… Start zu meinem ersten größeren, zusammenhängenden Solo-Wanderprojekt in diesem Jahr, ganz im Sinne Fontanes die ‘Expedition hinauf zur Quelle der Wendischen Spree’, womit zu seiner Zeit die Dahme gemeint war. Im Gegensatz zu Fontane werde ich sicher nicht auf halber Strecke merken, dass es keine gute Idee ist, an Bord eines Schiffs dieses Ziel bis zum Ende in den brandenburgischen Tiefen am Rande der Niederlausitz zu verfolgen.
Natürlich kenne ich weite Teile des Dahmeverlaufs bereits aus zahlreichen vergangenen Wanderungen und bin mir fast schon sicher, wo sich die schönsten Ausblicke auf das Gewässer ergeben werden. Im Jahr 2024 werde ich aber die Gesamtstrecke nochmals so ufernah wie möglich und ohne Unterbrechungen im Verlauf in Angriff nehmen. Das besondere Merkmal der Dahme als Nebenfluss der Spree ist ja, dass sie sich trotz einer ‘mickrigen’ Länge von nur knapp 100 Kilometern in ihrem letzten Drittel oft in erstaunlich breiten Seeabschnitten präsentiert, die leider meist auch stark mit Siedlungen rundum verbaut sind.
Südlich von Prieros hat die Dahme eher Flusscharakter, noch weiter südlich ab Märkisch-Buchholz mäandriert sie idyllisch durch die Landschaft. Reichlich Spreewasser nimmt sie bereits ab Märkisch-Buchholz über den Dahme-Umflutkanal auf, der vorrangig zur Ableitung von Hochwassern im (Unter-)Spreewald gebaut wurde.
Den heutigen Abschnitt von der Mündung in die Spree bei Alt-Köpenick bis nach Alt-Schmöckwitz war ich zuletzt vor sieben Jahren sehr ähnlich gewandert und die amorphe Bebauung mit zahlreichen Brachen entlang der vielbefahrenen Grünauer Straße gepaart mit nur wenigen erlaubten Uferzugängen hatte mich damals genervt. Diesmal war ich überrascht von den vielen inzwischen entstandenen neuen Wohnkomplexen, vor allem das hypermoderne Quartier ’52 Grad Nord’ wirkt wie von einem anderen Stern und hebt sich sehr stark von der Umgebung ab. Hier hat man zum Glück auch einen öffentlichen Promenadenweg realisiert, während ein weiteres Großprojekt ein kleines Stück weiter flussaufwärts komplett abgeschottet ist. Auch das Wohngebäudeareal um Riviera und Gesellschaftshaus macht nun einen piekfeinen und fast fertigen Eindruck.
Zugänge zum Ufer der Dahme (in dem Bereich ‘Langer See’) gibt es immer mal wieder, manchmal sind sie offensichtlich, oft auch eher versteckt gelegen. Heraus sticht natürlich die ‘Bammelecke’ mit ihrem großen Badestrand. Insgesamt gibt es aber deutlich schönere und naturnähere Wandermöglichkeiten in dem Bereich beiderseits des Gewässers, speziell zwischen Grünau / Wendenschloss und Schmöckwitz, aber keine so nahe auf kompletter Länge an der Dahme. Mich hat die Tour in dem Kontext sehr an den Auftakt zur Spree-Komplettwanderung erinnert, und so ergibt sich dann auch wieder der uralte Vergleich von Köpenick und Spandau ;-)
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Tram-Haltestelle Ecke Lindenstraße / Bahnhofstraße in Köpenick, zunächst geht es kurz an der Alten Spree entlang, an der Dammbrücke mit der Einmündung der Dahme in die Spree führt der Weg jeweils im Kreis um die Auf- und Abgänge herum, um möglichst alle Blickwinkel einzufangen. Der Uferpromenade wird gefolgt zur Müggelheimer Straße und auf der Schlossinsel eine komplette Runde gedreht. Nun wird die Lange Brücke überquert, in einem großen Bogen führt der Weg über die Gutenbergstraße zum Mentzelpark mit erneutem Blick aus anderer Perspektive auf die Mündung, danach geht es über die Färberstraße und die Oberspreestraße zur Grünauer Straße (in Grünau: Regattastraße) parallel zum Verlauf der Dahme.
Entlang der schier endlosen Straße ergibt sich ein öffentlicher Zugang an der Badestelle Müllerecke, anschließend erst wieder kurz nach der Einmündung des Teltowkanals im Bereich des modernen Wohnkomplexes ’52 Grad Nord’. Ein weiterer Zugang ist am kleinen ‘Park an der Dahme’ auf Höhe der Schlierseestraße gegeben, ebenso am ‘Park an der Anlegestelle Grünau’ und kurz danach an einem parkähnlichen Aussichtspunkt. Die olympische Regattatribüne wird passiert und der nun ruhigen Straße weiter gefolgt parallel zur Trasse der Straßenbahn, aber ohne weiteren Uferzugang bis zur ‘Bammelecke’.
In diesem Bereich des nun ‘Sportpromenade’ genannten Asphaltwegs von etwa eineinhalb Kilometern Länge ist tatsächlich zumeist die Nutzung von wilden Pfaden am Ufer entlang möglich. Das Richtershorn wird passiert und die Siedlung Karolinenhof auf der Rehfeldtstraße und der Rohrwallallee durchquert, wobei auch wieder einige wenige, teils etwas versteckt liegende Zugänge an den Straßenenden zur Dahme nutzbar sind. Auf Höhe des Bunkerbergs am Siedlungsende führt der Weg im Wald naturnah um einige Wassersport-Datschenanlagen herum, dann geht es über die Windwallstraße zur vielleicht schönsten Aussicht am Seeblick und weiter zum Adlergestell.
Nach Umgehung des Yachthafens führt der Weg gleich wieder durch die Siedlung in Schmöckwitz zur Wernsdorfer Straße und dort bis ans östliche Ende der Schmöckwitzer Brücke mit Blick auf die Schnittstelle zwischen Seddinsee und Zeuthener See. Nach der kleinen Runde um den alten Dorfkern endet die Etappe an der Tramhaltestelle Alt-Schmöckwitz an der Dorfkirche.
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