… natürlich gibt es seit ewigen Zeiten freilaufende Löwen in Brandenburg, die aber deutlich kleiner sind als Wildschweine und somit nicht mit ihnen verwechselt werden können: die zumeist in offenen Sandflächen lebenden Ameisenlöwen. In deren Habitat begab ich mich ganz ohne Polizeihundertschaften heute in der ‘Bugker Sahara’, einem Teil des EU-geförderten Projekts ‘Sandrasen im Naturpark Dahme-Heideseen’ zur Renaturierung des besonderen dortigen Lebensraums.
Den Hinweis auf den kurzen Wanderweg rund um das sehr abgelegene Areal bei Bugk erhielt ich beim Lesen eines neuen Wanderführers, den ich auch in meinem nächsten Newsletter präsentiere. Tatsächlich bewegte mich dieser Tipp auch dazu, endlich unter dem Aspekt einmal die Runde um die Groß Schauener Seenkette zumindest teilweise selbst zu wandern.
Um es kurz zu machen als Fazit: die nur wenige Hektar große ‘Bugker Sahara’ muss man sicher nicht unbedingt gesehen haben, da gibt es aus meiner Sicht viele Orte in Brandenburg, die als ‘Sandwüsten’ (ob eiszeitlichen Ursprungs oder menschengemacht z.B. im Fall der vielen ehemaligen Truppenübungsplätze) deutlich mehr beeindrucken können.
Sehr schön fand ich aber einige tolle Seeausblicke, die ich so attraktiv nicht erwartet hatte (Linowsee, Schweriner See, Dobrasee, Bugker See, Großer Wucksee). Somit schloss sich für mich auch der Kreis zur Erwanderung des ähnlichen Abschnitts von Manfred Reschkes ‘Auf Schusters Rappen …’ aus den 1970er Jahren. Was die Wanderbarkeit angeht, fand ich die Tour leider sehr zwiespältig: wenn ich dem markierten Weg folgte, führte dieser oft über staubige Schotterpisten, schmale Landstraßen und Verbundplattenwege. Wurde es naturbelassen, dann gleich auch äußerst sandig. Die von mir gewählte nicht-markierte Wegvariante zwischen der Bugker Chaussee und dem Villaweg war an manchen Stellen leicht zugewachsen, aber noch gut begehbar. Nur an den Alten Wochowsee ließen mich die vielen Stechmücken heute leider nicht heran.
Für mich auf jeden Fall wieder ein interessantes neues Mosaiksteinchen in Brandenburg, das ich für mich persönlich entdecken konnte.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt an der Bushaltestelle ‘Dorf’ in Streganz, hier wird der Ortskern zunächst über die Dorfstraße und die Straße ‘Am Eichberg’ in südöstlicher Richtung verlassen. Über die Schotterpiste wird eine kleine Siedlung am Linowsee erreicht mit schönem Gewässerblick am Ostufer. Im Wald geht es zur Kreisstraße und auf dieser — mit kurzem Abstecher zum Ufer des Schweriner Sees — in den namensgebenden Ort hinein. Nach dessen Durchquerung führt der Weg an einer langgezogenen Datschenanlage vorbei zur Badestelle am Dobrasee, danach geht es auf einem sandigen Waldweg zur Kurtmühle und weiter in einem Landschaftsmix aus Waldstücken und Sumpfauen entlang des Weges zur Badestelle am Bugker See.
Das Dorf Bugk wird durchquert und zur ‘Sahara’ hin verlassen, weiter geht es durch den Kiefernwald zum Großen Wucksee. Dieser wird auf teils schmalen Waldwegen direkt an der Grenze zum Truppenübungsplatz gut zur Hälfte umrundet, bevor der Weg im heideartigen und sandigen Gelände zurück zur Bugker Chaussee führt. Nach deren Überquerung schließt sich ein zwei Kilometer langer leicht verwilderter, scheinbar aufgegebener Waldweg östlich des Alten Wochowsees zu der kleinen Siedlung am Villaweg an, auf der Schotterpiste geht es dann zum bis zum Auftreffen auf die schmale Landstraße.
Diese wird nun genutzt um den Schaplowsee herum, wobei man das Gewässer leider nicht zu Gesicht bekommt. Am nördlichen Ende des Sees wird abgezweigt in Richtung Storkow und die Bahntrasse wird überquert an der Beeskower Chaussee. Auf dem Gartenweg wird das große Sumpfgebiet passiert und auf der Schloßstraße durchquert, dann ist die Burg Storkow erreicht. Über den weiteren Verlauf der Schloßstraße, die Rudolf-Breitscheid-Straße, die Gerichtstraße und die Grasnickstraße geht es abschließend zur Bahnhofsallee, in der die Tour am Bahnhof Storkow endet.
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