… für heute hatte ich eine Solo-Wanderung angesetzt, und es sollte zumindest teilweise nochmals eine Neuentdeckung für mich werden. Da ich in letzter Zeit fast gar nicht mehr etwas weiter nördlich von Berlin unterwegs gewesen bin, lag die Erweiterung meines ‘Seevermögens’ in der Schorfheide nahe. Schon seit einigen Jahren hatte ich vorgehabt, eine Art ‘Michael-Gwisdek-Gedenkwanderung’ mit dem Weißen See in Böhmerheide (Ortsteil der Gemeinde Schorfheide) zu machen, und die wurde es diesmal, da die kleine Runde um genau diesen See auch eine Empfehlung in dem kürzlich von mir vorgestellten Buch ‘Spazierwandern für Faule’ ist.
Der gefeierte Schauspieler Michael Gwisdek lebte bis zu seinem Tod 2020 fast fünfzehn Jahre im Ort Böhmerheide und sprach in Interviews oft über das Leben in der Schorfheide. Seine Ex-Frau, die ebenfalls sehr bekannte und hochdekorierte Schauspielerin Corinna Harfouch, lebt immer noch in dem Ort. Michael Gwisdek wird mir für immer als der grandios griesgrämige, aber auch schlaue, empathische und humorvolle Darsteller speziell in einigen Berlin-Kultfilmen in Erinnerung bleiben, allen voran in ‘Oh Boy’, ‘Nachtgestalten’ und ‘Good Bye, Lenin!’
Im ersten Teil enthielt die Tour meine dortige ‘Seegewohnheit’, bestehend aus der Schleife tief nördlich in den zusammenhängenden Forst der Schorfheide hinein zu den Ufern des Kleinen und des Großen Glasowsees, die beide wirklich wunderschön von sattem Grün umgeben und sehr einsam in dem riesigen Waldgebiet eingebettet liegen.
Auf dem Rückweg nach Überquerung der Schlufter Straße schloss sich ein weiterer großer Waldabschnitt an, dann der etwas ‘wilde’ aber gut machbare pfadartige Anschluss am Bekefließ zum markierten Wanderweg, der erhöht am südlichen Ufer des langgestreckten Treptowsees verläuft. Es folgte die halbe Runde um den Weißen See und der unvermeidbare aber gut wanderbare Epilog auf Betonplatten und dem Radweg in den Nachbarort Hammer mit stabiler und halbwegs guter Busanbindung.
In der Form eine schöne waldlastige Wanderung, bei der aber die beiden Seen im ersten Teil, die ich bereits kannte, die eigentlichen Stars sind und bleiben. Dafür sind die Wege um die Seen im zweiten Teil schön naturbelassen und der ‘Flow’ gefiel mir gut.
Eine Hammer-Tour ist es so oder so ganz sicher ;-)
Und als meine tiefe Verbeugung vor Michael Gwisdek hier dieser sehenswerte lange Trailer von ‘Oh Boy’ mit Fokus auf ihm:
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof in Groß Schönebeck, über die Bahnhofstraße und die Schloßstraße geht es am Jagdschloss vorbei und die Kirche wird passiert. Über die Schlufter Straße wird die langgestreckte Döllner Siedlung erreicht und auf der Döllner Straße durchquert, danach führt der Weg etwa zweieinhalb Kilometer auf einer uralten Pflasterstraße geradeaus in den Wald der Schorfheide hinein. Es schließt sich eine naturnahe Abkürzung hinüber zum ‘Futtergestell’ an, dem in Richtung des Großen Glasowsees gefolgt wird. In einer Schleife geht es im Wald zur versteckten Badestelle am Ostufer, dann auf einem ufernahen Pfad zurück zum Hauptweg.
Diesem wird einige hundert Meter weit gefolgt, dann abgezweigt hinab zum Kleinen Glasowsee, der zur Hälfte umrundet wird. Nun geht es parallel, aber mit weitem Abstand zur Strecke des Hinwegs zurück zur Schlufter Straße, nach deren Überquerung schließt sich ein ‘L’-förmiger Bogen auf fein geschotterten Forstwegen an und der Liebenthaler Weg wird gekreuzt. Es folgt ein naturnaher und leicht verwilderter Abschnitt über das Bekefließ hinweg, dann um ein großes Maisfeld herum und pfadartig zu einer kleinen Siedlung am südöstlichen Ende des Treptowsees.
Dessen Hochufer wird auf dem schönen Wanderpfad gefolgt bis zum Abfluss des Aalkastenfließes, im Wald führt der Wald danach hinüber zum Weißen See. Das Gewässer wird auf dem Promenadenweg gut zur Hälfte umrundet und der angrenzende Ort Böhmerheide auf dem Stieglitzsteig durchquert. Über den Betonlattenweg geht es zur Landstraße und der straßenbegleitende Radweg wird einen Kilometer weit genutzt bis in den Nachbarort Hammer. Im Bogen führt der Weg über die Poststraße ins Dorf hinein und an der Stüler-Kirche vorbei, über die Liebenthaler Straße geht es abschließend zum südwestlichen Dorfausgang und die Tour endet an der Bushaltestelle ‘Liebenthaler Straße’.
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