… angesichts der diffusen Wettervorhersage hatte ich mir für heute nur eine kürzere stadtnahe Tour überlegt, eigentlich sollte es nach Westen Richtung Spandau gehen. Da Wanderfreund Jürgen
gestern in einem Nebensatz den ‘ModellPark Berlin-Brandenburg’ auf seiner Heimrunde in der Wuhlheide erwähnt hatte und ich seltsamerweise noch nie davon gehört hatte, plante ich nach kurzer Recherche hastig eine Streckenwanderung rund um den Parkbesuch.
Überpünktlich stand ich also kurz vor 10 Uhr am Einlass (5,50 Euro regulär), nach kleinem Plausch mit dem Betreiber konnte ich mir über eine halbe Stunde lang alles ungestört ansehen, bevor die nächsten Besucher eintrudelten. Man hat dort vor 17 Jahren angefangen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Berlin (natürlich auch von Köpenick und Spandau) und von ganz Brandenburg im Maßstab 1:25 nachzubauen. Wie ich finde schwanken Detailgrad und Qualität stark, bei einigen Exponaten war ich allerdings mehr als verblüfft von der Umsetzung, zumal ich zu über 95% der Originale kenne.
Klar war, dass ich versuchen wollte, ausgiebig zu fotografieren, und zwar möglichst mit ‘Bokeh-Effekt’, um mit der Tiefenunschärfe die beste optische Illusion zu erzielen. Das klappte auch bei einigen Aufnahmen wie ich finde sehr gut (-> ‘Porträt’-Modus mit manuellem Fokus), wobei ein Beurteilen unterwegs am Smartphonebildschirm kaum möglich und somit ‘Bauchgefühl’ angesagt war.
Dicke Empfehlung von mir für den Miniaturpark, auch wenn mir die Auswahl der Modelle teilweise seltsam erscheint und regionale Präferenzen wohl ausschlaggebend waren. Heimliches Highlight ist natürlich die Burg Rabenstein auf einem kleinen Hügel und mit trubeligem ‘Wimmelbild’ im Burghof, klasse!
Die Route entsprach ungefähr dem E11 im östlichen Berliner Stadtgebiet inklusive der Überquerung der Spree per Fähre, wobei mir wieder auffiel, wie wenig ich mich in der Wuhlheide abseits der Hauptwege auskenne. Irgendwie ist dort schon der Herbst im vollen Gange, viele Bäume scheinen durch die aktuelle Hitzeperiode bereits ‘per Turbo’ in den ‘Blattabwurfmodus’ zu schalten. Ansonsten unterm Strich eine schöne kürzere Tour, die man auch ohne den Besuch des Modellparks immer mal wieder machen kann.
Hier die Website des Parks: https://modellparkberlin.de
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am S‑Bahnhof Köpenick, zunächst geht es entlang der Straße ‘Am Bahndamm’, dann wird auf den Promenadenweg an der Wuhle abgezweigt und diesem knapp zwei Kilometer weit gefolgt bis zur Brücke an der Hoppendorfer Straße. Hier führt der Weg in den Wald hinein und meist auf Schotter hinüber zur Köpenicker Straße, nach deren Überquerung geht es pfadartig und naturbelassen weiter bis zur Treppe am S‑Bahnhof Wuhlheide. Die Bahntrasse wird überquert, im leichten Bogen führt der Weg im Wald am Wasserwerk vorbei, danach geht es auf dem Pfad durch die Drachenwiese zur asphaltierten Kastanienallee, über die der Eingang des ModellParks Berlin-Brandenburg erreicht wird.
Nach dem Besuch dort führt der Weg wieder pfadartig zum breiten Eichgestell und auf diesem zur Treskowallee, anschließend noch einmal im Wald bis zur Straße ‘Am Walde’. Dort wird die Wuhlheide verlassen und die Rummelsburger Landstraße überquert, dann dem Fritz-König-Weg, der Nalepastraße und der Spreeschlossstraße gefolgt durch die Datschensiedlung bis zum Fähranleger an der Spree. Nach der Überfahrt wird dem Uferweg nördlich am Rand des Plänterwalds gefolgt am ‘Eierhäuschen’ vorbei und bis zur Brücke an der Insel der Jugend. Mit Erreichen des Treptower Parks geht es meist auf Asphalt am Gasthaus Zenner vorbei, dann immer nahe am Spreeufer bis zur S‑Bahnstation am Parkende, an der die Tour endet.
Ja schön — da bist Du rund um die Gegenden meiner Kindheit herumgestiefelt (Wuhle und Wuhlheide), und ich kann Dich beruhigen — auch ich entdecke nach all den Jahrzehnten immer noch neue, besondere Wege und Stellen, gerade erst in diesem Sommer mit einigem Staunen. Schön, dass Du im Modellpark so ausgiebig abgelichtet hast!
Vielen Dank, Gregor! Auch nach so vielen Jahren intensiven Durchstreifens bin ich immer noch überrascht davon, was Berlin manchmal für mich bereithält …