… aktu­ell ist man ja im Nord­os­ten Deutsch­lands wie­der dank­bar für wenigs­tens ein klei­nes biss­chen fah­les Son­nen­licht und so zog es mich heute mög­lichst weit west­lich in die Region mit den bes­ten Wet­ter­aus­sich­ten, an die Grenze zu Sach­sen-Anhalt zwi­schen Rathe­now und Stendal. 

Zusam­men­ge­stellt hatte ich mir eine Tour mit einer See­um­run­dung jeweils am Anfang und am Ende, mit dem Bis­marck­turm im Wein­berg­park der Stadt Rathe­now genau dazwi­schen. Den Ste­ckels­dor­fer See kannte ich noch gar nicht, obwohl er sehr gut per Bus stünd­lich erreich­bar ist. Die Runde auf den natur­be­las­se­nen Wegen um den See gefiel mir sehr gut, wäre da nicht die Nähe zum gro­ßen Trup­pen­übungs­platz Klietz der Bun­des­wehr, auf dem unter ande­rem auch ukrai­ni­sche Sol­da­ten auf den aus­ge­mus­ter­ten alten Leo­pard-1-Pan­zern aus­ge­bil­det werden. 

Ob diese Aus­bil­dung auch heute erfolgte, kann ich nicht sagen, auf jeden Fall fan­den laut ver­nehm­bare Fahr- und Schieß­übun­gen im nahen Gelände statt, mit MG-Feu­er­sal­ven und Abschüs­sen groß­ka­li­bri­ger Pan­zer­mu­ni­tion. Das trübte den ers­ten Teil der Tour deut­lich, der Lärm war tat­säch­lich bis weit in die Stadt Rathe­now hin­ein zu hören.

Die Anschlüsse von / nach Rathe­now ver­lie­fen lei­der alter­na­tiv­los durch Sied­lungs- und Gewer­be­ge­biete und beim Zugang zum süd­li­chen Ufer des Wol­zen­sees machte ich den Feh­ler, natur­nah abkür­zen zu wol­len. Der ansons­ten aus mei­ner Erin­ne­rung gut begeh­bare Weg über die Wie­sen am Schwar­zen Gra­ben stand dies­mal teil­weise bis zu 15 Zen­ti­me­ter unter Was­ser nach den aus­ge­dehn­ten Regen­fäl­len der letz­ten Tage. Nach kur­zem Abwä­gen hieß es für mich ‘Augen zu und durch’, was ich so natür­lich nicht wei­ter­emp­feh­len kann ;-)
Hier bie­tet sich an, statt­des­sen dem mar­kier­ten, in dem Bereich aller­dings sehr lang­wei­li­gen Havel-Elbe-Wan­der­weg als Umge­hung zu fol­gen. Der meist pfad­ar­tige Weg um den Wol­zen­see zum Abschluss ist dann wie­der wun­der­schön, spe­zi­ell auf dem süd­li­chen Ufer­ab­schnitt war ich sehr lange nicht mehr unter­wegs gewesen.

Mein Fazit fällt in die­sem Fall eher zwie­späl­tig aus: beide See­um­run­dun­gen sind ein­zeln defi­ni­tiv sehr emp­feh­lens­wert, die Ver­bin­dung dazwi­schen in der gewan­der­ten Form dage­gen genügt nicht wirk­lich mei­nen eige­nen Ansprü­chen. Bezüg­lich des Ste­ckels­dor­fer Sees sollte man sich unbe­dingt vorab dar­über infor­mie­ren, dass die Bun­des­wehr keine Schieß­übun­gen für den Tag anbe­raumt hat, um die Natur wür­dig und in Ruhe genie­ßen zu können.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt an der Bus­hal­te­stelle an der Kir­che in Ste­ckels­dorf, zunächst wird kurz der Haupt­straße gefolgt, dann nach der Alten Schmiede abge­bo­gen hin­un­ter zum See. Auf knapp zwei­ein­halb Kilo­me­tern Länge wird der Ste­ckels­dor­fer See fast kom­plett und meist ufer­nah umrun­det, danach wird nach dem Pas­sie­ren einer Dat­schen­an­lage das Gewäs­ser ver­las­sen zu einer Neben­straße hin. Die­ser wird kurz süd­öst­lich gefolgt, dann über die Fel­der abge­zweigt und über den Sta­ckels­dor­fer Weg die Orts­lage Rathe­now West erreicht.

Unter Umge­hung der Haupt­straße wird die Sied­lung durch­quert zur Frie­dens­brü­cke hin, der Gen­thi­ner Straße wird anschlie­ßend gefolgt zum Schwe­den­damm. Das Sta­dion und der Optik­park wer­den außen pas­siert, über die sehens­werte Wein­berg­brü­cke wer­den die bei­den Have­larme über­quert und es geht im Wein­berg­park hin­auf zum Bis­marck­turm. Der Park wird über den Spiel­platz an der Hei­de­feld­straße ver­las­sen, über die Wol­zen­straße geht es zum Grü­nauer Weg, durch die Unter­füh­rung der Bahn­tras­sen und wei­ter am fol­gen­den Gewer­be­ge­biet ent­lang. Über die Eigen­dorff­straße führt der Weg am sump­fi­gen Sied­lungs­rand zum Schwar­zen Gra­ben, anschlie­ßend auf dem Wie­sen­weg (kann sehr feucht / über­schwemmt sein!) zum Anschluss an den Forst­weg in Nähe des Wolzensees.

In einem gro­ßen Bogen auf dem mar­kier­ten Rund­wan­der­weg wird spä­ter wie­der auf den Wol­zen­see getrof­fen und auf über vier Kilo­me­tern Länge führt der Weg meist pfad­ar­tig und ufer­nah um das Gewäs­ser herum, am Block­haus vor­bei und durch den Wald zur Wol­zen­sied­lung. Dort wird abschlie­ßend über den Schwa­nen­weg und den Bir­ken­weg das Ziel der Tour am Bahn­hof Rathe­now erreicht.