Ulrike Wie­brecht kenne ich nun auch per­sön­lich schon seit eini­ger Zeit und weiß, wie­viel akri­bi­sche Recher­che und tat­säch­li­che Wan­der­leis­tung sie in die Aus­ar­bei­tung ihrer regio­na­len Wan­der­bü­cher steckt. Mit ihrem neuen Werk ist es ihr aus mei­ner Sicht gelun­gen, eine ganz neue Nische im Wan­der­kon­text mit Leben zu fül­len: geht es in ähn­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen eher um die detail­lierte Gas­tro­kri­tik und maxi­mal die Emp­feh­lung eines kur­zen ‘Ver­dau­ungs­spa­zier­gangs ums Lokal’ nach dem kuli­na­ri­schen Genuss, so legt Ulrike in ihrem Werk den Schwer­punkt glei­cher­ma­ßen auf län­gere attrak­tive Wan­der­stre­cken sowie die zünf­tige und/oder qua­li­ta­tiv hoch­wer­tige Ein­kehr am Ende bzw. unterwegs.

Obwohl ich die meis­ten der vor­ge­stell­ten Stre­cken schon kannte, finde ich es erstaun­lich, wie sie es durch diese the­ma­ti­sche Fokus­ver­schie­bung schafft, ganz neue Akzente zu set­zen. Die beschrie­be­nen 33 Tou­ren sind maxi­mal knapp 20 Kilo­me­ter lang, einige deut­lich kür­zer. Bezüg­lich der regio­na­len Aus­wahl hat die Autorin es hin­be­kom­men, die Rou­ten gleich­mä­ßig in alle Him­mels­rich­tun­gen rund um Ber­lin zu platzieren. 

Neben etli­chen Klas­si­kern wie dem Weg durchs Schlau­be­tal, dem ‘Klei­nen Boit­zen­bur­ger’, dem Kunst­wan­der­weg im Hohen Flä­ming und diver­sen bekann­te­ren See­um­run­dun­gen in Bran­den­burg sind tat­säch­lich einige Tou­ren­vor­schläge ent­hal­ten, die mich sehr über­rascht haben. So wird etwa das inter­es­sante Muse­ums­dorf Glas­hütte bei Baruth erwan­dert oder es geht zur sehens­wer­ten Plat­ten­burg in der beschau­li­chen Prignitz.

Das Buch ist reich bebil­dert und die Stre­cken­kar­ten sind vom Detail­grad her zusam­men mit den im Text erklär­ten Weg­ver­läu­fen aus­rei­chend nutz­bar, wobei natür­lich wie heut­zu­tage üblich die GPX-Tracks auch als Down­load zur beque­men digi­ta­len Navi­ga­tion zur Ver­fü­gung ste­hen. Die abwechs­lungs­rei­chen knap­pen Beschrei­bun­gen zu den Tou­ren sind für mei­nen Geschmack ange­nehm les­bar und prima auf den Punkt gebracht, zudem mit aller­lei kur­zen Infor­ma­tio­nen zu Wis­sens­wer­tem am Weges­rand angereichert.

Neben den Öff­nungs­zei­ten und den Infor­ma­tio­nen zur Kon­takt­auf­nahme zu den emp­foh­le­nen Loka­li­tä­ten zur Ein­kehr nennt Ulrike auch gleich Vor­schläge zu den Spe­zia­li­tä­ten, die dort ange­bo­ten wer­den und unbe­dingt pro­biert wer­den soll­ten, damit Leib und Seele auf allen Ebe­nen in Ein­klang kommen. 

Bleibt mir nur zu sagen: eine tolle Buch­idee, bes­tens umgesetzt! 

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