… heute ging es für mich mal wie­der nach Nord­sach­sen, in die Ober­lau­sitz zwi­schen Spree und Neiße. Nach eini­gen Jah­ren wollte ich mir erneut den Krom­lauer Park und den Mus­kauer Park anschauen, wich­ti­ger aber noch war eine schöne alter­na­tive Wan­der­ver­bin­dung dazwi­schen zu nut­zen statt den in der Gegend sehr ent­täu­schen­den Fern­wan­der­weg E10. Das Buch ‘Spree­wald’ aus dem Tre­scher Ver­lag hatte mir durch eine dort ent­hal­tene Bonus­tour die Stre­cke ent­lang des Bach­laufs der Räder­schnitza schmack­haft gemacht, der Start­ab­schnitt erfolgte von Weiß­was­ser aus durch die Berg­bau­fol­ge­land­schaft im Mus­kauer Faltenbogen.

Klappte in der Form her­vor­ra­gend! Vor allem der Stre­cken­teil ent­lang des Bachs in einem klei­nen Tal­ein­schnitt war oft wun­der­schön. Auch die geflu­te­ten Tage­baue zu Beginn mit ihren unglaub­li­chen Was­ser­fär­bun­gen fand ich fas­zi­nie­rend. Klei­ner Haken: der mar­kierte Räder­schnitza-Wan­der­weg ist zwi­schen Gab­lenz und dem ers­ten Wald­stück nicht exis­tent, man geht eine ganze Weile (gut 1km) durch die Wie­sen. Danach wird es aller­dings bestän­dig ein­drucks­vol­ler und wil­der: die Biber sind hier äußerst aktiv als Bau­meis­ter zugange, die Pfade schei­nen häu­fig ver­legt wer­den zu müs­sen. Aus dem Grund gibt es wohl auch an eini­gen Stel­len einen ‘Obe­ren Weg’ und einen ‘Unte­ren Weg’.

Zu den bei­den legen­dä­ren Parks in Krom­lau und Bad Mus­kau muss man ja denke ich nicht viel sagen, sie sind immer wie­der beein­dru­ckend und lei­der ist man aber auch sel­ten dort allein. Die Rakotz­brü­cke habe ich nun zum ers­ten Mal seit der Reno­vie­rung gese­hen, die ‘Dach­pappe’ zum Schutz nach oben ist wohl etwas gewöh­nungs­be­dürf­tig, der Mys­tik der per­fek­ten Kreis­spie­ge­lung kann man sich wei­ter­hin kaum ent­zie­hen, sie scheint ein­fach magisch immer neue Besu­cher anzulocken.

Eigent­lich war von mir geplant, über den Berg­park, durch Krausch­witz und über den Dra­chen­berg zurück­zu­wan­dern nach Weiß­was­ser, aber nach dem drit­ten äußerst hef­ti­gen Schauer musste ich die ‘Moti­va­ti­ons­not­bremse’ zie­hen und die Rück­fahrt erfolgte mit dem Bus. So hätte die Ori­gi­nal-Pla­nung aus­ge­se­hen: https://www.komoot.de/tour/1167032389

Ganz dicke Emp­feh­lung von mir für die Tour in der gewan­der­ten Form!

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt am Bahn­hof in Weiß­was­ser, gleich dane­ben wird die Bra­che auf dem Feld­weg durch­quert am Alten Zie­ge­lei­teich vor­bei zur Jahn­straße. Das öst­li­che Ende des Jahn­teichs wird pas­siert, danach führt der Weg über den Jahn­damm und die Schulze-Delitzsch-Straße zum nörd­li­chen Sied­lungs­rand. Eine Dat­schen­an­lage wird pas­siert und die Trasse der Schmal­spur­bahn zwei­mal gekreuzt, auf schma­len Wald­pfa­den geht es in einem Abste­cher auf den Damm zwi­schen dem Sma­ragd­see und einem wei­te­ren namen­lo­sen, lang­ge­streck­ten Grubensee.

