… Tag der Deutschen Einheit, für mich seit Jahren Basis für eine Mottowanderung mit den Fragen ‘Was war?’ — ‘Was ist?’ — ‘Was sollte sein?’ — ‘Was wird sein?’
Diesmal war mein Plan, alle Orte der Ausstellung ‘Grenzzonen Zonengrenze’ auf der Tour ‘abzuwandern’, ich ging von zehn Schildern aus. Im ‘Kleingedruckten’ merkte ich erst unterwegs, dass die drei Schilder in Kohlhasenbrück nur ‘virtuell’ existieren, sie dürfen ‘wegen behördlicher Auflagen oder Eigentumsfragen nicht am Originalstandort gezeigt werden’.
Von den verbleibenden Orten hatte ich bisher erst zwei besucht und kannte deren Position, bei den anderen wurde das Auffinden wegen der lächerlich ungenauen Übersichtskarte zum echten Puzzlespiel, mit glücklichem Ausgang.
Bei der Ausstellung geht es um Fotos, die ein DDR-Grenzsoldat illegal und unter hohem Risiko 1983/84 aufgenommen hat, seine Motivation zu der Aktion bleibt unbekannt.
Unterwegs wählte ich nicht unbedingt die schönsten und mir gut bekannten Verbindungswege sondern schaute mir eher die betreffenden Siedlungsgrenzen unter dem Aspekt der Mauer genauer an. Im Europarc Dreilinden war ich tatsächlich durch diese Tour zum ersten Mal zu Fuß unterwegs.
Sicherlich eine ganz interessante Tour unter dem Aspekt der deutsch-deutschen Teilung zu einem der Feier- und Gedenktage.
Bei der Umsetzung solch einer sehenswerten Bildstrecke an den Originalschauplätzen sehe ich aber noch sehr viel Luft nach oben. Zumindest sollten alle Positionen online genau ersichtlich sein und auch eine offiziell markierte Wanderstrecke entlang der Stationen wäre sicher keine schlechte Idee.
Hier die Website zur Ausstellung mit allen Fotos: https://www.mauer-fotos.de/projekte/ausstellungen/grenzzone/
—————
Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof Griebnitzsee, zunächst wird das Areal der Uni Potsdam durchquert und die Bahntrasse auf der Stahnsdorfer Straße überquert, dann der Bernhard-Beyer-Straße gefolgt nach Steinstücken. Über die Steinstraße führt der Weg um die Siedlung der ehemaligen West-Berliner Exklave, danach geht es auf der Straße ‘An der Parforceheide’ zum Waldrand mit den beiden Foto-Schildern.
Im Wald wird der ehemalige Todestreifen leicht abgekürzt auf dem Weg in Richtung Kohlhasenbrück, dort geht es auf dem Königsweg und der Machnower Straße ein kurzes Stück durch den Ort. Wieder im Wald wird nun dem Pfad exakt auf der Stadtgrenze gefolgt um die Siedlung Albrechts Teerofen herum und bis zum Auftreffen auf das Ufer des Teltowkanals mit zwei weiteren Foto-Schildern. Im Bogen führt der Weg pfadartig unter der alten Autobahnbrücke hindurch und über sie hinweg auf die andere Seite des Gewässers, am östlichen Rand des vormaligen Todesstreifens geht es nach Dreilinden und auf den Betonplatten des Teerofendamms in Richtung Gewerbegebiet Europarc.
Über die abzweigende alte Asphaltstraße führt der Weg zum Verkehrskreisel und ein wenig darüber hinaus zu einem weiteren Foto-Schild, danach über die Heinrich-Hertz-Straße und den ‘Walk of Stars’, später am Biotop entlang zum Albert-Einstein-Ring, wo ebenfalls ein Foto-Schild zu finden ist. Der Straße wird gefolgt zum nordöstlichen Verkehrskreisel und nach einem Abstecher zum ehemaligen ‘Checkpoint Bravo’ geht es auf der von-Helmhotz-Straße zum Ende des Gewerbegebiets und dort wieder in den Wald hinein.
Der Königsweg wird gekreuzt, weiter geht es auf Waldwegen bis fast zum Forsthaus, dann erhöht parallel zur Potsdamer Chaussee zum Treppenabstieg. Nach Überquerung der Straße wird über die Reichsbahnstraße das Ziel am Bahnhof Wannsee erreicht.
Hinterlasse einen Kommentar