… bei einem bun­ten Mix aus vie­len dunk­len Wol­ken, wenig Sonne, eini­gen Schnee­schau­ern und teil­weise böigem Wind bin ich heute eine wei­tere Etappe der ‘Ber­li­ner Gür­tel­li­nie’ gewan­dert. Es sollte wie­der ein direk­ter Anschluss an die bereits von mir gewan­derte Weg­stre­cke wer­den und so ent­schied ich mich für die etwas kür­zere Etappe Rich­tung Osten.

Ich war auf eine eher über­ra­schungs­freie Weg­füh­rung ein­ge­stellt, den­noch hat es ‘Wege­samm­ler’ Gre­gor Münch auch hier wie­der ver­stan­den, schöne Schleich­wege und Pfade ein­zu­bin­den, die mir oft noch unbe­kannt waren. Die Bach­läufe von Erpe und Wuhle sind sepa­rat schon Klas­si­ker, eine Ver­bin­dung von bei­den in einer Tour ist natür­lich noch attrak­ti­ver. In dem Fall sehr schön aus­ge­führt im Bereich der Kauls­dor­fer Seen und mit inte­grier­tem Guts­park Mahls­dorf und dem ‘Ber­li­ner Bal­kon’. Einige Sied­lungs­durch­que­run­gen sind unver­meid­lich, aber auch diese sind gut gelöst. 

Wie­der ein­mal habe ich nichts zu meckern, was ja in Ber­lin als Syn­onym für das aller­größte Lob gilt ;-)

Eine prima Wan­der­stre­cke also, die ich in der vor­lie­gen­den Form abso­lut emp­feh­len kann, obwohl ich den Zugang zu den Kauls­dor­fer Seen von der Erpe aus über Mit­tel- und Damm­heide ebenso attrak­tiv finde. 

Eine Sache muss ich den­noch in dem Fall anspre­chen: der Umgang spe­zi­ell mit den Land­schafts- und Trink­was­ser­schutz­ge­bie­ten ent­lang der Stre­cke. Die rela­tiv neu ein­ge­rich­tete Kern­zone des Natur­schutz­ge­biets Erpe­tal (zustän­dig: Untere Natur­schutz­be­hörde Mär­kisch-Oder­land) wird seit Beginn kom­plett von Per­so­nen mit oder ohne Hund igno­riert trotz ein­deu­ti­ger Beschil­de­rung und Sper­rung im Kar­ten­ma­te­rial. Sind agile Hunde dabei, dann meist nicht an der Leine. Und das gerade jetzt, wo Vögel in den Wie­sen brü­ten und Wild­gänse und Enten mit ihrem Nach­wuchs unter­wegs sind. Hier hel­fen aus mei­ner Sicht nur Kon­trol­len und dras­ti­sche Stra­fen — oder eben eine kom­plette Einzäunung.

Auch die Situa­tion der Kauls­dor­fer Seen (zustän­dig: Bezirks­amt Mar­zahn-Hel­lers­dorf) ist seit Jah­ren frag­wür­dig: das Baden ist offi­zi­ell natür­lich im Trink­was­ser­schutz­ge­biet ver­bo­ten, Sank­tio­nen gibt es aber nicht und die Ufer­ve­ge­ta­tion ist ent­spre­chend ‘run­ter­ge­rockt’. Lie­ber stat­tet man die wil­den Bade­stel­len zumin­dest mit Müll­ei­mern aus und schnei­det die Ver­bin­dungs­pfade im dich­ten Busch­werk zur Sai­son frei wie aktu­ell gesche­hen. Die gro­ßen Wie­sen­flä­chen drum­herum glei­chen einem rie­si­gen Hun­de­aus­lauf-Areal, und das im aus­ge­wie­se­nen Landschaftsschutzgebiet.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Etappe star­tet am S‑Bahnhof Fried­richs­ha­gen, durch den nörd­li­chen Aus­gang geht es direkt in den Kur­park hin­ein. Der wird zur Ten­nis­an­lage hin durch­quert und um diese herum führt der Weg zum Bach­lauf der Erpe. Dem Gewäs­ser fol­gend führt der Weg an den Dat­schen ent­lang, bevor das Ufer am ‘Haupt­weg’ gewech­selt wird. Nun geht es außen an der Anlage ent­lang auf schma­len Wald­pfa­den, anschlie­ßend wird die Sied­lung Raven­stein am Stadt­rand passiert.

Danach wird der Natur­lehr­pfad genutzt am west­li­chen Rand der Auen­land­schaft, an der Sied­lung Wal­des­ruh ent­lang und über die Kas­ta­ni­en­al­lee geht es zu einem letz­ten Aus­blick auf die Erpe an der Hei­de­mühle. Dem mar­kier­ten Wan­der­weg wird im Wald gefolgt west­lich der Erpe, dann abge­bo­gen auf die breite Schneise, die dia­go­nal zur Köpe­ni­cker Allee führt. Nach deren Über­que­rung führt der Weg am Feld­rand kon­ti­nu­ier­lich leicht berg­auf bis hin zum Gewer­be­ge­biet, am ers­ten gro­ßen Möbel­haus vor­bei geht es zur Pil­gra­mer Straße.

Über die Ver­bin­dung von schma­len Grün­zü­gen zwi­schen den Neu­bau­sied­lun­gen führt der Weg zum Hults­chi­ner Damm und dort zum Guts­haus Mahls­dorf, in des­sen schö­nem Park eine Runde gedreht wird. Die Grün­an­lage wird west­lich ver­las­sen über den Pro­me­na­den­weg zum Aus­sichts­punkt ‘Ber­li­ner Bal­kon’ im Bar­nim­hang. Nach dem Abstieg wird der Tram­pel­pfad zur Sied­lung am Elsen­see genutzt, über die Hor­nung­straße und den Kres­sen­weg geht es zum Haber­mann­see und dort in einer Schleife bis zur gro­ßen Bade­stelle mit Blick auf die Insel.

Ent­lang der ver­bin­den­den Wie­sen­flä­che wird der But­zer See erreicht und des­sen nörd­li­ches Ende umrun­det. Durch die Sied­lungs­ge­biete von Kauls­dorf führt der Weg hin­über zum Bach­lauf der Wuhle, anschlie­ßend wird dem Gewäs­ser­lauf nörd­lich gefolgt nach Unter­que­rung der Straße ‘Alt-Bies­dorf’ und ein schö­ner grü­ner Abschnitt folgt bis hin zum Ende der Etappe am S- und U‑Bahnhof Wuhletal.