… nach­dem sich spon­tan heute für mich ein freier Tag ergab, war bei noch mode­ra­ten zu erwar­ten­den Tem­pe­ra­tu­ren um die 30 Grad eine wei­tere Wan­de­rung fäl­lig. Im kur­zen Aus­tausch mit Gre­gor Münch ges­tern hatte er mich auf das Süd­ufer des Wol­zi­ger Sees als Tipp hin­ge­wie­sen, und da genau die Umrun­dung die­ses Sees schon lange in mei­ner Tou­ren­liste schlum­merte, war die Zeit nun reif für die Stre­cke. Als Zugabe war in der Tour die Umrun­dung des klei­ne­ren Kutzing­sees ent­hal­ten und ich ori­en­tierte mich ins­ge­samt als Basis am mar­kier­ten Wan­der­weg (roter Punkt) vor Ort.

Zur bes­se­ren Erreich­bar­keit (die Bus­ver­bin­dun­gen in diese Gegend sind kata­stro­phal) ver­knüpfte ich Start- und Ziel­punkt mit dem Bahn­hof Kum­mers­dorf, der als Bedarfs­halt von der Regio­nal­bahn stünd­lich ange­fah­ren wird. Klappte alles exakt wie geplant, auch die bei­den neur­al­gi­schen Punkte (wil­der Pfad am Süd­west­ufer des Kutzing­sees, ver­meint­lich gesperr­ter Weg nörd­lich des Jugend­dorfs Blos­sin) erwie­sen sich als pro­blem­los passierbar.

Tat­säch­lich muss ich sagen, dass mir einige Abschnitte und See­aus­bli­cke her­vor­ra­gend gefie­len, lei­der aber auch der Anteil an stau­bi­gen Schot­ter- und Sand­pis­ten sowie alter­na­tiv­lo­sen Sied­lungs­durch­que­run­gen für mei­nen Geschmack etwas zu hoch war. 

High­lights für mich heute die Aus­bli­cke auf den Kutzing­see, der schöne Stich­weg auf der Mole an der Mün­dung des Stor­kower Kanals und der län­gere Natur­ab­schnitt am Ende zwi­schen Wol­zig und dem Bahn­hof. Nicht zu ver­ges­sen der tolle satt­grüne Stre­cken­teil par­al­lel zum Ling­gra­ben zwi­schen Kol­berg und Blos­sin, den ich aber schon vom ‘Sphinx’-Fontaneweg her kannte.

Ins­ge­samt also aus mei­ner Sicht ein eher zwie­späl­ti­ges Fazit: man kann die mar­kierte Tour oder meine Adap­tion defi­ni­tiv mal wan­dern, muss es aber nicht tun. Teile sind ganz klar eher fürs Fahr­rad geeig­net. Das gilt in noch viel stär­ke­rem Maße für die Runde um die benach­barte Groß Schaue­ner Seen­kette (Mar­kie­rung: gel­ber Punkt).

Zum kryp­ti­schen Titel: in Blos­sin befand sich zu Zei­ten des Sozia­lis­mus eine Sek­tion der ‘Deut­schen Hoch­schule für Kör­per­kul­tur’ und in Wol­zig befin­det sich direkt im Ort ein moder­nes Bio­tech-Unter­neh­men, des­sen Neu­bau­ten wir­ken, als sei dort ein Ufo zwi­schen den leber­wurst­far­be­nen DDR-Bun­ga­lows gelandet.

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Infos und Tourbeschreibung:

Dies ist eine Rund­tour, die am Bahn­hof in Kum­mers­dorf beginnt und endet. Zunächst geht es auf der Bahn­hof­straße ins Dorf hin­ein, dann wird auf der Haupt­straße der Stor­kower Kanal über­quert und der Land­straße ab dem Orts­aus­gang noch einige hun­dert Meter weit gefolgt bis zu einer Kurve. Hier führt der leicht san­dige Weg gera­de­aus durch den Wald bis zur Wol­zi­ger Straße, wei­ter geht es auf der brei­ten Schot­ter­piste und spä­ter auf Beton­plat­ten bis zur Kol­ber­ger Straße. Der Ort Görs­dorf wird kom­plett in süd­li­cher Rich­tung durch­quert, wobei sich ein ein­zi­ger Zugang zum Kutzing­see ergibt.

Auf Beton­plat­ten geht es um das süd­li­che Ende des Sees herum, danach führt der Weg ufer­nah an einer Dat­schen­an­lage vor­bei und spä­ter als schö­ner, teils leicht feuch­ter Pfad ein gan­zes Stück wei­ter am See ent­lang nach Nor­den. Durch den Kie­fern­forst geht es anschlie­ßend nach Wes­ten auf Kol­berg zu, über die geschot­terte Straße ‘Unter den Eichen’ und die Frie­dens­straße wird der Ort im Hang durch­quert, dann kurz der Stor­kower Straße gefolgt. Nun wird abge­zweigt zum Strand­ca­sino und dem Ver­bund­plat­ten­weg gefolgt zur gro­ßen Bade­stelle am Süd­west­ufer des Wol­zi­ger Sees. Auf dem sehr schö­nen Wie­sen­weg im sat­ten Grün geht es zwi­schen dem See­ufer und dem Ling­gra­ben hin­durch zur Kol­ber­ger Straße und das Blos­si­ner Fließ wird überquert.

Nach eini­gen hun­dert Metern auf der Land­straße nach Blos­sin hin­ein wird zum Guts­haus abge­bo­gen und am Ende des Angers wie­der das See­ufer erreicht. Nun geht es im Wald um das Areal der ‘Fischer­hütte’ herum und durch das Gelände des Jugend­dorfs hin­durch, es schließt sich ein Pfad­ab­schnitt an zum ‘Wald­weg’ in Wol­zig. Die Sied­lung der Wol­zi­ger Kolo­nie wird durch­quert und die große Bade­stelle am Nord­ufer pas­siert, anschlie­ßend geht es ent­lang der Frie­ders­dor­fer Straße zur Ein­mün­dung des Stor­kower Kanals und dort bis zur Spitze der Mole. An der Brü­cke wird nun abge­zweigt in die Spreen­ha­ge­ner Straße, ein klei­nes Gewer­be­ge­biet und ein gro­ßer Pfer­de­hof wer­den pas­siert, dann abge­bo­gen in die weite Feld­land­schaft hinein.

In einem abwechs­lungs­rei­chen Mix aus kur­zen offen Feld­ab­schnit­ten und Wald­stü­cken führt der Weg bis zum Auf­tref­fen auf die Bahn­trasse, danach an ihr ent­lang und kurz nach der Über­que­rung des Stahns­dor­fer Flie­ßes wird wie­der der Aus­gangs­punkt der Tour am Bahn­hof Kum­mers­dorf erreicht.