weiten Auenlandschaften um die Gewässer herum konnten mich auch diesmal wieder faszinieren.
Und natürlich belohnte ich mich auch diesmal wieder selbst mit ein paar lokalen Brauspezialitäten im Laden der Klosterbrauerei Neuzelle am Ende der Tour …
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet am Bahnhof in Coschen, zunächst geht es über die Hauptstraße zur Brücke ‘Neißewelle’, dann wird abgezweigt auf den schmalen asphaltierten Radweg auf der Deichkrone. Gut fünf Kilometer weit wird der Weg genutzt meist nahe am Flusslauf, es schließt sich ein schöner, eineinhalb Kilometer langer naturbelassener Abschnitt auf dem Deich an bis zum Ort Ratzdorf. Hier hat man aktuell nur die Wahl, durch Lücken im ASP-Zaun den Ort außen auf dem Deich zu umgehen, um nahe an die Neißemündung zu gelangen, am Pegelhaus ist ebenfalls ein Zugang in Richtung der Neißemündung durch die Wiesen möglich.
Folgen sollte man auf jeden Fall ab dort dem naturbelassenen Weg ein Stück an der Oder entlang, und dann erst auf den Deich zurückkehren. Dieser wird zur breit ausgebauten ‘Fahrradautobahn’ und hat lange Geradeausabschnitte, die andererseits aber vom hohen Deich aus gute Ausblicke in die in diesem Bereich mit zahlreichen Wasserflächen durchsetzten Oderauen bieten. Auf Höhe von Wellmitz ergibt sich ein lohnender Ausblick vom vorgelagerten Naturdeich, danach geht es noch einmal zweieinhalb Kilometer weit auf dem Radweg bis zum Abzweig in Richtung Neuzelle.
Der schmalen Asphaltstraße des Waschhauswegs wird gefolgt über die Felder und an Entwässerungsgräben entlang, nach Überquerung des Bahnübergangs wird in der Kirchstraße in den Klostergarten abgezweigt und an der Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz vorbei führt der Weg hinauf zur beeindruckenden Klosterkirche. Am Klosterteich entlang geht es zur Bahnhofstraße, dieser wird abschließend gefolgt bis zum am nördlichen Ende des Ortes liegenden Bahnhofs Neuzelle, an dem die Etappe endet.
Hallo Frank, die Tour habe ich — von Guben ausgehend — auch so gemacht (inkl. Kauf von Gourmet Pilsener am Ziel) und wegen des hohen Asphaltanteils in schmerzlicher Erinnerung (hinterher hat mir mein Arzt erklärt, was eine Kreuzbeinfuge ist und mich wieder fitgespritzt). Ich bin gespannt, ob du zwischen Guben und Forst eine vernünftige Streckenführung findest, mir ist dazu bisher nichts Gescheites eingefallen.
Danke, Martin!
Ich habe mich für gemütliche Etappen (max. 25km) entschieden, es folgen dann einige mit Start an Bushaltestellen, sollte aber gut machbar sein. Bei der Tour Coschen-Neuzelle war ja das schöne, dass ich vom Asphalt unter dem Schnee nicht viel mitbekam. Ansonsten sind meine Ansprüche bei dem Projekt an die Wege nicht hoch, ich rechne zu über 80% mit asphaltierten Radwegen. An der Oder in Richtung Norden war es noch schlimmer, da gab es teilweise 20km klapprige Betonplatten am Stück.