… heute habe ich bei wechselhaftem Wetter und immer stärker werdenden Windböen auf den Deichen die Lücke geschlossen bei meinem Neiße-Projekt nördlich von Forst. Auch bei dieser Etappe kannte ich einige Teile bereits, nur der Mittelteil zwischen der ‘Brücke der Europäischen Union’ bei Zasieki und Briesnig war neu für mich. Der war dann auch wie erwartet etwas ‘zäh’, da die Neiße dort eher wenige Windungen aufweist und das Asphaltband des Radwegs auf dem Deich dementsprechend sehr lange Geradeaus-Abschnitte bot.
Highlight für mich bei dieser Etappe war die sehr naturbelassene Schleife im Bereich des historischen Wasserkraftwerks Grießen: hier wirkt der Originalverlauf des Flusses kurze Zeit sehr wild und ursprünglich, während der geregelt abzweigende Malxe-Neiße-Kanal auch heute noch zur Energiegewinnung genutzt wird. Erstaunt war ich bei der langen Gesamtstrecke über den hohen Anteil an angenehmen und aktuell auch noch bestens begehbaren Naturdeichen im ersten Teil der Wanderung.
Diesmal waren neben der beeindruckenden Ruine des ‘Seufzerstegs’ auch die der Langen Brücke in Forst, die der Brücke in Sacrow sowie die des Übergangs in Albertinenaue in der Tour enthalten. Bei meinem letzten Besuch vor ein paar Jahren gab es noch eine provisorische Treppe als Aufstiegshilfe in Albertinenaue und der Wechsel hinüber nach Polen war leicht möglich, das geht nun nicht mehr. Überhaupt bin ich bei jeder der Etappen bisher auf Streifen der Bundespolizei gestoßen, die offensichtlich systematisch nach unerlaubten Grenzübertritten Ausschau hält.
Sicherlich ist die Tour in der heute absolvierten Form nicht unbedingt eine Empfehlung zum Nachwandern, Teile davon haben mir aber definitiv gut gefallen.
Nun ist nur noch die krönende Abschlussetappe südlich zum Muskauer Park offen, sie wird in Kürze folgen.
Hier die Collection mit dem aktuellen Zwischenstand: https://www.komoot.com/de-de/collection/3334725
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Bushaltestelle in Groß Gastrose, um die Ecke in der Dorfstraße ist gleich der Neißedeich erreicht. Das Mühlenareal mit seinen gewaltigen Bauten und der aufgestaute Bereich des Flusses werden passiert, dann wird für etwa eineinhalb Kilometer das schmale Asphaltband des Radwegs auf dem Deich genutzt. Im Anschluss ist die Deichkrone längere Zeit naturbelassen, an der inzwischen nicht mehr nutzbaren kleinen Brücke in Albertinenaue vorbei folgt der Weg der Neiße mit etwas Abstand bis kurz vor Grießen, dort geht es auf dem asphaltierten Weg parallel zum Malxe-Neiße-Kanal bis zum Wasserkraftwerk.
Nun wird die ausladende Schleife des sehr natürlich wirkenden ursprünglichen Gewässerlaufs bewandert auf dem Wiesenweg, anschließend das Wehr des abzweigenden Kanals überquert. Danach führt der Weg am Waldrand parallel zum Bahntrassenradweg zurück zum Deich und der längere Abschnitt auf dem Asphaltband bis nach Briesnig schließt sich an. Hier muss das Einleitungsbauwerk des Malxe-Neiße-Kanals etwas umständlich am Rand des Ortes über eine Brücke umgangen werden, zur Belohnung gibt es noch einmal einen naturbelassen Deichabschnitt, teilweise im Wald verlaufend.
Nach etwa vier Kilometern in eher gleichförmiger Umgebung auf dem Radweg wird der Brückenrest bei Sacro passiert, eine Weile später die ‘Brücke der Europäischen Union’ bei Zasieki unterquert. Die Einmündung des Mühlengrabens wird auf einer schönen Holzbrücke gequert, im Bogen führt der Weg auf Asphalt nach Forst hinein. Letztmalig geht es im Bereich der Langen Brücke hinab an die Neiße, weiter führt der Weg von dort oben am Kegeldamm entlang zur Ruine des ‘Seufzerstegs’. Abschließend wird über die Sorauer Straße an vielen alten Villen entlang das Ziel der Etappe am Bahnhof in Forst erreicht.
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