… bei wie­der mal sehr wech­sel­haf­ter Wet­ter­pro­gnose und vie­len unter­bro­che­nen Bahn­li­nien ent­schied ich mich heute erneut nur für eine kür­zere Tour am Ber­li­ner Stadt­rand. Nach den typi­schen West-Ber­li­ner Fors­ten zuletzt ging es für mich mal wie­der in den Süd­os­ten, in die Dah­me­re­gion. Dies­mal inter­es­sier­ten mich jedoch nicht die übli­chen gewäs­ser­na­hen Stre­cken, son­dern ich wollte mich end­lich ein­mal im Wald um Wüs­te­mark im Speck­gür­tel-Nie­mands­land zwi­schen Rie­sel­fel­dern, Auto­bah­nen und dem Flug­ha­fen BER umschauen.

Als Pro­log nutzte ich mög­lichst viele Pfade im irgend­wie stark zer­sie­del­ten Wildau hin­auf zum Höl­len­grund und wei­ter zum Stadt­rand, was auch sehr gut funk­tio­nierte. Klei­ner Wer­muts­trop­fen aktu­ell: am West­hang zwi­schen TH und Sport­ge­lände ist immer noch der Pfad an der Hang­kante gesperrt wegen der maro­den Bun­ker­ruine dar­un­ter, die kom­plett ver­füllt wer­den soll.

Der Forst rund um Wüs­te­mark über­raschte mich sehr posi­tiv, er besteht aus deut­lich mehr Misch­wald als erwar­tet und ent­hält sogar einen grö­ße­ren flä­chi­gen Buchen­be­stand. Die Ernüch­te­rung kam spä­ter am Rand der Flut­gra­ben­aue, wobei die leicht zuge­wach­se­nen Wie­sen­wege bis zur Auto­bahn­un­ter­füh­rung noch halb­wegs gut zu pas­sie­ren waren. Das anschlie­ßende Stück am Was­ser­gra­ben aber, das ich eigent­lich als sehr schön in Erin­ne­rung hatte, ist der­zeit mit gut zwei Meter hohem Schilf und Brenn­nes­seln regel­recht ver­bar­ri­ka­diert. Da half wegen der feh­len­den Alter­na­tive nur, Hände und Arme nach oben zu stre­cken und mit ‘Sperr­dif­fe­ren­tial und Gelän­de­un­ter­set­zung im klei­nen Gang’ stur einen Kilo­me­ter weit durch­zu­mar­schie­ren. Für Zecken­op­fer­kan­di­da­ten sicher keine Option … 

Viel­leicht ist der Weg im Spät­herbst / Win­ter dort wie­der leich­ter begeh­bar, in dem Fall kann ich die inter­es­sante Tour durch­aus empfehlen. 

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am S‑Bahnhof Wildau, durch den TH-Cam­pus geht es zunächst zum Aus­gang an der Eich­straße, dann über den Schlucht­weg im Hang hin­auf zur Grü­nen Schanze. Das Sport­platz­ge­lände muss wegen einer Sper­rung west­lich an der Jahn­straße pas­siert wer­den, danach führt der Weg durch die Gara­gen­kom­plexe und über die Frei­heitstraße ein Stück bergab. Nun geht es auf schma­len Grün­zü­gen pfad­ar­tig durch die Sied­lung zum Wild­gar­ten, durch die­sen über den Gal­gen­berg und durch den Höl­len­grund. Das Fließ wird über­quert und über die Straße ‘Am Fal­ken­horst’ wird das grö­ßere zusam­men­hän­gende Wald­ge­biet erreicht.

Der Misch­wald des Fors­tes wird in Rich­tung des Gehöfts Wüs­te­mark durch­quert, kurz vor­her jedoch nord­west­lich abge­zweigt zum geschot­ter­ten Mit­ten­wal­der Weg hin, auf dem die Land­straße über­quert wird. Es folgt ein län­ge­rer Abschnitt am Wald­rand ent­lang der Sumpf­wie­sen und kurz wird der Land­straße auf dem par­al­lel ver­lau­fen­den Rad­weg gefolgt, dann west­lich abge­bo­gen zur Auto­bahn­un­ter­füh­rung. Es schließt sich ein lei­der sehr stark zuge­wach­se­ner Weg (Stand 06/2025) ent­lang des Sel­chower Flut­gra­bens an, eine Umge­hung im gro­ßen Bogen durch den Ort Kie­ke­busch (ca. 1,5km zusätz­lich) wäre möglich.

Danach führt der Weg sehr schön an dem namen­lo­sen See vor­bei, der vom Flut­gra­ben durch­flos­sen wird, dann im Bogen par­al­lel zur Ein­zäu­nung des Flug­ha­fens, spä­ter sehr san­dig um das Ende des Air­ports herum bis zum Ein­gang an der Wal­ters­dor­fer Allee. Von dort sind es noch ein­mal knapp zwei Kilo­me­ter gera­de­aus durch das Flug­ha­fen­ge­lände bis zu den Ter­mi­nals und dem Ende der Tour am Bahn­hof BER.