… spontan ergab sich für mich heute eine etwas entferntere Wanderung und ebenso spontan sagte mir die einheimische Wanderfreundin Cori zu, mich bei der Tour durch ihre Niederlausitzer Heimat zu begleiten.
Mir ging es bei der Strecke um das Erkunden der amtsfreien Gemeinde Neuhausen, die sich über mehr als ein Dutzend Dörfer erstreckt. Um den Einstieg in die Tour für mich so attraktiv wie möglich zu gestalten, wählte ich als Ausgangspunkt das größenteils durch den Braunkohleabbau devastierte Klinge, das aber dennoch stündlich über die Regionalbahn an Cottbus angebunden ist. Die Dörfer Sergen, Komptendorf, Laubsdorf und natürlich das namensgebende Neuhausen integrierten wir in eine Strecke, deren Naturanteil mich doch angesichts der Gegebenheiten überraschte.
Es war tatsächlich wie zu erwarten in der Region viel Kiefernwald dabei und wir waren entlang einiger Agrarflächen unterwegs, ein kurzer Abschnitt durchs Erlenbruch bei Sergen und vor allem die beiden sehr schönen Schlossparks auf der Tour mit ihren herrlichen Laubbaumbeständen konnten mich aber begeistern. Auch das Schloss Neuhausen ist definitiv von der Außenansicht und seiner Lage her sehr sehenswert.
Den kurzen, relativ entspannten Landstraßenabschnitt zwischen Laubsdorf und Neuhausen hätten wir umgehen können, wenn das Timing es hergegeben hätte, den zum Abschluss geplanten Streckenteil entlang der Spree mussten wir ebenfalls aus Zeitgründen streichen. Da mir die Uferwege beiderseits des Flusses in der Gegend bereits bekannt waren, war es aber nicht weiter tragisch.
Gerade durch die stündliche Erreichbarkeit per Bahn an Start und Ziel finde ich diese Strecke äußerst interessant auch für Wanderer aus der Berliner Region und kann sie durchaus zur Nachahmung empfehlen. Integrieren sollte man auf jeden Fall auch das Freilichtmuseum ‘Zeitsprung’ am Klinger See, das wir heute nur kurz besuchten.
Bezogen auf den Titel zum heutigen Halloween-Tag, der natürlich auch in den standesgemäß dekorierten brandenburgischen Dörfern omnipräsent ist, würde ich nach der Tour sagen: Sie bot viel Süßes, kaum Saures …
Viele Dank an Cori für die schöne gemeinsame Tour und das erstmalige Wiedersehen nach mehreren Jahren!
Hier die Aufzeichnung von Cori:
https://www.komoot.com/de-de/tour/1937681335
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am Bahnhof Klinge, nach dem Überqueren des Bahnübergangs wird dem Ziegeleiweg zur Gosdaer Straße gefolgt und dort das kleine Freilichtmuseum ‘Zeitsprung’ besucht. Weiter geht es ein Stück auf dem Radweg, dann an der Rekonstruktion des Hügelgrabs vorbei zur Aussichtsplattform mit Glockenturm und Blick über den See und dem Raubrittertor nebenan. Noch einmal wird kurz dem Radweg gefolgt, dann abgezweigt auf einen unscheinbaren und leicht zugewachsenen Waldweg, der zur Franz-Konietzny-Straße und über sie hinweg zu einem einsamen Teich führt. Dieser wird zur Hälfte auf einem Pfad umrundet, anschließend führt der Weg über die Brandschneise zum nächsten Bahnübergang.
Auf der anderen Seite geht es durch Kiefernwald, eine Weile am Waldrand entlang und später wieder durch ein sehr großes Kiefernwaldgebiet mit Überquerung der Forster Straße und der Autobahn bis ins Dorf Sergen hinein. Dieses wird nach Süden hin durchquert, auf dem naturbelassenen, mit Erlen gesäumten Hobrischweg geht es durch ein Sumpfgebiet, dann auf dem Rengerweg am Waldrand entlang und durch den Wald bis zum Ortseingang von Komptendorf. Hier beginnt der schönste Abschnitt durch den Schlosspark dem Tranitzfließ folgend und am Schloss vorbei um das Dorf herum, bevor der westliche Teil des Dorfes auf der Cottbuser Straße gestreift wird.
Auf einem Feldweg und dem Laubsdorfer Weg im Wald geht es in den Ort Laubsdorf, der auf dem Roggosener Weg und der Chausseestraße nach Westen durchquert wird. Es schließt sich ein knapp eineinhalb Kilometer langer Landstraßenabschnitt an bis nach Neuhausen hinein, dort wird in der Bahnhofstraße abgebogen zum Schloss. Um den großen Schlossteich herum und parallel zu einem Fließ führt der Weg zur Mühlenstraße, abschließend an Pferdekoppeln am Waldrand entlang erneut zur Bahnhofstraße und auf dieser zum Bahnhof Neuhausen, an dem die Tour endet.
Hallo Frank, da hätten wir ja Schnitzeljagd machen können, am gestrigen Samstag bin ich auch am Klinger See vorbeigekommen, allerdings war ich in Ost-West-Richtung unterwegs (Streckentour Forst — Cottbus-Sandow). Dabei fand ich die Abwechslung (Teichlandschaft bei Forst, Bergbaufolgelandschaft, zum Schluss Branitzer Park, dazwischen “normaler” Brandenburgischer Kiefernwald) besonders reizvoll.