… gleich weiter ging es für mich heute mit der Berliner Gürtellinie, und weil es speziell an der Stelle Sinn machte im ‘Etappen-Doppelpack’ bei leider meist trübem Wetter mit massiver Wolkendecke. Die sehr kurze Etappe 16 führt von Alt-Gatow nach Kladow und ist nur knapp sieben Kilometer lang, es folgt die Fahrt mit der BVG-Fähre (zusätzlich knapp vier Kilometer) quer über den Großen Wannsee. Ich nutzte die Überfahrt als kleine Regenerationspause, sodass ich die Folgeetappe 17 bis nach Babelsberg unmittelbar anschloss.
Schaut man sich die Strecke an, ist klar: es handelt sich dabei um die Variante eines beliebten und bekannten Klassikers in Reinform, hier kann eigentlich auch die Gürtellinie keine zusätzlichen Attraktionen — neben den zahllosen bereits vorhandenen — herbeizaubern. Insofern also bereits ‘out of the box’ eine wunderbare Route, die keiner zusätzlichen Empfehlung bedürfen sollte.
Trotzdem fand ich einige Details bemerkenswert: zunächst natürlich die schönste ‘in freier Wildbahn stehende’ Windmühle Berlins, die in Alt-Gatow. Sie wird vom markierten ‘Spandauer Weg’ sträflich ignoriert, Gregor Münch hat sie aber in einer kleinen Schleife über den Mühlenberg prima eingebunden. Die Streckenführung durch den Park Babelsberg empfinde ich als ‘bold move’, da es im Prinzip keinen direkten Blick auf das märchenhafte Schloss gibt. Stattdessen einen langen Uferabschnitt an der Havel und eine serpentinenartige Wegführung mit hervorragenden Sichtachsen, die man sicherlich als tiefe Verbeugung vor dem Schaffenswerk von Peter Joseph Lenné bezeichnen kann.
Aber wie Gregor im Buch schreibt: ‘Einen festen Weg durch diesen weitläufigen Park mit seinen unzähligen Blickzielen und den herrlichen Hügelspielen vorzugeben, kann letztlich nur ein funktionaler Akt sein.’ Absolut Recht hat er und somit sollte man nach Gutdünken die nach eigenem Ermessen interessanteste längere oder kürzere Wegkombination wählen.
Nur was die Wegführung zwischen den Schiffsanlegern am Wannsee und der Hubertusbrücke betrifft, bin ich eher der ‘Tief-im-Wald-Typ’ und würde in jedem Fall die markierte Route des Fernwanderwegs E11 durch den Düppeler Forst nutzen.
Zwei aktuelle wichtige Korrekturen noch gegenüber der Vorlage:
— die Ronnebypromenade ist aktuell gesperrt im Bereich der Unterquerung der Wannseebrücke, hier muss man über die Königstraße abkürzen
— der Uferweg der Griebnitzseepromenade ist zwischen der Hubertusbaude und Klein Glienicke fast zur Hälfte längerfristig(?) gesperrt, die Umleitung über einen Parallelweg ist ausgeschildert
Hier als kleiner ‘Appetizer’ ein Video von meiner vorletzten BVG-Fährüberfahrt von Kladow zum Anleger Wannsee bei ähnlichem Wetter:
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Bushaltestelle ‘Gatow Kirche’, nach Durchquerung des Friedhofs wird dieser westlich verlassen und am Ende des kleinen Grünzugs der sandige Weg hinauf auf den Windmühlenberg genutzt. An der wunderbaren Bockwindmühle vorbei geht es hinab zur Buchwaldzeile und auf dieser zum Kladower Damm, nach dessen Überquerung am Siedlungsende direkt zum Havelufer. Es folgt ein toller drei Kilometer langer Abschnitt direkt am Gewässer, oft auf schmalen Trampelpfaden. Nach kurzer Nutzung des Radwegs am Krankenhaus Havelhöhe geht es hinein in den Gutspark Neukladow und am Fuß der Anhöhe durch ihn hindurch, anschließend auf der Imchenallee bis zum Anleger der Fähre im Hafen.
Nach der Überfahrt über den Großen Wannsee wird der Ronnebypromenade gefolgt (Stand 05/2024: soweit durch die Baustelle möglich), nach Überquerung der Königstraße führt der Weg am Ufer entlang und durch die kleine Parkanlage, dann nach kurzem Abstecher zum Kleistgrab entlang der Bismarckstraße durch das vielschichtige Wohngebiet zum Siedlungsende. Auf schönen und gewässernahen Waldwegen geht es am Ufer des Kleinen Wannsees entlang, es schließen sich der Pohlesee und der Stölpchensee an, verbunden durch den Griebnitzkanal. An der Hubertusbrücke wird der Kanal überquert und gleich wieder auf der anderen Seite dem Waldweg am Griebnitzsee entlang gefolgt (Stand 05/2024: direkter Uferweg ist gesperrt, Umleitung ist ausgeschildert) bis nach Klein Glienicke.
Hier führt der Weg über die Griebnitzstraße und die Waldmüllerstraße hinein, dann gleich wieder über die Lankestraße hinaus mit Überquerung des Teltowkanals zum Park Babelsberg. Zunächst geht es dort am Ufer des Glienicker Sees zum Maschinenhaus, danach hinauf über die Treppen und dem künstlichen Bachlauf folgend wieder hinab zur Uferpromenade. Nach einem Kilometer auf dem Hauptrundweg wird abgezweigt zum Matrosenhaus hin und in weiten Bögen führt der Weg hinauf bis zum Flatowturm, bevor es auf der anderen Seite wieder sanft hinab geht durch die offene Landschaft mit weiten Blicken bis zum Ausgang am nördlichen Ende des Ortsteils Alt-Nowawes. Der historische Kern wird durchquert zur Oberlinklinik hin und über die Garnstraße, die Karl-Liebknecht-Straße und die Rudolf-Breitscheid-Straße wird das Ende der Etappe am S‑Bahnhof Babelsberg erreicht.
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