Dass ich ein gro­ßer Fan des Wan­der­füh­rers ‘Rund um Ber­lin’ aus dem Rother Ver­lag bin, habe ich ja schon häu­fi­ger ver­lau­ten las­sen. Was Bran­den­burg betrifft, gibt es ansons­ten aus dem Ver­lag nur die­sen sehr regio­nal ein­ge­schränk­ten Wan­der­füh­rer zur Uckermark.

Natür­lich ist eben jener Land­strich eine der belieb­ten Ruhe­oa­sen für gestresste Groß­städ­ter aus Ber­lin, die nach Ent­span­nung und Ein­sam­keit suchen. Tou­ris­tisch ist die Ucker­mark rela­tiv gut erschlos­sen und bie­tet auch im Wan­der­be­reich mit zwei prä­mier­ten Lang­stre­cken­we­gen sowie den bei­den ‘Boit­zen­bur­gern’, die vor knapp 15 Jah­ren ein­mal zu Deutsch­lands schöns­tem Wan­der­weg gekürt wur­den, gro­ßes Potential.

Ent­hal­ten sind in der aktu­el­len 2. Auf­lage des Buches aus dem Jahr 2021 ganze 52 Tou­ren, die quasi den kom­plet­ten nord­öst­lichs­ten bran­den­bur­gi­schen Land­kreis abde­cken. Dar­un­ter sind wie zu erwar­ten Klas­si­ker wie die Seen­runde um Temp­lin, Tou­ren durch das UNESCO-Welt­na­tur­erbe Grum­sin sowie Abschnitte ent­lang der Oder­hänge und durch die Pol­der zwi­schen Stolpe, Crie­wen und Schwedt.

Wie üblich bei Rother ist auch die­ses Büch­lein sehr kom­pakt, reich­hal­tig bebil­dert und fast schon über­la­den mit Infor­ma­tio­nen, Gra­fi­ken und Kar­ten zu jeder Stre­cke. Selbst für mich als Viel­wan­de­rer sehe ich fast eine Über­for­de­rung in der Bewer­tung und Aus­wahl der Stre­cken, die teils ver­schie­denste mar­kierte Abschnitte kom­bi­nie­ren, oft aber auch ‘free­style’ über end­lose Feld­wege und Land­stra­ßen führen.

Die Stre­cken­län­gen bewe­gen sich etwa zur Hälfte im kon­ven­tio­nel­len Rah­men zwi­schen 15 und 25 Kilo­me­tern, wobei ich mich nicht daran gewöh­nen kann, dass die Ent­fer­nun­gen im Buch stan­dard­mä­ßig in Stun­den ange­ge­ben sind. Die Kilo­me­ter­an­ga­ben dage­gen fin­det man nur im Klein­ge­druck­ten in den Miniaturgrafiken.

Auch wenn es undank­bar klingt: aus mei­ner Sicht wäre hier weni­ger mehr gewe­sen, die als ‘Top-Stre­cken’ aus­ge­zeich­nete Rou­ten könn­ten ruhig etwas aus­führ­li­cher beschrie­ben sein, um den Wan­der­ap­pe­tit stär­ker anzuregen.

Da das Buch inhalt­lich quasi kon­kur­renz­los auf dem Markt ist (sehr ähn­lich wie im Fall des Buchs ‘Schorf­heide’ im Tre­scher Ver­lag), halte ich es unterm Strich trotz der genann­ten Kri­tik­punkte für essen­ti­ell für Viel­wan­de­rer mit dem Schwer­punkt Bran­den­burg. Als sehr dan­kens­wer­ten Bonus emp­finde ich, dass am Ende des Buchs eben­falls ein paar Wan­der­rou­ten auf der pol­ni­schen Seite der Oder beschrie­ben sind.

Zum Buch beim Rother-Verlag