… bei feins­tem, fast schon som­mer­li­chem Früh­lings­wet­ter (klei­ner Son­nen­brand inklu­sive) habe ich heute wie­der eine Wan­der­etappe ent­lang der Elbe als Grenz­fluss über­wie­gend zwi­schen Bran­den­burg und Nie­der­sach­sen absol­viert. Da ich die­sen Abschnitt größ­ten­teils noch nicht kannte, war ich äußerst gespannt darauf.

Auch hier gab es wie­der unzäh­lige tolle Aus­bli­cke auf das majes­tä­tisch dahin­flie­ßende breite Gewäs­ser, das dank der vie­len zer­klüf­te­ten Buh­nen und wil­den Ufer­zo­nen spe­zi­ell im zwei­ten Teil einen sehr natur­be­las­se­nen Ein­druck machte. In dem Bereich bin ich mir lei­der aller­dings nicht sicher, ob ich den gut aus­ge­bau­ten Weg dort über­haupt hätte aus Natur­schutz­grün­den bege­hen dür­fen, der als grobe Schot­ter­piste über den ursprüng­li­chen Deich führt, wäh­rend der offi­zi­elle Rad­weg den neu rea­li­sier­ten Deich wei­ter im Hin­ter­land nutzt. Die Anga­ben online und vor Ort bezüg­lich des Natur­schut­zes waren wenig kon­kret, zumin­dest habe ich mich selbst dort strikt ans Wege­ge­bot gehalten.

Glück­li­cher­weise waren bei die­ser Etappe alle Rad­weg­ab­schnitte fein geschot­tert und somit deut­lich beque­mer zu bewan­dern als das sonst übli­che Asphalt­band. Den gigan­ti­schen Sen­de­mast ‘Gar­tow II’ (344 Meter hoch, dritt­höchs­tes Bau­werk in Deutsch­land) hatte ich fast wäh­rend der gesam­ten Tour im Blick. Er diente wäh­rend der deutsch-deut­schen Tei­lung der Kom­mu­ni­ka­tion auf der wich­tigs­ten 135 Kilo­me­ter lan­gen Richt­funk­stre­cke zwi­schen West-Ber­lin und West­deutsch­land. Beide Türme muss­ten weit über 300 Meter hoch sein, um die Erd­krüm­mung tech­nisch aus­glei­chen zu können! 

Span­nend auch die zahl­rei­chen, wun­der­schön in die Land­schaft ‘dra­pier­ten’ Was­ser­lö­cher auf die­ser Stre­cke. Immer­hin drei Wach­türme der DDR-Grenz­trup­pen sind auch heute noch zu sehen, zwei davon die­nen als frei zugäng­li­che Aussichtsplattformen. 

Eine wie ich finde span­nende Tour mit aller­dings sehr hohem, alter­na­tiv­lo­sem Rad­weg­an­teil in einer exo­ti­schen und fast men­schen­lee­ren Wan­der­ge­gend am west­li­chen­Rand von Bran­den­burg, gar­niert am Ende mit dem zumin­dest im Kern ganz hüb­schen Städt­chen Len­zen mit sei­ner inter­es­san­ten Burg.

Hier die Coll­ec­tion zur Elbe ‘in pro­gress’: https://www.komoot.com/de-de/collection/1926359

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Etappe star­tet an der Bus­hal­te­stelle ‘Gast­stätte’ mit­ten im Ort Cum­lo­sen, am west­li­chen Ende des Dorf­plat­zes ver­läuft direkt der Deich. An den Pfer­de­kop­peln ent­lang geht es zunächst bis zum klei­nen Hafen bei Königs­wer­der, dann wird auf den fein geschot­ter­ten Rad­weg auf der Deich­krone gewech­selt. Auf die­sem führt der Weg nun etwa vier Kilo­me­ter weit bis zum klei­nen Dorf Lüt­ken­wi­sche sehr nahe an der Elbe ent­lang, wobei auch ein­zelne Exkurse in die Wie­sen und auf die Buh­nen mög­lich sind.

Danach ver­läuft der Weg auf dem Deich ein wenig wei­ter im Hin­ter­land, ein unmit­tel­ba­res Bege­hen des Ufer­be­reichs ist wegen der Sumpf­ge­biete und der zahl­rei­chen Was­ser­lö­cher dort sowieso schlecht mög­lich. Auf Höhe eines wei­ten nörd­li­chen Fluss­bo­gens wird abge­bo­gen auf den etwas grö­ber geschot­ter­ten Weg, der auf dem alten Deich wie­der nahe an die Elbe her­an­führt und sie in abwechs­lungs­rei­chem Ver­lauf bis hin zum Sport­boot­ha­fen von Len­zen begleitet.

Nach einer klei­nen Schleife zum ehe­ma­li­gen Grenz­wacht­turm wird dem Ver­bund­plat­ten-Rad­weg gefolgt zur Brü­cke über die Löck­nitz, über den Elise-Len­sing-Weg geht es danach zum Ein­gang des Burg­parks. Um die Burg Len­zen herum wird eine kleine Runde gedreht zur Burg­straße hin, über die Schul­straße führt der Weg zur Stadt­kir­che und die Etappe endet um die Ecke an der Bus­hal­te­stelle ‘Markt’.