… bevor in den nächs­ten Tagen wie­der das säch­si­sche Rum­pel­stilz­chen der Bewe­gungs­frei­heit per Regio­nal­ver­kehr größ­ten­teils Ein­halt gebie­tet, ging es heute für mich spon­tan noch ein­mal bei strah­len­dem Son­nen­schein und kna­cki­gen Minus­gra­den auf eine kür­zere ‘Expe­ri­men­tal­tour’ süd­lich von Ebers­walde. Schon lange wollte ich ein­mal den Ober­lauf der Schwärze erkun­den, deren Fließ sich ja in der Gegend um den Ebers­wal­der Zoo gro­ßer Beliebt­heit bei Wan­de­rern erfreut. In dem Zug wollte ich auch prü­fen, ob man nicht viel­leicht dem Gewäs­ser durch den Tun­nel im ansons­ten nicht legal über­wind­li­chen Bahn­damm in Rich­tung des Schwär­ze­sees auf der ande­ren Seite fol­gen kann.

Letz­te­res klappt lei­der nicht, zumin­dest ist es tro­cke­nen Fußes nicht mög­lich, der Abschnitt der Schwärze zwi­schen Specht­hau­sen und dem Tun­nel jedoch war eine wahre Offen­ba­rung und eine mei­ner schöns­ten per­sön­li­chen Ent­de­ckun­gen der letz­ten Monate. Das schmale, tief ein­ge­schnit­tene Tal fand ich äußerst beein­dru­ckend und die resul­tie­rende Gesamt-Wan­der­stre­cke gefiel mir bes­tens, auch wenn ich Teile davon inzwi­schen fast schon zu oft gewan­dert bin. Bei der pas­sen­den atmo­sphä­ri­schen Stim­mung ist die meist ein­same und male­ri­sche Gegend aber auch immer wie­der ein Traum.

Zur Begeh­bar­keit: ich war froh dar­über, an eini­gen Stel­len heute bestehen­den Fuß­ab­drü­cken fol­gen zu kön­nen, da viele Pfade gerade im Win­ter sonst kaum erkenn­bar sind. Hier und da waren ver­ein­zelt quer­lie­gende Baum­stämme zu umge­hen bzw. zu über­klet­tern. Ansons­ten kann es sicher­lich auch mal leicht mat­schig sein, das Pro­blem hatte ich durch den kom­plett durch­ge­fro­re­nen Boden dies­mal nicht.

Top-Emp­feh­lung in der Form von mir! Wer die ’nor­male’ Kom­bi­na­tion von Non­nen­fließ (fast auf gan­zer Länge) und Schwärze bis zur Frosch­mühle ( https://www.komoot.de/tour/601548828 ) noch nicht kennt, sollte die even­tu­ell aber eher vorziehen.

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Infos und Tourbeschreibung:

Dies ist eine Rund­tour, die an der Bus­hal­te­stelle am Zoo Ebers­walde beginnt und endet. Zunächst geht es über die Straße ‘Am Was­ser­fall’ außen am Zoo ent­lang, dann wird gleich abge­bo­gen in den Wald zur in einer Senke lie­gen­den Her­tha­quelle. Dem Pfad wird gefolgt zum Her­tha­teich, danach geht es außen um ein gro­ßes Sumpf­ge­biet herum wie­der zum Fließ, bevor dem Flüss­chen Schwärze gefolgt wird auf einem kaum erkenn­ba­ren Pfad im Wald. Nach dem Pas­sie­ren eines wei­te­ren Sumpf­ge­bie­tes wird eine Dat­schen­an­lage durch­quert und der Schwärze gefolgt nach Specht­hau­sen hinein.

Hier wird am Orts­aus­gang gleich abge­zweigt zur dort auf­ge­stau­ten Schwärze und dem tief ein­ge­schnit­te­nen Bach­tal auf dem beglei­ten­den Pfad gefolgt über gut ein­ein­halb Kilo­me­ter. Am Ende prä­sen­tiert sich die Umge­bung leicht ver­wil­dert und der par­al­lel im Hang ver­lau­fende Weg muss genutzt wer­den bis zum Tun­nel, an dem das Fließ den hohen Bahn­damm unter­quert. An die­ser Stelle kehrt sich die Geh­rich­tung um, nun führt der Weg ober­halb des Flie­ßes durch dich­ten Kie­fern­wald zurück zur Land­straße. Nach der Über­que­rung geht es gera­de­aus auf dem Weg zum Non­nen­fließ, dem in die­sem Bereich wie­derum sehr schön auf kaum erkenn­ba­ren Pfa­den gefolgt wer­den kann in Rich­tung des Forst­hau­ses Geschirr. Nun folgt der Weg im Wald wun­der­schön dem Gewäs­ser­ver­lauf mit sei­nen vie­len Mäan­dern auf der west­li­chen Seite bis zum Über­gang kurz vor der Schutz­hütte am ‘Lie­sen­krüz’.

Auf der öst­li­chen Seite des Flie­ßes geht es anschlie­ßend auf dem beque­men Wan­der­weg zurück zum Forst­haus Geschirr, dann im Bogen über die Höhen nach Specht­hau­sen. Danach führt der Weg an der Schwärze ent­lang bis hin zur lan­gen Holz­brü­cke, nach deren Über­que­rung und nach Umrun­dung des Zoo-Gelän­des — mit kur­zem Abste­cher zur Wün­schel­brü­cke — wie­der der Aus­gangs­punkt der Tour erreicht ist.