… aktuell diktiert ja mal wieder der GDL-Streik die Wanderziele im Berliner Umland per ÖPNV/Regio und die Gewinnzahlen in Berlin lauten ‘1’ und ‘8’, da diese Regionalexpresslinien regulär und sogar pünktlicher als sonst von der ODEG bedient werden. Somit war ich heute erneut im Landkreis Oder-Spree unterwegs, schon wieder an der Löcknitz …
Diesmal jedoch von dort aus gleich weiter nach Norden in Richtung des Möllensees, da ich mir auf dem Weg dahin endlich einmal den Kieskanal und den Kiessee anschauen wollte. Zweites Ziel war es, dem ‘Höhenwanderweg’ zwischen Altbuchhorst und Woltersdorf in Gänze durch das große zusammenhängende Waldgebiet der Vorderheide zu folgen.
Die Seenkette zwischen Kagel und Fangschleuse kannte ich bereits komplett auf den Wegen an der Westseite entlang und dabei ist der Abschnitt am Möllensee eigentlich der einzige spannende und attraktive, da der Uferweg (inklusive der kurzen Durchquerung eines Campingplatzes) komplett naturbelassen ist. Störend empfinde ich in dem Bereich allerdings, dass die vielbefahrene und laute Landstraße oft nur wenige Meter entfernt verläuft.
Der Kieskanal (ebenfalls nach Durchquerung eines großen Campingplatzes) war für mich eine schöne Entdeckung, da ich mir das künstliche Gewässer nicht so naturnah aussehend vorgestellt hatte. Der Pfad am langgestreckten und tief liegenden Kiessee entlang gefiel mir ebenfalls sehr gut, nur der Anblick der nicht wirklich gepflegt wirkenden, dicht gedrängten Datschenanlagen mit viel DDR-Patina überall rundherum trübte den Genuss ein wenig. Witzigerweise heißt die Zufahrtsstraße dort offiziell ‘Weg zur Erholung’. Da kann ja nichts mehr schiefgehen …
Heimlicher Highlight-Abschnitt der Tour für mich der sehr spärlich markierte, aber im Kartenmaterial komplett verzeichnete ‘Höhenwanderweg’. Viele Höhenmeter und Spektakuläres sind dabei nicht zu erwarten, ich empfand den Weg aber als recht abwechslungsreich im sonst von streng symmetrischen ‘Gestellen’ schachbrettartig durchzogenen Forst.
Empfehlen kann ich den Gesamtweg in der Form definitiv, viel weiteres Optimierungspotential sehe ich nicht. Den Vorzug sollte man aber natürlich auf der Verbindung zwischen Fangschleuse und Woltersdorf dem 66-Seen-Weg geben, der in diesem Bereich sogar einige seiner schönsten Facetten zeigt. In jedem Fall der krönende Abschluss: die entschleunigte Rückfahrt mit der historischen Straßenbahn zum S‑Bahnhof in Rahnsdorf.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof Fangschleuse, zunächst geht es auf dem Radweg an der Karl-Marx-Straße entlang bis zum Einstieg in den Löcknitztal-Wanderweg, dann wird dem Gewässer sehr schön und meist nahe gefolgt knapp zwei Kilometer weit bis zur Fontanekiefer. Hier wird der markierte Weg verlassen, nun geht wieder knapp zwei Kilometer weit geradeaus einem Forstweg folgend bis in den südlichen Teil des Dorfes Altbuchhorst.
Der Straße ‘Feldweg’ wird gefolgt zur Löcknitz (anderes Gewässer, gleicher Name wie weiter südlich!), an dieser entlang geht es zum Möllensee und im Wald zu einem größeren Naturcampingplatz, der zum Kieskanal hin durchquert wird. Oberhalb des Kanal, dann auf schmalen Pfaden entlang des Kiessees führt der Weg im großen Bogen zu einer ausgedehnten Datschenanlage am ‘Weg zur Erholung’, diesem folgend geht es zum nördlichen Ende des Möllensees.
Dem markierten Wanderweg wird naturbelassen gefolgt am kompletten westlichen Ufer entlang bis kurz vor Altbuchhorst, dort wird die Landstraße überquert und nun wird der ‘Höhenwanderweg’ genutzt durch das große Waldgebiet der Vorderheide. Im Bogen führt der Weg bis kurz vor Hortwinkel und weiter zur Brücke über den Berliner Autobahnring, danach wird das Gelände hügeliger und der Weg windet sich um die kleinen Erhebungen herum mit mehreren Richtungswechseln bis zum imposanten Aussichtsturm. Nach dem Abstieg über den Brotsteig zur Maiwiese in Woltersdorf wird der Fangschleusenstraße gefolgt bis zur Woltersdorfer Schleuse und nach deren Überquerung endet die Tour an der Haltestelle der Straßenbahn.
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