… die Regio­nal­ex­press­li­nie der ‘Dresd­ner Bahn’ im süd­li­chen Bran­den­burg (RE8S) ist zwar nicht von den Streiks der Deut­schen Bahn betrof­fen, dafür immer wie­der von Bau­ar­bei­ten. Inso­fern gilt es, mein Dahme-Pro­jekt in den letz­ten Etap­pen so zu legen, dass bei­des irgend­wie passt, um gut hin und auch wie­der zurück zu kom­men. Heute war so ein Tag, ich hatte ihn mir extra frei­ge­hal­ten für diese Dahme-Etappe am nörd­li­chen Rand des Natur­parks Nie­der­lau­sit­zer Land­rü­cken und ganz am west­li­chen Rand des Unter­spree­walds, zwi­schen Drahns­dorf und Brand.

Gleich am Anfang war die Frage: darf ich oder darf ich nicht? Gemeint ist die eigent­lich wegen Bau­fäl­lig­keit gesperrte Brü­cke an der Brand­mühle, deren Absperr­gat­ter aber ein­la­dend kom­plett offen stan­den. Damit sich meine Etap­pen nicht über­lap­pen — also eher aus ‘logisch-ästhe­ti­schen’ Grün­den — habe ich aus­nahms­weise die voll­kom­men intakt wir­kende Brü­cke genutzt, kann und darf dies aber natür­lich nicht wei­ter­emp­feh­len! Der aus­ge­wie­sene Umweg über die Brü­cke süd­lich an der Klei­nen Mühle beträgt etwa ein­ein­halb Kilometer. 

Die Stre­cke an sich ver­lief auf vie­len Kilo­me­tern auf dem mar­kier­ten und oft alter­na­tiv­lo­sen Dahme-Rad­weg, ich konnte aber auch einige natur­be­las­sene Abschnitte ein­bauen. Beson­ders freute mich die Ent­de­ckung des viel­leicht schöns­ten Stre­cken­teils (nicht im OSM-Kar­ten­ma­te­rial) zwi­schen Gol­ßen und Prie­row auf einem tol­len Feld­weg durch die Sumpf­auen. Ansons­ten ging es prin­zi­pi­ell von einer ehe­ma­li­gen Was­ser­mühle zur nächs­ten, meist jedoch auf har­tem Unter­grund und häu­fig auch nicht direkt am Gewäs­ser­lauf entlang.

Trotz­dem für mich eine inter­es­sante Route, die ich in der ers­ten Hälfte süd­lich von Gol­ßen bis­her noch nicht kannte. In der Region wird mit dem Prä­di­kat ‘Spree­wald’ gewor­ben, ech­tes Fee­ling im Geiste die­ser Region kam eigent­lich nur in der Moor­land­schaft zwi­schen der Kanow­mühle und Gol­ßen auf, wobei sich die Dahme doch auch schon bei die­ser Tour mehr­fach in Form und Größe wie ein klei­nes Spree­wald-Fließ präsentierte.

Die ergänzte Coll­ec­tion zum Projekt:
https://www.komoot.com/de-de/collection/2588721/-entlang-der-dahme-von-der-muendung-bis-zur-quelle

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Etappe beginnt am Bahn­hof in Drahns­dorf, par­al­lel zu den Glei­sen geht es zunächst süd­lich, dann führt der Weg im Bogen über die Bahn­hof­straße zur Brand­mühle. Hier wird zum ers­ten Mal die Dahme über­quert (Brü­cke offi­zi­ell auf unab­seh­bare Zeit gesperrt!), danach dem Dahme-Rad­weg gefolgt zum Lin­den­weg in Kros­sen. Das Dorf wird auf der Haupt­straße durch­quert, wei­ter geht es auf der schma­len Neben­straße zur Vor­der­mühle an der Dahme. Nun wird dem Rad­weg sehr schön auf einer Baum­al­lee durch die Fel­der gefolgt, über eine bewal­dete Hügel­kuppe führt der Weg abseits des Gewäs­sers hin­auf und gleich wie­der hinab zum Rand des Dor­fes Sagritz.

Natur­be­las­sen über die Fel­der und um ein klei­nes Wald­stück herum, anschlie­ßend wie­der über eine schmale Neben­straße wird die Kanow­mühle erreicht, nach Über­que­rung der Dahme führt der Weg erneut auf Asphalt zu einer Sied­lung und durch ein Moor­ge­biet nahe am Fluss­lauf zum süd­öst­li­chen Orts­ein­gang von Gol­ßen. Hier wird gleich wie­der abge­zweigt über die Luckauer Straße zur Dahme, dann dem etwas erhöht ver­lau­fen­den Feld­weg durch die Sumpf­auen gefolgt bis nach Prie­row. Im klei­nen Bogen führt der Weg ein Stück zurück bis zur Dahme und im Anschluss kurz direkt an ihr ent­lang, danach gibt es einen fast sechs Kilo­me­ter lan­gen Abschnitt meist auf moder­nem Ver­bund­pflas­ter­stein im dich­ten, feuch­ten Wald­ge­biet, wobei sich nur zwei direkte, aber idyl­li­sche Zugänge zur Dahme ergeben.

Anschlie­ßend wird abge­zweigt vom Rad­weg, auf dem Wie­sen­weg geht es zu einem ver­fal­le­nen Gehöft und dem Bogen der Dahme fol­gend zur nächs­ten Dah­me­brü­cke mit der Mög­lich­keit, einen Blick auf das schloss­ähn­li­che Guts­haus in Rietz­neu­en­dorf zu wer­fen. Danach geht es zum nörd­li­chen Teil des Dorfs mit der auf­ge­stau­ten Dahme am Wehr der ehe­ma­li­gen Was­ser­mühle, das Dorf wird direkt wie­der über einen san­di­gen Feld­weg ver­las­sen zum Areal einer gro­ßen Pho­to­vol­ta­ik­an­lage, die nörd­lich umgan­gen wird. Kurz vor der Auto­bahn wird die Dahme erneut über­quert und durch einen Kie­fern­forst führt der Weg zur Brü­cke über die Auto­bahn und auf der Straße nach Staakow.

Das Dorf wird durch­quert zur Dahme hin und nach deren Über­que­rung wird der win­zi­gen Kreis­straße über zwei Kilo­me­ter gefolgt bis zum Auf­tref­fen auf den Bahn­hof Brand an deren Ende.