… wie­der mal so ein Wan­der­füh­rer aus einem klei­nen aber fei­nen Ver­lag, von dem sicher die wenigs­ten bis­her gehört haben.

Bet­tina und Cars­ten Ras­mus woll­ten Ende der 1990er Jahre ein Buch zum Hohen Flä­ming ver­öf­fent­li­chen, das jedoch kein Ver­lag dru­cken wollte. Also grün­de­ten sie kur­zer­hand ihren eige­nen Verlag.

Das vor­lie­gende Werk ‘Erleb­nis Wan­dern’ aus dem Jahr 2012 fiel mir äußer­lich gleich ins Auge durch seine unge­wöhn­li­che Ring­bin­dung und auch durch die eher semi­pro­fes­sio­nell wir­kende Typo­gra­fie des Titels.

Inhalt­lich und in der Zusam­men­stel­lung der 20 aus­ge­wähl­ten Tou­ren war ich dage­gen sehr posi­tiv über­rascht, es gibt einen schö­nen Mix aus Pre­mium-Klas­si­kern (Mär­ki­sche Schweiz, Kunst­wan­der­weg Hoher Flä­ming, Turm­wan­der­weg), eini­gen ‘heim­li­chen’ Lieb­lings­rou­ten (Spe­ren­ber­ger Gips­brü­che, Gla­sow­bach, Glauer Berge, Raue­ner Berge) sowie einem breit­ge­fä­cher­ten Spek­trum wei­te­rer Wan­der­emp­feh­lun­gen im eher nähe­ren und gut erreich­ba­ren Ber­li­ner Umland.

Her­vor­zu­he­ben seien sol­che ‘Exo­ten’ wie der Natu­raT­rail Gens­ha­ge­ner Bruch oder der Bar­fuß­pfad in Ribbeck.

Die ein­zel­nen Rou­ten sind prima beschrie­ben und mit vor­bild­li­cher text­li­cher Navi­ga­ti­ons­an­wei­sung ver­se­hen, zusätz­lich gibt es gut auf­ge­löste, teils dop­pel­sei­tige Kar­ten. Außer­dem ist jede Tour reprä­sen­ta­tiv und attrak­tiv bebil­dert und somit die pas­sende ‘Appe­tit­an­re­gung’ gegeben.

Sehr löb­lich: obwohl das Buch bereits 12 Jahre ‘auf dem Buckel hat’ wurde damals schon an das Online-Bereit­stel­len der GPX-Daten zur digi­ta­len Navi­ga­tion gedacht.

Alle Stre­cken sind im Hin­blick auf die ÖPNV- und Regio­nal­ver­kehrs­an­bin­dung aus­ge­ar­bei­tet, wobei natür­lich nach der lan­gen Zeit seit Druck­le­gung eine aus­gie­bige Kon­trolle vor dem Nach­wan­dern erfol­gen sollte.

Häu­fi­ger wird im Inhalt auf die Natur­Freunde und bestehende Natu­raT­rails hin­ge­wie­sen, hier scheint es eine enge Ver­bin­dung des Autoren­teams zu der Orga­ni­sa­tion zu geben.

Übri­gens machte die Ring­bin­dung in Bezug auf die Prak­ti­ka­bi­li­tät in der Nut­zung abso­lut Sinn und nach dem Durch­ar­bei­ten des Buches mit viel Freude kann ich nur dem alten Sprich­wort recht geben: ‘Never judge a book by its cover!’

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