… erneut die Rezen­sion zu einem älte­ren ‘Erleb­nis­füh­rer’ aus dem Kla­Ras-Ver­lag, der bereits im Jahr 2004 erschie­nen ist. Auch in die­sem Fall war mir wich­tig, im Detail auf die­ses Buch ein­zu­ge­hen, da es prin­zi­pi­ell seit 20 Jah­ren nichts Ver­gleich­ba­res mit dem beson­de­ren Fokus mehr gege­ben hat.

Bei dem Werk han­delt es sich um ein gleich­be­rech­tig­tes Sam­mel­su­rium aus 32 Wan­de­run­gen, Rad­tou­ren und (Stadt-)Spaziergängen, hinzu kom­men noch einige zusätz­li­che kurze Aus­flug­s­emp­feh­lun­gen. Wie immer will ich mich dabei auf die­je­ni­gen Tou­ren kon­zen­trie­ren, die sich zu Fuß rea­li­sie­ren las­sen. Das Buch, lange vor der heute vor­bild­li­chen tou­ris­ti­schen Erschlie­ßung des Hohen Flä­mings ent­stan­den, deckt dann auch wie zu erwar­ten größ­ten­teils Stre­cken­emp­feh­lun­gen in die­ser Gegend ab. Hinzu kom­men eher weni­ger bekannte Tipps in den Rand­la­gen, so zum Bei­spiel in den Ecken um Gol­ßen und Wie­pers­dorf. Natür­lich darf auch das Obere Nie­plitz­tal bei Treu­en­briet­zen nicht feh­len, prin­zi­pi­ell sind aber nur Wan­der­emp­feh­lun­gen im heu­ti­gen Bun­des­land Bran­den­burg enthalten.

Die Beschrei­bung der Tou­ren ist reich­hal­tig aus­ge­führt, teils auch mit Infor­ma­tio­nen zu his­to­ri­schen und geo­lo­gi­schen Gege­ben­hei­ten ange­rei­chert. Es exis­tiert jeweils eine Karte zur Wan­de­rung, wobei diese aber in Größe und Detail­grad stark vari­ie­ren. Etwas irri­tiert hat mich das Lay­out mit eher schma­lem Inhalts­be­reich und recht brei­ter Mar­gi­nal­spalte mit klei­nen Info­blö­cken, die aus mei­ner Sicht meist schwie­rig in der Zuord­nung sind und bei denen sich der Mehr­wert oft nicht erschließt.

Die elf ‘Spa­zier­gänge’ beschäf­ti­gen sich in ers­ter Linie mit den klei­ne­ren Städt­chen der Region, wobei hier auch mit Zerbst und Wit­ten­berg das Bun­des­land Sach­sen-Anhalt Beach­tung fin­det. Gewünscht hätte ich mir aller­dings noch die Hin­zu­nahme von Zie­sar, Möckern und Cos­wig, um die tou­ris­tisch wert­vol­len Ziele zu kom­plet­tie­ren. Auch hier gibt es ansons­ten viel wis­sens­werte Infor­ma­tio­nen zur Sied­lungs­ge­schichte und den Sehens­wür­dig­kei­ten, die jeweils in einer Rund­tour zur Erkun­dung zu Fuß zusam­men­ge­fügt sind.

Bei den zehn Rad­tou­ren haben mich die lus­tig-skur­ri­len Stil­mit­tel der Beschrei­bung der Rou­ten im Detail (Anwei­sun­gen wie ‘Hand­zei­chen geben’, ‘Vor­fahrt gewäh­ren’ etc.) amü­siert. Die Stre­cken umfas­sen schwer­punkt­mä­ßig den Nie­de­ren Flä­ming, in dem zur Druck­le­gung des Buches gerade das Pro­jekt ‘Flae­ming-Skate’ mit sei­nem heute etwa 230 Kilo­me­ter lan­gen Rad­weg­netz Stück für Stück erschlos­sen wurde.

Für Wan­de­rer und auch für Rad­fah­rer kann ich den ‘Erleb­nis­füh­rer Flä­ming’ auf jeden Fall emp­feh­len, er bie­tet aus mei­ner Sicht auch heute noch einen schö­nen Quer­schnitt zu den Aus­flugs­mög­lich­kei­ten in der Region, zeigt aber ande­rer­seits auch gut, was sich seit­dem alles ver­än­dert hat.

Das Buch ist nach wie vor als Neu­ex­em­plar online, über den Fach­han­del (z.B. Bran­den­burg-Buch) oder auch direkt beim Ver­lag erhältlich.

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