… zum Abschluss des Pfingstwochenendes gönnte ich mir eine weitere Etappe der Gürtellinie, diesmal ging es fast komplett jenseits der Berliner Stadtgrenze von Babelsberg nach Teltow. Vorab war dies eine der Etappen, auf die ich am meisten gespannt war, da ich etliche Verbindungsabschnitte noch nicht kannte. Natürlich sind die bekannteren Streckenteile durch die Parforceheide und am Teltowkanal entlang sehr schön und auch beliebt. Vor allem die Durchquerung der irgendwie seltsam amorphen Siedlungsgebiete der beiden Speckgürtel-Städtchen Stahnsdorf und Teltow konnte ich mir aber kaum attraktiv vorstellen.
Und dennoch schaffte es Gregor Münch auch in diesem Gebiet wieder, ein Geflecht aus Trampelpfaden sowie Feld- und Verbundpflasterwegen zu einem stimmigen Ganzen abseits der bebauten Flächen zusammenzufügen. Auf der Karte mag die Zick-Zack-Route seltsam wirken, vor Ort machte sie definitiv Sinn und größtenteils auch Spaß. Auch den kürzeren, zwischen dem S‑Bahndamm und der Stahnsdorfer Straße ‘eingeklemmten’ Waldabschnitt zu Beginn kannte ich noch nicht und er gefiel mir gut. Die ausgedehnte Durchquerung der Sandlandschaft auf dem Weg zum Teltowkanal fand ich dagegen etwas speziell und hätte wohl selbst eine Variante weiter westlich gewählt.
Absolutes Highlight und aus meiner Sicht ein unverzichtbarer Zusatzexkurs ist natürlich eine Runde auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf. Gerade aktuell ist der gigantische Friedhof durch die wunderbare Rhododendronblüte noch sehenswerter und ich fokussierte diesmal meinen Besuch darauf. Vielen Dank an Steffen für den entscheidenden ‘Reminder’ durch seine fast identische Tour vor zwei Tagen (https://www.komoot.com/de-de/tour/1589619317)!
In der Lichtung der Sichtachse auf die Norwegische Friedhofskapelle schreckte ich tatsächlich ein dösendes Reh auf. Es ergab sich am Infohaus am Ausgang so noch ein sehr interessantes Gespräch mit einem Herrn des Fördervereins, der mir erzählte, dass sogar bereits Treibjagden stattgefunden hätten, um das Wild komplett vom Friedhof entfernt zu bekommen.
Insgesamt ebenfalls wieder eine von Gregor sehr schön und mit viel Liebe zum Detail zusammengestellte Teilstrecke der Berliner Gürtellinie!
Der Zwischenstand meiner Collection findet sich hier:
https://www.komoot.com/de-de/collection/2660306/
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet am S‑Bahnhof Babelsberg, zunächst geht es über die Rudolf-Breitscheid-Straße zur Unterführung des Bahndamms, dann auf der anderen Seite durch das kleine Wäldchen an einer Kleingartensiedlung entlang bis zur August-Bebel-Straße. Über die Zufahrtsstraße wird der HPI-Campus erreicht und durchquert zur Brücke über die ‘Wetzlarer Bahn’ hin. Der ehemalige Todesstreifen wird durchquert und im satten Mischwald führt der Weg durch die Parforceheide zur Überquerung der Autobahn, danach auf der gepflasterten Alten Potsdamer Landstraße zu den großen Stahnsdorfer Friedhöfen.
Auf dem schmalen naturbelassenen Weg geht es zwischen den beiden Friedhöfen hindurch, anschließend führt der Weg im optionalen Exkurs in einer kleineren oder größeren Runde über den Südwestkirchhof Stahnsdorf, die in jedem Fall die hölzerne Norwegische Friedhofskapelle beinhalten sollte. Zurück auf der Alten Potsdamer Landstraße wird gleich wieder von ihr abgezweigt, durch das Brachgelände und die dünenartige Sandlandschaft geht es nun hinab zum Ufer des Teltowkanals. Dem schönen Uferpfad wird gefolgt bis zur Schleuse Kleinmachnow, dann wird die Allee am Forsthaus genutzt bis hin zur Dorfkirche im historischen Kern des Ortes.
Auf einem Teil des Naturlehrpfades geht es durch das moorige Bäketal und über den Schwarzen Weg wieder zurück nach Stahnsdorf. Hier wird das Wohngebiet durchquert auf der Kleiststraße, es schließt sich eine Kombination aus schmalen Trampelpfaden über die ‘Biomalzspange’ hinweg an, anschließend führt der Weg in einem Mix aus kleinen Waldstücken und offener Wiesen- und Agrarlandschaft mit mehreren Richtungswechseln, meist auf Verbundpflasterwegen, nach Teltow hinein. Über den Hollandweg im Bogen durch einen Garagenkomplex, dann durch ein Plattenbauviertel über die Ruhlsdorfer Straße, die Albert-Wiebach-Straße und die Mahlower Straße wird abschließend das Ziel am S‑Bahnhof Teltow-Stadt erreicht.
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