… und noch einmal ‘Dolina Dolnej Odry’ heute, da das Wetter im äußersten Nordosten Brandenburgs gut mitspielte und ich die nötige Zeit hatte. Wieder einmal war eine Polderumrundung angesagt, und zwar die von ‘Polder 10’ südöstlich des Ortes Friedrichsthal. Das Besondere daran: dieser Polder weist deutlich mehr aktive Binnengewässer auf als die anderen, zumal er auch von Mündungsarmen des Flüsschens Welse durchzogen ist.
Den ‘Einstieg’ in die Tour hatte ich vom ehemaligen brandenburgisch-pommerischen Grenzhaus gut gewählt und konnte zunächst ein paar Kilometer weit schöne naturbelassene Wanderwege im Wald nutzen. Auf dem Polder ab der Teerofenbrücken herrschten dann wieder wie bereits gewohnt Betonplatten und Asphalt vor, zumindest parallel zur Schwedter Querfahrt gegen Ende der Strecke ließ sich der Pfad auf der grasbedeckten Deichkrone perfekt nutzen.
Es gab leider nicht so viele Blickmöglichkeiten auf die Gewässer wie erwartet, trotzdem gefiel mir das ‘Gesamtpaket’ etwas besser als bei der letzten Etappe. Die vielversprechenden ‘Innereien’ des Polders werde ich mir definitiv bei einer separaten Tour noch einmal im Detail anschauen.
Es gibt auch bei diesem Polder einen — bereits abgeschlossenen — Neubau eines Ein- und Auslassbauwerks zur Wasserregulierung, das am Gutmundseesiel. Leider ist es das einzige(!), das komplett eingezäunt ist und nicht über seine Wehrbrücke passiert werden kann, sondern nur durch die Furt daneben, warum auch immer …
Somit hängt die Tour in der Form jahreszeitabhängig am seidenen Faden, bei mir waren es heute nur wenige Zentimeter Wasser, die sich über die großen Steine daneben sogar locker übersteigen ließen. Bilder, die ich aus dem Winter im Internet gesehen habe, zeigen allerdings Wasserstände von weit über einem Meter Höhe und starke Strömung an der Stelle, da wäre dann auch für Survival-Freaks Ende.
Zum Glück weist die Nationalparkverwaltung per Schild darauf hin an beiden Enden des Deichwegs (Schleuse Schwedt & Teerofenbrücke), fälschlicherweise aber erklärt als Sackgasse! Hier könnte man sicher per QR-Code online Zusatzinfos zum jeweils aktuellen Wasserstand liefern, um auf die bauliche Besonderheit einzugehen und dem Besucher vorab die eigenverantwortliche Wahl zu überlassen, ob der Versuch der Begehung Sinn macht.
Wer genau hingeschaut hat wird erkennen, dass ich nun den Gesamtprojekttitel verändert habe: die Wanderstrecke bis nach Stettin fortzuführen halte ich unterm Strich für keine gute Idee mehr, da am Ende ein langer, vielbefahrener Landstraßenabschnitt durch Industriegebiete anstünde und die Gegend um den Hauptbahnhof in Stettin derzeit mit Straßenbaustellen übersät ist. Auch die Erreichbarkeit per Schienenersatzverkehr jetzt und für die nächsten Jahre ist nicht wirklich bequem und schwer kalkulierbar. Es wird also noch eine weitere letzte Etappe geben, über Gartz nach Mescherin und zu einem finalen Zielort am sich nördlich anschließenden polnischen Landschaftsschutzpark, bei dem ich aktuell noch zwischen verschiedenen Optionen schwanke …
Hier noch der Link auf eine sehr schöne Doku der Oder als deutsch-polnischen Grenzfluss, die ich heute in der ZDF-Mediathek gefunden habe:
https://www.zdf.de/dokumentation/zdf-reportage/entlang-der-oder-100.html
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Bushaltestelle ‘Grenzhaus’ unmittelbar an der vielbefahrenen B2, direkt neben den Gebäuden geht es in den Wald hinein und dem schönen Weg wird gefolgt zum südlichen Ortsrand von Friedrichsthal. Dort führt der Weg gleich wieder in den Wald hinein und auf zwei Kilometern Länge bis zum Radweg, auf dem kurz danach die Teerofenbrücke erreicht und überquert wird.
Zunächst wird auf dem Polder in nördlicher Richtung der breiten Asphaltpiste gefolgt, die bald in einen Betonplattenweg übergeht. Auf diesem geht es begleitet von einem kleinen Wassergraben um das nördliche Ende des Polders herum und weiter zum Wehr am Gutmundseesiel. (ANMERKUNG: Hier entscheidet sich, ob die Tour außen entlang des Polders fortgeführt werden kann. Im schlimmsten Fall muss man vier Kilometer zurückgehen und den Abzweig quer durch den Polder zum Schleusengraben wählen.)
Eine Weile später wird die Grenzbrücke am Beginn der Westoder passiert, dann noch einmal etwa acht Kilometer weit dem Plattenweg gefolgt mit Blick auf die Orte Widuchowa und Ognica am gegenüberliegenden polnischen Ufer. Anschließend geht es wahlweise weiter auf den Betonplatten oder auf dem Pfad auf der naturbelassenen Deichkrone parallel zur Schwedter Querfahrt, wobei die Schleuse Schwedt passiert wird, bis hin zu den Siedlungen am östlichen Schwedter Stadtrand. Dort wird dem Promenadenweg am Ufer gefolgt, danach geht es durch den Hahnenfußweg und die Regattastraße zum Bollwerk.
Um das Gebäude der Uckermärkischen Bühnen herum führt der Weg zur Lindenallee, an dieser entlang zum Berlischky-Pavillon und abschließend über die Bahnhofstraße zum Bahnhof Schwedt, an dem die Etappe endet.
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