… eine Tour, die sich eher zufäl­lig ergab: ges­tern hatte ich gese­hen, dass nun die Tram­li­nie 12 wegen Bau­ar­bei­ten für ein paar Wochen quasi bei mir vor der Haus­tür star­tet an der Wen­de­schleife des Haupt­bahn­hofs und somit die direkte Fahrt für mich ohne Umstei­gen zum Wei­ßen See mög­lich ist.

Zwi­schen dem Tag der Deut­schen Ein­heit und dem Tag des Mau­er­falls ver­su­che ich ja sowieso immer, meh­rere the­ma­tisch pas­sende Wan­de­run­gen zu machen und die von mir sehr geschätzte Fern­seh­se­rie ‘Weis­sen­see’ hatte ich auch schon lange als — zumin­dest fik­tive — Dreh­ort­tour auf der Liste.

Inhalt­lich zur Hand­lung pas­sen die Orte Wei­ßer See, Stasi-Gefäng­nis Hohen­schön­hau­sen und Stasi-Zen­trale Mag­da­le­nen­straße auf jeden Fall dabei, auch wenn in dem Fall wenig bekannt ist über tat­säch­li­che Dreh­orte, abge­se­hen von den ein­deu­ti­gen Außen­an­sich­ten. Klar ist nur, dass die Villa der Fami­lie Kup­fer in der Rea­li­tät die Villa Per­lis ist, die sich in Sacrow mit Blick auf die Havel­seen befindet.

In der Form eine sehr inter­es­sante Tour für mich, da ich zum ers­ten Mal über­haupt am Gefäng­nis­areal in Hohen­schön­hau­sen war. Sehr bedroh­lich auch heute noch die Wach­türme als Mahn­male zu den Stra­ßen im ehe­ma­li­gen Sperr­ge­biet hin, nur wenige Meter dane­ben steht dann eine Reihe von hüb­schen Sied­lungs­häus­chen mit ver­spiel­ten Vor­gär­ten und sie ver­mit­teln eine heile Welt …

Keine Angst, euer Dis­play ist nicht kaputt, ich habe dies­mal wie schon bei ähn­li­chen Tou­ren einen stark farb­ver­frem­den­den Ana­log-Fil­ter­ef­fekt mit extre­mer Vignet­tie­rung über die Fotos lau­fen las­sen. Es soll einer­seits über­trie­ben den ‘Vin­tage-Stil’ der frü­hen 1980er Jahre sym­bo­li­sie­ren, ande­rer­seits war das Wet­ter heute so trüb, dass die Ori­gi­nal­fo­tos trotz herbst­li­cher Laub­fär­bung sehr blass aus­ge­se­hen hätten.