Zurück auf dem Haupt­pfad führt die­ser an wei­te­ren geflu­te­ten Gru­ben ent­lang bis zum See ‘Fichte 4’ und um des­sen west­li­ches Ende herum. Im Kie­fern­wald geht es zum Ein­gang des Land­schafts­parks Krom­lau, dann im schö­nen Mix aus Misch­wald und Offen­land­schaf­ten an den Nixen­tei­chen vor­bei zum Insel­teich mit den impo­san­ten Basalt­stein­grup­pen ‘Rich­ter­stuhl’ und ‘Him­mel und Hölle’ im west­li­chen Park­teil. Anschlie­ßend geht es am Schloss und dem Kava­liers­haus vor­bei in den öst­li­chen Teil mit dem Rakotz­see, um den fast eine kom­plette Runde mit den Aus­bli­cken auf die mys­ti­sche Rakotz­brü­cke und die Basalt­or­gel gedreht wird. 

Im Wald wird der Rand des Dor­fes Gab­lenz erreicht und dem Krom­lauer Weg gefolgt zum Orts­kern mit dem schö­nen klei­nen Park an der Räder­schnitza. Über die Dorf­straße und den Hüt­ten­weg wird Gab­lenz ver­las­sen, dort dem Wie­sen­weg gefolgt zum Wie­der-Auf­tref­fen auf das Fließ. Hier kann man beide Ufer­sei­ten nut­zen bis zum nächs­ten Über­gang, so oder so muss die Aue ohne erkenn­ba­ren Weg­ver­lauf genutzt wer­den. Wei­ter geht es am öst­li­chen Ufer bis zum Wald­rand bis zum Teich ‘Sau­loch’, an dem noch ein­mal etwas aben­teu­er­lich die Ufer­seite gewech­selt wird zum Ein­stieg in den Wanderweg.

Dem Bach­lauf mit dort eher sumpf­ar­ti­gem Cha­rak­ter wird gefolgt zur Bun­des­straße, nach deren Über­que­rung zeigt sich das Bach­tal immer tie­fer ein­ge­schnit­ten mit fort­ge­schrit­te­ner Stre­cke. Auf dem sehr schö­nen schma­len Pfad führt der Weg im ste­ti­gen Auf-und-Ab meist nahe am Gewäs­ser­ver­lauf ent­lang, der manch­mal auf­ge­staut und bra­ckig ist, dann wie­der glas­klar als brei­tes Rinn­sal den Wan­der­weg beglei­tet. Nach erneu­ter Land­stra­ßen­que­rung folgt der Weg noch eine Weile dem Bach im Tal, ver­läuft dann in einem Schlen­ker über die Hügel zum Orts­ein­gang von Köbeln und endet auf dem Nei­ße­r­ad­weg. Die­sem wird nun gefolgt zum nörd­li­chen Ein­gang des Mus­kauer Parks, am Was­ser­fall vor­bei führt der Weg kurz über die Neiße auf die pol­ni­sche Seite, dann am Eich­see vor­bei und an der Her­manns­neiße ent­lang zur Fuchsienbrücke.

In einem Bogen wird noch ein­mal das pol­ni­sche Ufer gestreift und um Oran­ge­rie und Bau­hof herum geht es zur Front des präch­ti­gen Schlos­ses. Um den Was­ser­gra­ben herum führt der Weg zum Markt­platz, danach in der Kirch­straße durch eine schmale Gasse über Trep­pen hin­auf zum Aus­sichts­punkt an der Kapel­len­ruine. Über den Ober­weg geht es wei­ter hin­auf, dann über die ‘Milka’ wie­der hinab zur Gro­ßen Schlucht und wei­ter zur Gör­lit­zer Straße. Nach einer klei­nen Schleife am Ufer der Neiße ent­lang bis zur Post­brü­cke endet die Tour an der Bus­hal­te­stelle in der Gör­lit­zer Straße.