… eine eher ‘exotische’ Wanderung sollte es für mich noch in diesem Jahr sein, und da die Wetterprognose eine geringe Wahrscheinlichkeit von Nebel im äußersten Südosten Brandenburgs ankündigte, ging es auf diese lange schon geplante Rundtour um den Klinger See, der eigentlich der mit Wasser gefüllte ‘Südrandschlauch’ des ehemaligen Braunkohletagebaus Jänschwalde ist. Aktuell fehlen dem See noch etwa 15 Meter Höhe bis zum anvisierten Endfüllstand und nachdem der benachbarte Ostsee nun voll ist, wird zukünftig mit Spreewasser über einen gerade neu gebauten Zulaufkanal als Verlängerung des Tranitzfließes bis 2030(?) langsam geflutet.
Vorab hatte ich mir sehr genau online die Karten der Sperrgebiete und die sonstigen Verbotszonen der Betreibergesellschaft LEAG angesehen und nur am nordöstlichen Ufer musste ich vor Ort alternativlos kurz (ca. 100 Meter weit) den Weg hinter der Sperrmarkierung benutzen. Insofern gibt es natürlich keine Empfehlung zum Nachwandern in der Form! Ansonsten beeindruckte mich die sehr karge Landschaft, die nördlich des Sees merklich ansteigt und dort teilweise bereits schon wieder mit Kiefern dicht bewaldet ist. Skurril wirken die einsamen Asphaltstraßen mit ihren Leitpfosten mitten im Nirgendwo, der postapokalyptische Eindruck wurde durch den dichten Nebel heute noch verstärkt.
Highlight für mich die niedliche Slawenburg-Rekonstruktion mitten im Nirwana, die laut Beschilderung bereits 2004 als ‘Entwicklungsstation Verweilbereich’ realisiert, aber sicher in den 20 Jahren seitdem von mehr Wölfen als Menschen besucht wurde …
In der Kombination mit der tollen kleinen eiszeitlichen ‘Zeitsprung’-Ausstellung, dem Raubrittertor und dem Glockenturm-Aussichtspunkt (ohne Glocke, da 2018 gestohlen!) bei Klinge eine durchaus interessante Tour, die aber natürlich wegen des hohen Asphaltanteils in keinster Weise als Genusswanderung gelten kann.
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Infos und Tourbeschreibung:
[dafür nicht da nicht zu 100% außerhalb des Sperrbereichs]
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