… zweites Quartal, Start meines zweiten Flusswanderprojekts für dieses Jahr: nachdem mir das kürzliche Wandern komplett entlang der Dahme viel Spaß gemacht hatte, ist nun die Nuthe an der Reihe. Das Gewässer als Nebenfluss der Havel ist nur etwa 65 Kilometer lang und es werden voraussichtlich fünf kürzere Etappen werden. Dafür werde ich versuchen, möglichst viel zu experimentieren, um so viele Streckenanteile wie möglich direkt am Flusslauf zu realisieren.
Das klappte heute bei der ‘Quelletappe’ bereits ganz ordentlich (die Aufzeichnung ist stark netto-bereinigt!), obwohl ich Wasser im Bachbett erst nach fünf Kilometern sah. Mir scheint es so, als sei tatsächlich aktuell der Rohrbecker Graben der feuchtigkeitsspendende Ursprung der Nuthe.
An einigen Stellen konnte ich trotz der bereits stark fortgeschrittenen Vegetation noch gut Trampelpfade in den Auen nutzen. Einmal wurde ich dabei von zwei Krähen sehr deutlich mit Scheinattacken darauf aufmerksam gemacht, dass ich besser schnell ihr Revier verlasse. Offensichtlich hatte ich mich einem Jungtier am Boden oder einer Brutstelle zu sehr genähert.
Die Tour an sich ist mit Sicherheit in der Form keine direkte Wanderanregung, ich kann trotzdem die Gegend um Dennewitz wegen der Denkmäler zu den Befreiungskriegen gegen Napoleon und der wirklich schönen ‘Hochzeitsmühle’ empfehlen. Jüterbog ist für mich eine typische brandenburgische Kleinstadt, die zwischen viel historischer Substanz und Verfall, militärischen Altlasten und Aufbruch ihren Platz zu finden versucht. Den Wilhelm-Kempff-Weg entlang des Wassergrabens zwischen Altstadt und Bahnhof finde ich immer wieder sensationell. Ab heute feiert der Ort eine Woche lang mit zahlreichen Veranstaltungen sein 850-jähriges Stadtrecht.
————-
Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet am Bahnhof in Niedergörsdorf, hier geht es zunächst über die Friedensstraße durch die Bahnhofssiedlung, dann auf dem Radweg parallel zur Landstraße zum historischen Ortskern und auf der Dorfstraße hindurch. Dem Jüterboger Weg wird gefolgt hinauf auf den Denkmalsberg, danach führt der Weg wieder hinab zur Kreisstraße. An dieser entlang geht es nun bis zum Findling mit Hinweis auf die Quelle der Nuthe, anschließend führt der Weg durch die Wiesen am Weidezaun entlang und über den — ausgetrockneten — Graben de Nuthe hinweg zu einer schmalen Asphaltstraße.
Auf dieser und der sich anschließenden Kreisstraße wird Dennewitz erreicht und unter der Bahntrasse hindurch geht es weiter ins Dorf hinein. Dem kleinen Bogen des Radwegs wird gefolgt ins Tal der Nuthe und an einem Teich vorbei, es schließt sich der lohnenswerte Abstecher zur Hochzeitsmühle an. Über die Wittenberger Straße und die Hauptstraße wird der Rest des Ortes in östlicher Richtung durchquert, danach wieder zwei Kilometer weit dem straßenbegleitenden Radweg gefolgt bis nach Rohrbeck.
Im großen Bogen geht es ins Dorf hinein und südöstlich wieder am Sportplatz hinaus, dann der Asphaltpiste folgend um die große ehemalige LPG-Anlage herum. Der Feldweg nördlich der Nuthe wird genutzt über eine Kuppe hinweg, über dessen etwas versetzte Verlängerung (nicht im Kartenmaterial!) führt der Weg in der Nähe des Gewässers zur östlichen Kreisstraße. Nach deren Überquerung geht es weiter südlich der Nuthe durch die Auen bis fast zum Ortseingang von Jüterbog, wobei ein kurzer Abschnitt zwischen Feldkante und Schilfgürtel je nach Vegetation ‘improvisiert’ werden muss.
Entlang des gewaltigen Damms des Rückhaltebeckens, dann um das Gut Waldau herum, anschließend auf dem ‘Spitzbubenweg’ durch die Rapsfelder führt der Weg auf den Stadtkern von Jüterbog zu und im Bogen zurück zur Nuthe. Dem Gewässer folgend wird die Straße am Neumarkt überquert, es geht über den Weg ‘An der Wasche’ entlang, dann auf der Schützenstraße und der Friedrich-Ebert-Straße durch die Wohngebiete.
Es erfolgt der Abzweig auf den Wilhelm-Kempff-Weg und der wunderschönen Promenade wird eineinhalb Kilometer weit parallel zum Wassergraben gefolgt bis zu ihrem Ende an der Beethovenstraße. Auf dem Fußgängerweg über die Straße ‘Weinberge’ hinweg und über die Treppen hinauf wird abschließend der Bahnhof Jüterbog erreicht.
Hinterlasse einen Kommentar