… geplant für heute war eigent­lich eine von zwei Tou­ren zur Aus­wahl tief in der Nie­der­lau­sitz, aber die Bahn hatte sehr kurz­fris­tig ent­schie­den (ist Joe Biden heim­lich einen Tag frü­her ange­reist?), die Trasse der Ber­li­ner Stadt­bahn am Mor­gen zu sper­ren und mir somit mein aus­ge­tüf­tel­tes und nicht änder­ba­res Timing ‘ent­ris­sen’. Edu­ard Zim­mer­mann hätte gesagt ‘Lei­der kein Einzelfall …’

Daher wurde es eine wei­tere ‘Hausmannskost’-Tour im Umland, was natür­lich bezüg­lich der herr­li­chen Land­schaft im zen­tra­len Bar­nim eine gna­den­lose Unter­trei­bung ist. Wie letzte Woche schon star­tete ich in Lobe­tal, wan­derte dann aber nicht durchs Bie­sen­tha­ler Becken son­dern west­lich in Rich­tung Liep­nitz­see (oder wie man in Prenz­lauer Berg sagt: ‘Lieb­lings­see’). Ziel war es für mich, end­lich ein­mal den ‘Prinzenfinger’-Stein (hier ver­lor der junge spä­tere Kai­ser Wil­helm I bei einem Jagd­un­fall fast kom­plett sei­nen rech­ten Zei­ge­fin­ger) auf hal­ber Stre­cke zu sehen und über­haupt den Wald in der Gegend zu begut­ach­ten, da man in der Regel typi­scher­weise viel wei­ter nörd­lich an Hell­see und Unter­see ent­lang zum Liep­nitz­see wandert.

Passte alles soweit sehr gut, klei­ner Makel ist das pene­trante Geräusch der Auto­bahn, die alter­na­tiv­los über­quert wer­den muss, im Radius von etwa fünf­hun­dert Metern.

Apro­pos ‘Lieb­lings­see’: auch heute waren wie­der zahl­rei­che Wan­de­rer und Spa­zier­gän­ger um den Liep­nitz­see unter­wegs, was ihn für mich trotz des immer sen­sa­tio­nel­len süd­li­chen Ufer­wegs etwas aus dem Fokus mei­ner per­sön­li­chen Favo­ri­ten­liste drängt.

Ansons­ten eine Top-Wan­der­emp­feh­lung mit hohem Laub­wald­an­teil in der Kom­bi­na­tion, wenn mal eine Alter­na­tiv­stre­cke zu den bekann­te­ren see­na­hen Stan­dard­rou­ten gesucht ist!

Aktu­ell gerade inter­es­sant: der Wand­litz­see steht zum Ver­kauf! Wer schlappe 2,7 Mil­lio­nen Euro her­um­lie­gen hat, kann dafür den Groß­teil (knapp 85%) des Sees sein Eigen nennen:
https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/10/wandlitzsee-barnim-verkauf-privatisierung.html

Der jet­zige Besit­zer, ein Düs­sel­dor­fer Anwalt, hatte vor gut 20 Jah­ren übri­gens 400.000 Euro dafür bezahlt. Mit einer knap­pen Ver­sie­ben­fa­chung des Werts also keine schlechte Inves­ti­tion und viel­leicht wird das Anla­ge­mo­dell ‘See-Eigen­tum in Bran­den­burg in Pre­mium-Lage’ ja ein Renner …

Mehr zum ‘Prin­zen­fin­ger’: https://de.wikisource.org/wiki/Ein_verh%C3%A4ngnisvoller_Pirschgang

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet an der Bus­hal­te­stelle ‘An der Ein­sa­men Kie­fer’ in Lobe­bal, hin­ter der nörd­lich gele­ge­nen Kreu­zung geht es direkt auf einem Pfad in den Wald und hin­ter dem Areal der Hoff­nungs­ta­ler Stif­tung wird aufs Ufer des Meche­sees getrof­fen. Nach einer knapp hal­ben Umrun­dung des Sees wird abge­zweigt auf die Bodel­schwingh­straße und die­ser gefolgt zum Was­ser­werk am Sied­lungs­rand, anschlie­ßend geht es auf der alten Asphalt­piste durch die Auen, dann eine Weile im Wald zur Förs­te­rei Wol­ters­dorf an der Alten Lan­ker Straße.

Dem dia­go­nal abzwei­gen­den Wald­weg wird gefolgt zu einem klei­nen Moor­ge­biet, danach führt der Weg im recht­wink­li­gen Bogen zum Prin­zen­stein und als Zubrin­ger zum brei­te­ren, aus Rich­tung Ber­nau kom­men­den Wan­der­weg. Die Auto­bahn wird auf einer alten Brü­cke über­quert und bei nächs­ter Gele­gen­heit in Rich­tung Wes­ten abge­zweigt. Auf dem schnur­ge­ra­den Wald­weg wird nach Abstieg von der Böschung auf das Ufer des Liep­nitz­sees getrof­fen und die­sem auf dem wun­der­ba­ren Weg nahe am Gewäs­ser gefolgt bis zum offi­zi­el­len Strandbad.

Nach weni­gen Metern auf dem Asphalt­weg geht es auf einem Pfad zum west­li­chen Ende des Regen­bo­gen­sees, dann auf ebenso schma­len Wegen hin­über zu den Hei­li­gen Drei Pfüh­len, von denen zumin­dest zwei teil­weise direkt am Ufer pas­siert wer­den kön­nen. Über die Stra­ßen ‘An den Pfüh­len’ und ‘An der Bogen­heide’ sowie die Ruhls­dor­fer Straße wird der Fuß­gän­ger-Über­gang der Bahn­trasse erreicht und die Tour endet am Bahn­hof Wandlitzsee.