… eine sehr spon­tane Tour heute ange­sichts des noch mil­den und mil­chig-son­ni­gen Herbst­wet­ters nörd­lich von Ber­lin. Am Mor­gen hatte ich durch Zufall gele­sen, dass die seit Ewig­kei­ten (in Wahr­heit seit ’nur’ knapp acht Jah­ren!) auch für Fuß­gän­ger nicht mehr legal und seit län­ge­rer Zeit auch theo­re­tisch nicht mehr nutz­bare, spä­ter abge­ris­sene Brü­cke über das Oder­ber­ger Gewäs­ser bei Liepe nun end­lich durch einen voll­wer­ti­gen schi­cken Neu­bau ersetzt ist, der Mitte Sep­tem­ber eröff­net wurde.

Die lang­wie­rige und extrem ver­zö­gerte Ent­ste­hung liest sich wie ein Trau­er­spiel, musste doch der Auf­trag zum Neu­bau mehr­fach neu aus­ge­schrie­ben wer­den, da alle Ange­bote zu hoch für das Bud­get waren, bis sich eine auf Pon­ton-Brü­cken­bau­ten spe­zia­li­sierte pol­ni­sche Firma ‘erbarmte’, die Umset­zung anzugehen …

Daher mein zwei­deu­ti­ger Titel ‘Die Große Lie­per Posse’, zumal ich tat­säch­lich im Natur­schutz­ge­biet Pla­ge­fenn das Bruch­ge­biet genau die­ses Namens passierte!

Die Ent­schei­dung, heute nörd­lich von Ber­lin in einer Laub­wald­re­gion eine Tour zu machen, war im wahrs­ten Sinne gold­rich­tig. Wobei die Buchen tief im Wald dies­mal so extrem orange fun­kel­ten, dass ich schon tages­ak­tu­ell fürch­tete, vor mir würde plötz­lich ein Hor­ror-Clown mit dem Teint in die­ser Farbe auf­tau­chen, der die alte blon­dierte Perü­cke von Jus­tin Bie­ber auf­trägt und mir flu­chend Haus­tiere als Weg­zeh­rung anbietet ;-)

Obwohl ich natür­lich schon mehr­fach in der Ecke unter­wegs war, hat mich diese Wan­de­rung von der Attrak­ti­vi­tät her umge­hauen. Am Ende fragte ich mich: Pus­te­blu­men Anfang Novem­ber, kann das alles über­haupt real sein?
Klar ist: die Stre­cke (even­tu­ell ver­län­gert bis Fal­ken­berg) ist ein hei­ßer Kan­di­dat für eine mei­ner Monats-Grup­pen­wan­de­run­gen im nächs­ten Jahr!
Klei­ner Makel: die gro­ben Pflas­ter­stein­wege, die es zuhauf bei die­ser Tour gibt, sehen toll aus, aber ihre Begeh­bar­keit, die viel Auf­merk­sam­keit erfor­dert, lie­fert defi­ni­tiv nicht den größ­ten Spaßfaktor.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am Bahn­hof Cho­rin, zunächst geht es durchs Dorf zur Kir­che, dann über den Mit­tel­weg und den Hüt­ten­weg zum Klos­ter­steig. Auf die­sem führt der Weg berg­auf zum Sied­lungs­rand, danach über die neu­ge­schaf­fene Umge­hung des Hang­wegs durch den Wald zur Neuen Klos­ter­al­lee und wei­ter zum Ufer des Amts­sees. Dem schö­nen Pfad am Ufer wird gefolgt zum Klos­ter­areal, das zur Land­straße hin durch­quert wird. Nach deren Über­que­rung geht es gera­de­aus auf dem Kopf­stein­pflas­ter auf dem Lie­per Amts­weg gut einen Kilo­me­ter bis zur mar­kan­ten Wege­kreu­zung, anschlie­ßend wei­ter auf dem ‘Holz­weg’ und dem Pad­den­stein­weg, die sich süd­öst­lich durch das leicht hüge­lige Gelände des Pla­ge­fenns winden.

Spä­ter wird abge­zweigt auf einen natur­be­las­se­ne­ren Weg und die­sem nach Süden gefolgt bis ans Ende der brei­ten Schneise der Erd­gas­pipe­line. Noch ein­mal führt der Weg kurz über Kopf­stein­pflas­ter, dann natur­nah um die Große Lie­per Posse zur Hälfte herum. Dem anstei­gen­den Weg wird gefolgt hin­auf und im Bogen geht es zur eben­falls mit Kopf­stein­pflas­ter bedeck­ten Bro­do­wi­ner Straße, die an eini­gen klei­nen Streu­sied­lun­gen ent­lang hin­un­ter ins Dorf Liepe führt. Nach Über­que­rung der Karl-Lieb­knecht-Straße wird dem Wie­sen­weg am Dorf­rand gefolgt und auf die neue Brü­cke über das Oder­ber­ger Gewäs­ser getroffen.

Nach deren Über­que­rung geht es auf dem mar­kier­ten Wan­der­weg in Rich­tung der Schleuse, hier wird auf den Natur­deich gewech­selt und die­ser nun gut zwei Kilo­me­ter weit genutzt bis zur Sied­lung Ato­mill. Über den Feld­weg geht es hin­über zur Hohen­fi­nower Straße und die Tour endet am Bahn­hof Niederfinow.