… erneut eine Tour im Kern des Land­krei­ses Havel­land heute, der ja eigent­lich nicht wirk­lich als Wan­der­re­gion bekannt ist. Vor­ran­gi­ges Ziel war dies­mal für mich das marode Bre­dowsche Guts­haus in Ret­zow, das als altes Apo­the­ker­haus in der ZDF-Serie ‘Slø­born’ eine wich­tige Rolle spielt und dort auf der fik­ti­ven gleich­na­mi­gen Insel im Wat­ten­meer der Nord­see ver­or­tet ist. Es ist der ein­zige Dreh­ort in den ers­ten bei­den Staf­feln der Serie in Bran­den­burg, der Rest wurde auf Nor­der­ney und an der pol­ni­schen Ost­see­küste für die Kamera inszeniert.

Da Ret­zow wan­der­tech­nisch nicht leicht in eine Route zu inte­grie­ren war, plante ich die Stre­cke im gro­ßen Bogen von dem wohl deutsch­land­weit am stärks­ten mit Theo­dor Fon­tane asso­zi­ier­ten Ort Rib­beck aus über die Dör­fer Ret­zow und Pes­sin nach Pau­li­ne­naue. Im ers­ten Teil der Tour waren tat­säch­lich ein paar — für die Gegend — schöne wan­der­taug­li­che Wege dabei, im zwei­ten Teil ging es meist sehr ruhig auf Asphalt sowie Beton- und Ver­bund­plat­ten dem Ziel entgegen.

Ins­ge­samt eine pas­sa­ble Tour, im Kon­text der Mög­lich­kei­ten im Havel­land-Drei­eck zwi­schen Nauen, Frie­sack und Rathe­now aber gar nicht schlecht und zumin­dest eine kleine Emp­feh­lung wert. Für Fans der Serie ‘Slø­born’ ist der Besuch von Ret­zow (mit erstaun­lich schö­nem Dorf­teich!) natür­lich Pflicht.

Ich habe die Serie, deren finale Staf­fel erst vor gut einer Woche in der ZDF-Media­thek erschien, in den letz­ten Tagen kom­plett gese­hen und war rela­tiv begeis­tert. Die deutsch-däni­sche-Kopro­duk­tion braucht sich aus mei­ner Sicht vor dem inter­na­tio­na­len Ver­gleich mit the­ma­tisch ähn­lich gela­ger­ten Serien nicht zu ver­ste­cken. Vor allem gefällt mir die ste­tige Ent­wick­lung der Haupt­per­so­nen inner­halb des Plots und der ‘Déjà-Vu’-Effekt und die Par­al­le­len zur Rea­li­tät sowie die Per­spek­ti­ven sind teil­weise beängstigend.

Am Ende der drit­ten Staf­fel tau­chen dann auch noch einige Dreh­orte in und um Ber­lin auf:
der Flug­platz Finow­furt mit sei­nen Shel­tern, der Finow­ka­nal am öst­li­chen Rand von Ebers­walde (Alte Bade­an­stalt und Kanal­schleu­sen), zwei Havel­brü­cken in Span­dau sowie der Ber­li­ner Ost­ha­fen und die Ober­baum­brü­cke, der Ber­li­ner Tier­gar­ten, der ‘Nil­pferd­spiel­platz’ im Flie­ger­vier­tel Tem­pel­hof, die Fuß­gän­ger­zone Wil­mers­dor­fer Straße und der ‘Mäu­se­bun­ker’, um nur einige zu nennen.

Die im Wald gedreh­ten Sze­nen der drit­ten Staf­fel würde ich von der typi­schen Vege­ta­tion und der Gelän­de­be­schaf­fen­heit her auch alle in Bran­den­burg verorten.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet an der Bus­hal­te­stelle in Rib­beck, öst­lich zwi­schen den Grund­stü­cken hin­durch, dann über den Flur­weg geht es zur Theo­dor-Fon­tane-Straße und auf die­ser durchs Dorf bis ans nörd­li­che Ende. Durch den schma­len Bir­nen­park führt der Weg zurück zur Kir­che und rund ums präch­tige Schloss. Die Alte Ham­bur­ger Straße wird über­quert und der Straße ‘Zur Meie­rei’ gefolgt bis zum süd­west­li­chen Orts­aus­gang. Nun schließt sich ein lan­ger Forst- und Feld­weg­ab­schnitt über drei­ein­halb Kilo­me­ter an in Rich­tung der Trasse der Lehr­ter Bahn, ein gan­zes Stück vor deren Errei­chen wird jedoch scharf abge­zweigt und nun dem Wald­weg nach Nord­wes­ten gefolgt.

Am Wald­aus­gang geht es wei­ter gera­de­aus auf dem Beton­plat­ten­weg ins Dorf Ret­zow, wo eine kleine Runde zum schön gele­ge­nen Dorf­teich gedreht wird. Kurz wird der Haupt­straße gefolgt durch den Ort, danach abge­bo­gen auf die ruhige Neben­straße ‘Pes­si­ner Weg’, auf der der Ort Pes­sin erreicht wird. Über die ‘Straße der Jugend’, anschlie­ßend im klei­nen Bogen über die Dorf­straße und den Kas­ta­ni­en­weg geht es zum nörd­li­chen Orts­aus­gang, dann auf der Fahr­rad­straße auf Asphalt und moder­nen Ver­bund­plat­ten über die mar­kierte Rad­route fast vier­ein­halb Kilo­me­ter weit und land­schaft­lich eini­ger­ma­ßen abwechs­lungs­reich bis zum Sied­lungs­be­ginn von Paulinenaue.

Über die Straße ‘Unter den Eichen’ und die Pro­fes­sor-Mit­scher­lich-Allee führt der Weg durch den Ort und um den gro­ßen Guts­hof herum zur Bahn­hof­straße und die Tour endet am Bahn­hof Paulinenaue.