… heute wanderte ich kurzentschlossen südlich des Berliner Stadtrands, wie schon so oft ein Stück entlang der Baruther Linie, die zumindest zwischen Dahlewitz und Rangsdorf nach wie vor für mich zu den schönsten Wanderwegen im näheren Umland gehört.
Entgegen meiner üblichen Präferenz kehrte ich die Gehrichtung um und hängte nach längerer Zeit mal wieder den weniger bekannten Abschnitt entlang des ‘Oberlaufs’ des Glasowbachs an bis fast zum Flughafen BER. Der Vorteil: man kann durchgefroren am S‑Bahnhof Waßmannsdorf mitten im Niemandsland alle 10 Minuten in die geheizte S‑Bahn steigen. Das war bei dieser Tour auch dringend nötig, da es die letzten beiden Stunden ohne Unterbrechung moderaten Niederschlag gab. Dieser war anscheinend noch in der Selbstfindungsphase und konnte sich nie so recht zwischen Regen und Schnee bzw. diversen Zwischenzuständen entscheiden, begleitet zeitweise von einem scharfen Wind.
Um es kurz zu machen: der erste Teil der Tour lohnt sich in jedem Fall immer wieder, die zweite Hälfte sollte man einmal ausprobiert haben, da es normalerweise Wanderer kaum in die Ecke verschlägt. Es sind aber leider dann auch zwei monotone Abschnitte (Durchquerung des östlichen Blankenfelde & Radweg neben der Landstraße, finaler Streckenabschnitt vom Waldrand zum S‑Bahnhof) zu absolvieren. Außerdem ist die etwas spezielle Unterquerung der Bundesstraße nötig (im Tunnel ist Platz genug, der Glasowbach muss dort beherzt übersprungen werden) und beim Feldweg zur Umgehung von Glasow bin ich mir nicht zu 100% sicher wegen der erlaubten Nutzung. Auch heute erstaunten mich wieder die sehr hohen Wasserstände in den Fließen und Moorgebieten.
Definitiv unterm Strich eine unerwartet schöne ‘weiße’ (für brandenburgische Verhältnisse!) Strecke zur weihnachtlichen Einstimmung …
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof in Rangsdorf, über die Seeallee geht es an der Kirche vorbei durch den Ort, dann über die Straße ‘Am Strand’ zum Ufer des Rangsdorfer Sees. Die große Badestelle wird passiert, dann führt der Weg im Wald an der langgestreckten Krummen Lanke entlang bis zum Ende des Sees an der Autobahnunterführung. Weiter geht es westlich des Glasowbachs auf dem tollen Naturlehrpfad zweieinhalb Kilometer weit meist sehr gewässernah.
In Dahlewitz führt der Weg im Wald außen am ehemaligen Kasernengelände, später am Siedlungsrand entlang mit Blick auf die angrenzenden Moorgebiete. Am Bahnhof in Blankenfelde geht es durch die provisorische Unterführung (Stand 12/2023) in den östlichen Teil des Ortes, der auf der Karl-Marx-Straße durchquert wird. Dem Radweg wird kurz gefolgt in Richtung Glasow, der Ort dann auf einem Feldweg an Pferdekoppeln und Agrarflächen vorbei großräumig umgangen.
Die Bundesstraße B96 wird etwas abenteuerlich durch den Tunnel des Glasowbachs unterquert und eine Datschensiedlung passiert, danach geht es auf einsamen Waldwegen zum Selchower See. Dem östlichen Seeufer wird gefolgt zum sumpfigen Ausläufer des Gewässers, durch einen Mix aus Wald- und Offenlandschaft führt der Weg anschließend zu den Bahntrassen am Waldausgang mit Blick auf den Flughafen BER. Die Gleisanlagen werden unterquert, die Waßmannsdorfer Chaussee überquert und gleich danach ist der Endpunkt der Tour am S‑Bahnhof Waßmannsdorf erreicht.
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