… spe­ku­liert hatte ich heute auf eine frühe Blüte der Besen­heide im Süden von Bran­den­burg und wurde nicht ent­täuscht! Durch viel Regen und Sonne im wil­den Wech­sel in den letz­ten Tagen und Wochen scheint auch dort die Vege­ta­tion einen ordent­li­chen ‘Boost’ hin­ge­legt zu haben. 

Ent­schie­den hatte ich mich für das FFH-Gebiet ‘Forst­haus Prösa’, das tou­ris­tisch gelun­gen ver­mark­tet wird seit eini­gen Jah­ren vom Natur­park Nie­der­lau­sit­zer Hei­de­land­schaft. Das Tak­tik­ge­lände des dor­ti­gen ehe­ma­li­gen Trup­pen­übungs­plat­zes zwi­schen Bad Lie­ben­werda und Els­ter­werda ver­band ich mit einer Stipp­vi­site im Moor­ge­biet ‘Der Loben’ sowie einem Stre­cken­teil ent­lang der Schwar­zen Els­ter und einer hal­ben Umrun­dung des gro­ßen Kies­teichs Zei­scha zu Beginn.

Von der Pla­nung her eine Art ‘Best Of’-Tour des Land­krei­ses Elbe-Els­ter, die auch in der Pra­xis — spe­zi­ell wegen der Hei­de­blüte — größ­ten­teils begeis­tern konnte. Wie immer möchte ich natür­lich auch auf Dinge hin­wei­sen, die nicht ganz opti­mal lie­fen: zum einen ist mir bis jetzt nicht ganz klar, ob meine Route um den Kies­teich Zei­scha so erlaubt war. Es gab tat­säch­lich Schil­der mit Betre­tungs­ver­bo­ten, die ich aber beach­tete. Ande­rer­seits war dort, wo mit ‘Lebens­ge­fahr’ (wegen Insta­bi­li­tä­ten der Hänge und des Unter­grunds) gewarnt wird, fast jede wilde Bade­stelle von Gäs­ten belegt. Der andere kleine Haken ist der nicht vor­han­dene Wald­weg nach der Über­que­rung der Land­straße L62 nörd­lich von Hohen­lei­pisch: hier gibt es nur eine wilde, leicht zuge­wach­sene ‘Mikado’-Schneise, die auf 300 Metern Länge bewäl­tigt wer­den muss.

Ansons­ten aus mei­ner Sicht eine abwechs­lungs­rei­che Top-Kom­bi­na­tion, die ich sehr emp­feh­len kann. Natür­lich wäre noch eine kleine Stadt­runde in Bad Lie­ben­werda als Pro­log mög­lich gewe­sen und auch die eigent­lich viel grö­ßere Hei­de­flä­che wei­ter nörd­lich im ‘Forst­haus Prösa’-Gebiet hatte ich dies­mal gar nicht inte­griert. Bestürzt hat mich der Zustand des Alten Moors im Loben, hier gab es bei mei­nem ers­ten Besuch vor eini­gen Jah­ren noch einen hohen Was­ser­stand, jetzt ist die Flä­che fast kom­plett ausgetrocknet.

Heim­li­che High­lights für mich heute wie­der: die ver­kie­sel­ten Quarzsand-‘Felsblöcke’ an der Grube Gott­hold, die es in der Form nur sehr sel­ten in Bran­den­burg zu sehen gibt, sowie die erneut magi­sche Tür­kis-Fär­bung des Was­sers von Krü­gers Ton­grube mit blü­hen­den Seerosen!

————-

Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt am Bahn­hof in Bad Lie­ben­werda, hier geht es zunächst durch den ‘Gar­ten der Sinne’ zum Ufer der Schwar­zen Els­ter, dann wird dem Deich­weg gut zwei­ein­halb Kilo­me­ter weit gefolgt bis zur Brü­cke auf Höhe von Zei­scha. Nach einem kur­zen Abste­cher zum Glo­cken­turm führt der Weg auf der Dorf­straße und der Bahn­hof­straße durch den Ort in Rich­tung des Kies­sees. Bei der letz­ten Mög­lich­keit (das Ende ist eine Sack­gasse und ver­bar­ri­ka­diert) wird nörd­lich abge­zweigt und das aktu­elle Abbau­ge­biet weit­räu­mig umgangen. 

Anschlie­ßend geht es durch die Sand­flä­chen auf gut erkenn­ba­ren Tram­pel­pfa­den zum Ufer des Sees und um sein nord­west­li­ches Ende herum. Hier wird auf einen natur­be­las­se­nen Weg getrof­fen, der außen am Hang des Are­als vor­bei­führt bis hin zur gro­ßen Kreu­zung von Bun­des­straße und Land­straße. Nach der Über­que­rung geht es nun im Natur­er­be­ge­biet Prösa öst­lich eine ganze Weile durch den Kie­fern­wald, bis auf die offene Hei­de­land­schaft getrof­fen wird. Das natur­be­las­sene Areal wird süd­lich abzwei­gend gekreuzt, danach der geschot­terte Haupt­weg genutzt bis hin zur Grube Gotthold.

Wei­ter führt der Weg in einem klei­nen Bogen meist am Wald­rand und an Fel­dern ent­lang bis zur Ber­li­ner Straße und der Ort Hohen­lei­pisch wird nörd­lich umgan­gen zur Land­straße hin. Es folgt ein kur­zer ‘wil­der’ Abschnitt, der spe­zi­ell im Wald Auf­merk­sam­keit erfor­dert, danach geht es auf dem Forst­weg zur Bahn­trasse, die an der ein­zi­gen Unter­füh­rung gequert wird. Es schließt sich am Rand des Moor­ge­biets ‘Der Loben’ eine knapp zwei Kilo­me­ter lange Schot­ter­piste an, nur unter­bro­chen durch den kur­zen Exkurs auf dem Steg etwas wei­ter ins eigent­li­che Moor­areal hinein. 

Über einen natur­be­las­se­nen Weg wer­den Krü­gers Ton­gru­ben erreicht, wobei an der grö­ße­ren von bei­den der Pfad am West­ufer bis an die Spitze der klei­nen Land­zunge genutzt wird. Im Wald führt der Weg zum alten Bahn­hof und noch ein­mal über die Kuppe des Klos­ter­bergs hin­weg zum neuen Bahn­hal­te­punkt einen Kilo­me­ter ent­fernt, an dem die Tour endet.