… die Neiße war ’nice’, aber die Elbe ist alles andere als das­selbe. Da ich gerade was­ser­lauf­mä­ßig so ‘im Flow’ war, mache ich gleich mit dem nächs­ten Fluss­pro­jekt in Bran­den­burg wei­ter, das ich seit Jah­ren immer wie­der nur halb­her­zig in meine Tou­ren-Short­list packe. Grund dafür ist der ‘löch­rige’ Zusam­men­hang, da ja kurio­ser­weise Bran­den­burg an zwei Stel­len an die Elbe grenzt und beide Teil­stü­cke weit über 200 Kilo­me­ter von­ein­an­der ent­fernt liegen.

Ich kon­zen­triere mich in die­sem Jahr erst ein­mal auf die Etap­pen, die ich davon noch gar nicht gewan­dert bin, diese heute war die von der An- und Abreise her noch am ein­fachs­ten zu bewäl­ti­gende. Die Erwar­tun­gen waren eini­ger­ma­ßen hoch, da ich bereits von der Satel­li­ten­karte her wusste, dass ich Wege im Vor­d­eich­ge­biet defi­ni­tiv würde nut­zen kön­nen bei Tro­cken­heit. Vor Ort ent­schied ich mich, bei der Tour immer wie­der zwi­schen dem ziem­lich hohen Deich mit meist fein geschot­ter­tem Rad­weg auf der Krone und den natur­be­las­se­nen Wie­sen­we­gen viel näher an der Elbe zu wech­seln, was her­vor­ra­gend funktionierte.

Beson­ders beto­nen möchte ich, dass ich im Auen- und Ufer­be­reich immer genau die Vogel­ak­ti­vi­tä­ten beob­ach­tet habe, um mich mög­lichst ‘mini­mal-inva­siv’ zu ver­hal­ten. Ein paar Buh­nen­aus­flüge gönnte ich mir, wenn sich dort nicht gerade Wild­gänse sonn­ten. Immer wie­der beein­dru­ckend, wenn man bei solch brei­ten Strö­men wie der Elbe teil­weise fast bis zur Fluss­mitte auf den schma­len Natur­ste­gen hin­ein­ge­hen kann und dann quasi fast kom­plett vom Was­ser umge­ben ist.

Die Etappe gefiel mir in dem Mix außer­or­dent­lich gut, wozu auch die idyl­li­sche Anmu­tung der bei­den Orte Cum­lo­sen und Müg­gen­dorf im Vor­bei­ge­hen bei­trug. Selbst die inter­es­sante Stadt Wit­ten­berge (in 2027 LaGa-Gast­ge­ber­ort) hatte ich bei Wei­tem nicht so ‘auf­ge­räumt’ in Erin­ne­rung, wie sie mir heute erschien.

Apro­pos Wit­ten­berge: Aus­nahme-Regis­seur Chris­tian Pet­zold war von der Stadt so ange­tan, dass er sie für die Filme ‘Yella’ und ‘Toter Mann’ (beide mit Nina Hoss in der Haupt­rolle) aus­gie­big als Dreh­ort ver­wen­dete. Beide Werke kann ich sehr emp­feh­len, wobei ‘Toter Mann’ sogar einer mei­ner abso­lu­ten deut­schen Lieb­lings­filme ist. Eine län­gere Szene spielt darin auch an einer der Elbe-Buh­nen, an der alten Eisenbahnbrücke.

Hier die Coll­ec­tion ‘in progress’:
https://www.komoot.com/de-de/collection/1926359

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Etappe star­tet an der Bus­hal­te­stelle ‘Gast­stätte’ mit­ten im Ort Cum­lo­sen, am west­li­chen Ende des Dorf­plat­zes ver­läuft direkt der Deich. Dem geschot­ter­ten Deich­weg wird gefolgt zum See­vier­tel, nach einem klei­nen Abste­cher zum Bade­see ‘Cum­lo­ser Brack’ geht es auf dem Deich durch die land­schaft­li­che Weite. Am west­lichs­ten Punkt der Stre­cke erfolgt der erste lange ‘Aus­flug’ in die Auen, auf dem gut erkenn­ba­ren Wie­sen­weg im Elbdeichvorland.

In einem klei­nen Schlen­ker führt der Weg zurück zum Deich erst bei Müg­gen­dorf, nach dem Pas­sie­ren des Ortes schließt sich wie­der ein gut zwei Kilo­me­ter lan­ger Abschnitt auf dem Deich mit beein­dru­cken­dem Weit­blick an. Anschlie­ßend geht es noch ein­mal hinab in die Auen, dies­mal für etwa drei­ein­halb Kilo­me­ter bis hin zum alten Fähr­an­le­ger auf Höhe von Wah­ren­berg. Hier erfolgt erneut die Rück­kehr auf die Deich­krone, auf der nach eini­gen Kilo­me­tern das innere Stadt­ge­biet von Wit­ten­berge erreicht wird.

Auf dem Deich führt der Weg am Sport­boot­ha­fen vor­bei, in die Elb­straße erfolgt der Abzweig, wei­ter geht es auf der Burg­straße an der Stadt­kir­che vor­bei zum his­to­ri­schen Stein­tor, danach über die Turm­straße zum Stern und über die August-Bebel-Straße zum präch­ti­gen Rat­haus. Über die Rat­haus­straße und die Fried­rich-Ebert-Straße führt der Weg zum Bis­marck­platz, abschlie­ßend geht es über die Johan­nes-Runge-Straße zum Gym­na­sium und über die Boss­e­straße sowie den Dr.-Albert-Steinert-Weg zum Bahn­hof in Wit­ten­berge, an dem die Etappe endet.