… Teil zwei des ‘Oder-Dop­pel­packs’, mit frü­hem Start bereits um 6 Uhr mor­gens vor Ort, um dem ange­kün­dig­ten Stark­re­gen ab der Mit­tags­zeit zu ent­ge­hen. So wurde es ’nur’ eine Wan­de­rung fast kom­plett bei leich­tem Nie­der­schlag, durch­ge­hend in Regen­mon­tur. Die anfäng­li­che Hälfte zwi­schen Groß Neu­en­dorf und Sydows­wiese kannte ich bis­her noch nicht, vor allem der kleine Ort Kie­nitz mit sei­ner beson­de­ren his­to­ri­schen Bedeu­tung (hier geschah die erste Oder­über­que­rung der Roten Armee am Ende des Zwei­ten Welt­kriegs im Januar 1945) über­raschte mich mit sei­ner tou­ris­ti­schen Aus­prä­gung und den vie­len Freizeitangeboten.

Bis dort­hin konnte ich auch noch einige Bli­cke auf die Oder wer­fen, sah sie aber danach erst wie­der aus der Nähe gegen Ende der Tour in Kuh­brü­cke. Zwi­schen­drin gab es den typi­schen Mix aus schma­len Asphalt­bän­dern auf dem Deich bzw. etwas brei­ter und ver­tieft direkt dane­ben, aber eben weit weg vom Fluss­lauf. Lei­der waren aber auch einige moderne schnur­ge­rade ‘Fahr­rad­au­to­bah­nen’ dabei, sodass diese Etappe ins­ge­samt bis­lang die schwächste des Pro­jekts war. Zumin­dest bei Gen­schmar kürzte ich auf einem Abschnitt natur­be­las­sen durch die Aue ab, da mir die­ser Weg schon bekannt war. Es wären even­tu­ell noch einige ‘Expe­ri­mente’ in Gewäs­ser­nähe mög­lich gewe­sen, durch den Regen ver­zich­tete ich aber dar­auf und kon­zen­trierte mich auf die ‘Punkt­lan­dung’ am Bahn­hof Küs­trin-Kietz für die Rückfahrt.

Dadurch musste lei­der auch der Besuch der sehens­wer­ten Fes­tung Küs­trin auf pol­ni­scher Seite ent­fal­len, der eigent­lich ein­ge­plant war. Natür­lich kenne ich das Areal bereits, es hätte aber idea­ler­weise gut ins Pro­jekt hin­ein­ge­passt. Viel­leicht dann im Rah­men einer klei­nen Bonus­tour zum Abschluss …

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Infos und Tourbeschreibung:

Die Tour star­tet am Ver­la­de­turm im Kul­tur­ha­fen Groß Neu­en­dorf (https://verladeturm.de), zunächst geht es auf dem schma­len Asphalt­band auf der Deich­krone gut drei Kilo­me­ter weit mit immer bes­ser wer­den­dem Blick auf die Oder zum Natur­er­leb­nis­hof Ufer­loos, dann in Höhe des Ortes Kie­nitz am Alt­arm mit der Marina ent­lang und wei­ter ins Hin­ter­land hin­ein. Nun muss häu­fi­ger die Straße hin­ter dem Deich genutzt wer­den, nach eini­gen Rich­tungs­wech­seln wird die Sied­lung Sydows­wiese erreicht, von dort geht es vier Kilo­me­ter weit gera­de­aus auf der ‘Fahr­rad­au­to­bahn’ auf dem Deich in eini­gem Abstand par­al­lel zum Fluss­lauf bis zur Oder­aue Genschmar.

Es folgt ein gut zwei Kilo­me­ter lan­ger natur­be­las­se­ner Feld­weg durch die Wie­sen, dabei erge­ben sich auch Zugänge zu den klei­nen Tei­chen in den Auen. Dann geht es wie­der auf den Deich, nun noch ein­mal knapp fünf Kilo­me­ter weit par­al­lel zur schma­len Land­straße bis zum Orts­ein­gang von Neubleyen, anschlie­ßend durch das Dorf hin­durch. Danach wird in einem klei­nen Exkurs vom Deich abge­zweigt in die Auen und es ergibt sich ein letz­ter schö­ner Oder­blick zur Warthe­mün­dung hin. 

Auf einem wei­te­ren Deich­ab­schnitt führt der Weg am Vor­flut­ka­nal ent­lang bis zum Bahn­über­gang, davor wird abge­bo­gen in die unschein­bare Wil­helm­straße, durch eine Unter­füh­rung führt der Weg hin­über zur Karl-Marx-Straße. Der Straße fol­gend wird Küs­trin-Kietz durch­quert bis hin zum Bahn­hof, an dem diese Tour endet.