… eine eher als entspannte kürzere ‘Wochenausklangstrecke’ gedachte Tour im Berliner Umland heute, die mir dann doch deutlich besser gefiel als erwartet. Sehr lange war ich nicht mehr in der Gegend zwischen Paretz und Marquardt gewesen, diesmal interessierte mich neben dem zusammenhängenden Fontane-Kontext der beiden Orte (mit dem kleinen Uetz dazwischen) vor allem der kurze naturnahe Abschnitt entlang der Paretzer Erdlöcher, der sich dann auch als eigentlicher Höhepunkt der Wanderung erwies. Außerdem wollte ich endlich einmal die sehr schmale Landzunge inmitten der Havel mit Blick auf Ketzin integrieren.
Auch den Havelkanal hatte ich bisher noch nicht zwischen Paretz und Paaren auf der östlichen Seite passiert. Dieser grasbewachsene Deichweg war aktuell relativ gut begehbar, was sich je nach Jahreszeit und Vegetation aber sicher ändern kann.
Die Schlossparks zu Beginn und am Ende sind beide ganz nett, lohnen aber aus meiner Sicht nicht jeweils alleine für sich die Anfahrt. In Paretz sticht der Grottenberg mit dem Tempelchen heraus, das von außen sehr spartanische Schloss als Landsitz von Friedrich Wilhelm III. und seiner Frau, der in Brandenburg stets hochverehrten Königin Luise, wirkt dort eher wie ’sozialer Wohnungsbau für Hochadelige’. Ganz anders das verwinkelte Spukschloss Marquardt, das aussieht wie aus einem Agatha-Christie-Roman entsprungen und als beliebter Drehort zuletzt auch neben zwei anderen deutschen Schlössern das ‘Sandringham House’ darstellte im empfehlenswerten und kontroversen Biopic ‘Spencer’ mit Kristen Stewart in der Rolle von Lady Di.
Eine relativ spannende und interessante Route in der Kombination, wenn auch der alternativlose Abschnitt ab Uetz durch die langweiligen Siedlungen und auf dem Radweg entlang der vielbefahrenen Bundesstraße etwas nervt.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt an der Bushaltestelle ‘Knoblaucher Straße’ in Paretz, am Standort der ehemaligen Luisenpforte geht es am Hang hinauf und durch den Rohrhausgarten zum Parkring, dann an der Kirche vorbei und über die Werderdammstraße zum Siedlungsende. Nun wird dem Deich auf Betonplatten gefolgt und nach einer Weile abgebogen zum Havelufer. Nach einem Exkurs zur Spitze der Landzunge auf dem sehr schmalen Pfad im üppig-dichten Grün geht es in der anderen Richtung zurück zum Deich, der ein Stück weit naturbelassen, dann fein geschottert im Bereich des einmündenden Havelkanals verläuft. Das Gelände des Sportboothafens wird außenpassiert und am alten Schöpfwerk die Landstraße unterquert, danach dieser gefolgt zurück ins Dorf hinein.
Der Schlosspark Paretz wird an der Front des Schlosses betreten und im Gelände eine kleine Runde gedreht, anschließend geht es quer durch den Kirchgarten zum Friedhof und durch die Wohnsiedlung am Neuen Weg zum nordöstlichen Ortsausgang an der Hörnerbrücke. Es folgt der wohl schönste Abschnitt der Tour auf einem meist schmalen Pfad im Wald zwischen den Paretzer Erdlöchern hindurch bis hin zum Havelkanal. Dem grasbewachsenen Deichweg wird gefolgt drei Kilometer weit bis zur Brücke zwischen Falkenrehde und Paaren, wobei ich vor der Brücke am Feldrand entlang abgekürzt habe. Nach der Überquerung des Havelkanals führt der Weg wenige hundert Meter in umgekehrter Richtung am Gewässer entlang, bevor es auf dem Falkenrehder Weg über die Felder nach Uetz geht.
Das Dorf wird — mit kurzem Abstecher zur Kirche — komplett durchquert, durch die Autobahnunterführung führt der Weg zur Siedlung am Fährweg und an ihrem Rand entlang zur Bundesstraße. Dieser wird auf dem straßenbegleitenden Radweg gefolgt leicht bergauf, dann wird abgezweigt auf die Marquardter Hauptstraße und auf ihr geht es sanft abwärts in Richtung des Dorfkerns. An der Straße ‘Am Schlänitzsee’ führt der Weg auf Betonplatten zum Seeufer hinab und um die Sportanlage herum, danach im Schlosspark über die kleine Insel bis hin zur Badestelle südlich der Bootsanleger. Um das Parkgewässer herum geht es hinauf zum Schloss und über die Fahrländer Straße wird abschließend das Ziel am Bahnhof Marquardt erreicht.
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