… heute ging es end­lich wei­ter bei mei­nem Oder-Pro­jekt. Da der Abschnitt in der Gegend, die der Alte Fritz sei­ner­zeit dazu­ge­wann, ohne dafür einen Krieg geführt zu haben — gemeint ist das durch die Tro­cken­le­gung urbar gemachte Oder­bruch — sehr abge­le­gen und schwer in einer ein­zi­gen Etappe wan­der­bar ist, wähle ich die Über­nach­tung etwa auf hal­ber Stre­cke im his­to­ri­schen Güter­wag­gon am Ver­la­de­turm in Groß Neu­en­dorf ( https://www.verladeturm.de/ ). So sind es zwei jeweils etwa 30 Kilo­me­ter lange Etap­pen zwi­schen Hohen­wut­zen und Küstrin.

Die heu­tige Etappe bot unge­wöhn­lich viele Ein­kehr­mög­lich­keit gemes­sen an der ein­sa­men Lage. Wie erwar­tet war ich fast kom­plett auf Asphalt neben bzw. auf dem Deich unter­wegs und es gab auch einige sehr mono­tone Stre­cken­teile im Hin­ter­land. Am schöns­ten wurde es natür­lich, wenn der Deich nahe an der Oder ent­lang­führte. Die immer noch ziem­lich neue Euro­pa­brü­cke in Neu­rüd­nitz fand ich beein­dru­ckend, der Kul­tur­ha­fen in Groß Neu­en­dorf und auch der win­zige Ort Zoll­brü­cke machen einen tol­len Eindruck.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Etappe beginnt an der Bus­hal­te­stelle ‘Dorf’ in Hohen­wut­zen, zunächst geht es über die Hohen­wutz­e­ner Chaus­see zur Sald­ern­brü­cke an der Grenze, von der aus sich der erste Aus­blick auf die Oder bie­tet. Danach führt der Weg auf der Oder­straße durch das Sied­lungs­ge­biet nach Neu­gliet­zen und dort auf den Deich, der meist sehr gute Aus­bli­cke auf den Fluss­lauf bietet. 

Nach acht Kilo­me­tern auf dem Deich steht mit der stark sanier­ten Euro­pa­brü­cke in Neu­rüd­nitz das nächste High­light an, hier emp­fiehlt sich das Erkun­den der archi­tek­to­nisch inter­es­san­ten Brü­cke zumin­dest bis zur Fluss­mitte. Wei­tere vier Kilo­me­ter spä­ter — meist auf dem Weg hin­ter dem Deich — wird das tou­ris­tisch gut erschlos­sene Zoll­brü­cke pas­siert, danach gibt es wie­der den bes­se­ren Aus­blick vom schma­len Asphalt­strei­fen auf der Deich­krone bis zur Ein­mün­dung der Alten Oder und auch Aus­flüge auf die nahen Buh­nen sind möglich.

Ab Güs­te­bie­ser Loose ent­fernt sich der Deich etwas vom Fluss­lauf, der nächste Kon­takt mit der Oder ergibt sich erst an der alten Fähr­an­le­ge­stelle bei Gies­hof. An dem stark aus­ge­präg­ten Alt­arm der Oder ent­lang geht es bei Ort­wig-Gra­ben und wei­ter im Hin­ter­land bis kurz vor Groß Neu­en­dorf. Hier wird gleich nach dem nörd­li­chen Orts­ein­gang das Areal des heu­ti­gen Kul­tur­ha­fens erreicht und die Etappe endet am Verladeturm.