… nach fast acht Jah­ren wollte ich mir mal wie­der selbst ein Bild vom süd­li­chen Ufer­weg des Wer­bel­lin­sees am Rand der Schorf­heide machen. Haupt­au­gen­merk war dabei auf dem inof­fi­zi­el­len Teil im nord­öst­li­chen Bereich, der mich zu der Zeit durch seine kom­pro­miss­lose Wild­heit und grenz­wer­tige Begeh­bar­keit über­raschte. Damals war der Abschnitt über­haupt nicht gekenn­zeich­net, zeit­wei­lig ein­mal kom­plett gesperrt und nun ist er mit dem lapi­da­ren Hin­weis­schild ‘Der Pfad ent­lang des Sees ist steil und natur­be­las­sen’ an bei­den Zugän­gen ver­se­hen, nur ver­bo­ten für Radfahrer.

Der schmale Weg ist herr­lich und die Cha­rak­te­ri­sie­rung trifft abso­lut zu, wären da nicht diese knapp 10 Meter unge­woll­ter ‘Klet­ter­steig’ schräg im Hang, die ich für abso­lut gefähr­lich halte! Mir gelang es heute wegen des san­dig-rut­schi­gen Bodens in meh­re­ren Ver­su­chen nicht, mit Hilfe der noch vor­han­de­nen ‘Wur­zel­griffe’ hin­auf­zu­kom­men. Vor acht Jah­ren nahm ich beherzt Anlauf und kon­zen­trierte mich auf Mög­lich­kei­ten zum Fest­hal­ten im Hang, was ich mir dies­mal ersparte, da es mir zu ris­kant schien. Statt­des­sen ging es hinab und ein paar Schritte durchs Was­ser des Sees (Tiefe ca. 20cm), auch wenn dort der Aus­stieg eben­falls nicht ganz ein­fach ist und man sich hoch­hie­ven muss. Hinzu kam bei die­ser Tour ein an denk­bar ungüns­ti­ger Stelle frisch umge­stürz­ter dicker Baum im stei­len Hang, an dem man sich aber vor­bei­zwän­gen kann.

Es könnte ein abso­lu­ter Aben­teuer-Vor­zei­ge­wan­der­pfad sein, würde man diese eine kri­ti­sche Stelle end­lich ent­schär­fen, ihn grob pfle­gen und auch für Nicht-Adre­na­lin­jun­kies pas­sier­bar machen ;-)

Abge­se­hen von die­sen klei­nen aber nicht uner­heb­li­chen Makeln war es eine traum­haft schöne Stre­cke fast kom­plett im schat­ti­gen Buchen­be­stand am Ufer. Ergänzt hatte ich die Tour durch den län­ge­ren Pro­log von Klan­dorf aus durch die Wäl­der hinab nach Rosen­beck und dann auf dem schöns­ten Trei­del­weg Bran­den­burgs, der über jeden Zwei­fel erha­ben ist, immer am Wer­bel­lin­ka­nal ent­lang bis zum Askanierturm.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am Bahn­hof Klan­dorf, auf der Dorf­straße geht es zunächst durch den Ort bis zur Kir­che, dann auf einer Mischung aus Feld- und Wald­we­gen, teils natur­be­las­sen, durch den Wald bis hinab zur Rosen­be­cker Schleuse am Wer­bel­lin­ka­nal. Das kleine Dorf wird durch­quert, danach dem Kanal sehr schön auf dem beglei­ten­den natur­be­las­se­nen Pfad auf einem klei­nen Damm gefolgt bis nach Eichhorst.

Dort wer­den die Sied­lun­gen größ­ten­teils umgan­gen und es schließt sich ein zwei­ter, ebenso schö­ner Abschnitt etwas erhöht ent­lang des Wer­bel­lin­ka­nals an bis nach Wildau, wo der Kanal auf der moder­nen Holz­brü­cke über­quert wird. Nach dem kur­zen Abste­cher zum Aska­nier­turm geht es über die Brü­cke zurück, danach immer am Ufer des Wer­bel­lin­sees ent­lang nach Nord­os­ten. Der Cam­ping­platz Ber­o­lina am Süßen Win­kel wird durch­quert, spä­ter der kleine Bade­ort Alten­hof auf der Dorf­straße. Der natur­be­las­sene Weg am Ufer wird nach der Durch­que­rung des Are­als der Euro­päi­sche Jugend­er­ho­lungs- und Begeg­nungs­stätte (ehe­mals ‘Pio­nier­re­pu­blik Wil­helm Pieck’) fort­ge­setzt, nach einer Weile wird der Pfad stei­ler, schmä­ler und rus­ti­kale und die ‘Klet­ter­wand’ (s.o.) muss alter­na­tiv­los über­wun­den oder durchs Was­ser umgan­gen wer­den, will man das See­ufer nicht verlassen.

Es fol­gen wei­tere zwei Kilo­me­ter auf Wald­we­gen mit Durch­que­rung des klei­nen Cam­ping­plat­zes ‘Voigts­wiese’, dann ist das Ende des Sees mit der Sied­lung Jäger­berg erreicht. Nun führt der Weg im Wald hin­auf zur Kreu­zung von See­rand­straße und Chaus­see­straße, nach dem gepflas­ter­ten Abschnitt zum Kai­ser­bahn­hof hin endet die Tour dort.