… die letzte noch offene Etappe meines Elbe-Projekts in Brandenburg habe ich heute absolviert mit der Wanderung von Dömitz nach Lenzen. Das Städtchen Dömitz liegt bereits in Mecklenburg-Vorpommern und stellt mit seinem Gebiet als einziger Zugang zur Elbe in dem Bundesland sozusagen den ‘Puffer’ dar zwischen Brandenburg und Niedersachsen.
Wegen der föderalen Organisation des ÖPNV ist die Zufahrt nach Dömitz natürlich nur im großen Bogen regelmäßig per Bus vom Bahnhof Ludwigslust aus möglich und um den Zeitrahmen einigermaßen einzudämmen gönnte ich mir für die Hinfahrt den ICE.
Die Festung Dömitz hätte ich mir gerne von innen angesehen, sie öffnet aber regulär meist erst um 12 Uhr für Besucher. Die eigentliche Strecke an der Elbe verlief diesmal wieder fast ausschließlich auf dem offiziellen Deich-Radweg, der in dem Fall überwiegend fein geschottert war, aber auch Asphalt- und Plattenwegabschnitte enthielt. Drei ausgiebige ‘Buhnenausflüge’ gönnte ich mir zum Abschluss des Projekts.
Erneut war bei dieser Etappe der fast 350 Meter hohe Sendemast ‘Gartow 2’ mit seiner interessanten Vergangenheit aus den Zeiten des Kalten Krieges als Landmarke mein treuer Begleiter auf dem größten Teil der Wanderung. Ebenso beeindruckend fand ich die gigantische Teilruine der Bahnbrücke bei Dömitz, von der nur noch der Teil am niedersächsischen Ufer existiert. Was die heutige Etappe neben den üblichen Zutaten ausmachte war, dass ich tatsächlich in der sehr bevölkerungsarmen Gegend zahlreiche Dörfer und Streusiedlungen streifte, die bis direkt an den Deich heran gebaut wurden. Vor allem faszinierten mich die regionstypischen tollen Landhöfe aus Klinker und Fachwerk, oft mit Reetdach ausgestattet.
Es war eine unerwartet abwechslungsreiche Etappe und für mich der perfekte Schlusspunkt zum Thema Elbe. Die bereits von mir vor knapp vier Jahren gewanderte Strecke von Riesa nach Mühlberg (aus meiner Sicht keine Optimierung mehr möglich und bildlich für meine Bedürfnisse ausreichend gut dokumentiert) werde ich eventuell bei Gelegenheit noch einmal wiederholen.
Hier die nun komplette Collection:
https://www.komoot.com/de-de/collection/1926359
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Bushaltestelle ‘ZOB’ in Dömitz direkt an der Torbrücke, der Schweriner Straße wird kurz gefolgt und dann die Dove Elbe auf dem Fläutendörper Steg überquert. Auf dem schmalen Pfad führt der Weg um die Festung herum, danach geht es auf dem Alten Deich am Siedlungsrand entlang und am südlichsten Punkt wird auf den modernen Deich direkt an der Elbe gewechselt. Auf diesem führt der Weg um die Einmündung der Müritz-Elde-Wasserstraße mit dem Hafen herum, weiter geht es überwiegend auf den Betonplatten des Radwegs zur B195, wo die Grenze zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erreicht wird.
Nun wird dem meist fein geschotterten Radweg auf dem Deich gefolgt, wobei zahlreiche idyllische kleine Siedlungen der Gemeinde Lenzerwische am Rand passiert werden. Außer im Bereich der ‘Werder’ ist man dabei immer nahe am Fluss und es ergeben sich auch Möglichkeiten, die Buhnen aufzusuchen. Ab Kietz wird eine Weile auf Asphalt gewechselt, bevor einige Kilometer später bis hin zum Fährhaus in Lenzen erneut der feine Schotter vorherrscht.
Am Sportboothafen wird die Elbe verlassen und dem Verbundplatten-Radweg gefolgt zur Brücke über die Löcknitz, über den Elise-Lensing-Weg geht es danach zum Eingang des Burgparks. Um die Burg Lenzen herum wird eine kleine Runde gedreht zur Burgstraße hin, über die Burgstraße und die Hamburger Straße führt der Weg zur Stadtkirche und die Etappe endet an der Bushaltestelle ‘Markt’.
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