… eine kurz­fris­tige Plan-B-Tour heute ’nur’ im erwei­ter­ten nord­west­li­chen Ber­li­ner Umland, nach­dem mich die Wet­ter­pro­gnose mit ganz­tä­gig hef­ti­gen und eisi­gen Sturm­böen am eigent­li­chen Ziel aus­ge­bremst hatte. So wurde es diese Rund­wan­de­rung (natür­lich ebenso mit Wind satt), die im ers­ten Teil den bekann­ten und belieb­ten Weg am Müh­len­see ent­lang zwi­schen Veh­le­fanz und Schloss Schwante beinhal­tete. Danach fügte ich den ergän­zen­den wei­ten Halb­bo­gen an über Schloss Som­mers­walde, das ich bis­her noch nicht gese­hen hatte.

Die­ses Schloss­areal war dann auch das heu­tige High­light für mich, das Schloss sollte dem Ber­li­ner Reichs­tag nach­emp­fun­den wer­den, der dane­ben errich­tete pom­pöse burg­ähn­li­che Pfer­de­stall(!) das Rote Rat­haus imi­tie­ren. Bauen las­sen hat das Ensem­ble inklu­sive ebenso skur­ri­ler, sti­lis­tisch nicht wirk­lich zuein­an­der pas­sen­der Neben­ge­bäude der sehr rei­che Herr Som­mer aus Ber­lin Ende des 19. Jahr­hun­derts, nach­dem er bereits das Schloss Schwante vor­her erwor­ben hatte. Inzwi­schen befin­det sich auf dem Gelände in Som­mers­walde das bud­dhis­ti­sche ‘Thar­pa­land Kadampa Medi­ta­ti­ons­zen­trum’ und der Schloss­park ist immer für neu­gie­rige Besu­cher geöffnet.

Ich sage dazu nur gewohnt flap­sig: Egal ob Bud­dha oder Mar­ga­rine, Haupt­sa­che Denkmalpflege … 

Zum Titel: mir fiel sofort bei der Recher­che die Erzäh­lung ‘Die Geschichte von Herrn Som­mer’ von Patrick Süs­kind ein, die inhalt­lich aber nichts mit dem Schloss­be­sit­zer hier zu tun hat son­dern eher am Rande wenn man so will mit dem Wandern ;-)

Eine sehr inter­es­sante kür­zere Tour, bei der aber ins­ge­samt auch viele ruhige Asphalt­pis­ten sowie harte Geh­wege, Beton­plat­ten und Rad­weg­ab­schnitte alter­na­tiv­los genutzt wer­den müssen.

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Infos und Tourbeschreibung:

Dies ist eine Rund­tour, die am Bahn­hof in Veh­le­fanz beginnt und endet. Zunächst wird eine ganze Weile der Bären­klauer Straße gefolgt bis zum alten Dorf­kern, an der Lin­den­al­lee ent­lang geht es zum Kirch­hü­gel, dann auf der Straße ‘Burg­wall’ zum Orts­aus­gang. Hier wird abge­bo­gen auf den asphal­tier­ten schma­len Pro­me­na­den­weg und die­sem gefolgt durch das zer­klüf­tete Areal rund um den Müh­len­see bis hin nach Neu Schwante. Um den Was­ser­turm herum führt der Weg, danach auf das Schloss Schwante zu und außen am Schloss­park ent­lang, dann wei­ter zum Orts­kern. Ent­lang der Krem­me­ner Chaus­see wird das Dorf nord­west­lich ver­las­sen und am Abzweig zum Lin­den­weg die Bahn­trasse überquert.

Die Lin­den­sied­lung wird durch­quert, auf der schma­len Straße führt der Weg über die Fel­der zum Hör­steg­ra­ben, dann im Wald auf dem Rad­weg zum Schloss Som­mers­walde. Nach einer klei­nen Runde auf dem Gelände wird kurz der Straße ‘Schwan­ter Weg’ gefolgt, auf einem Wald­pfad und spä­ter auf dem Forst­weg geht es knapp zwei Kilo­me­ter weit öst­lich durch den Wald, anschlie­ßend wird nach Süden abge­bo­gen und die Krem­me­ner Allee über­quert. Erneut wird ein grö­ße­res Wald­ge­biet durch­quert, bevor eine große, von Was­ser­grä­ben durch­zo­gene Wie­sen­flä­che gekreuzt wird.

Es folgt ein län­ge­rer Abschnitt auf Beton­plat­ten im rech­ten Win­kel auf Veh­le­fanz zu, wo die Neu­bau­sied­lung ‘Am Kien­luch’ durch­quert wird. Ent­lang der Bären­klauer Straße wird abschlie­ßend wie­der der Aus­gangs­punkt am Bahn­hof Veh­le­fanz erreicht und die Tour endet dort.