… eigentlich wieder nur eine ‘Plan‑B’-Tour heute, da der Anschluss mit der Bahn in Cottbus nicht klappte. Die stattdessen gemachte Wanderung hatte ich allerdings schon lange geplant, genauer gesagt seit meiner Etappe entlang der Schwarzen Elster im letzten Jahr in der Gegend. Schon damals hatten mich die unzähligen Kruzifixe der katholischen Sorben um Wittichenau zwischen Hoyerswerda und Kamenz fasziniert, die man so weit nördlich in Deutschland eigentlich nicht erwarten würde. Hinzu kam die dortige Verortung der wohl bekanntesten Sage der Sorben, die von ‘Krabat’.
Im Ort Schwarzkollm, in dessen Umgebung die Sage hauptsächlich angesiedelt ist, wurde die ‘Schwarze Mühle’ inklusive Nebengebäuden im Sinne der Erlebnisgastronomie nachgebaut, aktuell finden dort Festspiele statt, die den ganzen Juli über bereits ausgebucht sind. Da vormittags das Areal frei begehbar ist, drehte ich dort zum Auftakt eine kleine Runde. Weiter ging es überwiegend auf dem Krabat-Wanderweg, der im Prinzip leider nur dem markierten Radweg entspricht, bis nach Neudorf-Klösterlich. Von dort wanderte ich entlang des Flüsschens Wudra weiter nach Hoyerswerda.
Trotz des hohen Asphaltanteils gefiel mir die Strecke recht gut, sie macht aber ehrlicherweise aus meiner Sicht nur unter den Aspekten der Krabat-Sage und der Kruzifixe am Wegesrand Sinn. Interessenten würde ich in jedem Fall raten, das Städtchen Wittichenau ebenfalls einzubeziehen und die Tour entsprechend zu erweitern.
Natürlich sehenswert zur Einstimmung zur Tour auch die Krabat-Verfilmung des Otfried-Preußler-Buchs von 2008 mit schauspielerischer Starbesetzung:
Nur schade, dass der Film nicht in der Lausitz gedreht wurde sondern in den Karpaten und im Schwarzwald …
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof Schwarzkollm, zunächst geht es durch das langgestreckte Straßendorf zur Kirche und dem Pfarrteich, dann auf dem Koselbruchweg zum Areal der Schwarzen Mühle. Nach einem kleinen Rundgang wird die Siedlung Koselbruch durchquert, es schließt sich ein erstaunlich grüner Kiefernwaldabschnitt auf naturbelassenen Wegen an nach Bröthen. Hier führt der Weg auf der Hauptstraße in den Ort hinein, danach auf schmalen Pfaden im hügeligen Gelände um den Großen Ziegelteich herum.
Über die Gartenstraße geht es ins unmittelbar angrenzende Dorf Michalken und auf der Neuen Straße und der Straße ‘Am Anger’ hindurch. Ein kleines Waldgebiet wird durchquert und dem sich anschließenden Schotterweg gefolgt am Rande des Dubringer Moors mit Aussichtsturm entlang, dann führt der Weg um den großen Mittelteich im Neudorfer Fischteichareal zur Hälfte herum. Über eine einsame Nebenstraße führt der Weg in den Ort Neudorf-Klösterlich und durch die Siedlung hindurch, die Schwarze Elster wird überquert und die Landstraße östlich des Dorfes gekreuzt.
Am Feldrand entlang und durch ein Waldstück hindurch geht es in Richtung des Flüsschens Wudra, zunächst wird dem Gewässer mit etwas Abstand gefolgt, später lässt sich ein Feldweg direkt zwischen Deich und Wasserlauf nutzen. Nach zwei Kilometern entlang der Wudra und kurz vor ihrer Mündung wird hinüber zur Schwarzen Elster abgezweigt und nun dieser flussaufwärts gefolgt zum Ortseingang von Groß Neida. Über die Fahrradstraße führt der Weg nach Hoyerswerda hinein, am Spohlaer Weg gibt es vorher noch die Möglichkeit, einen letzten Blick auf die Schwarze Elster zu werfen.
Nach Überquerung der Bahntrasse in der Karl-Liebknecht-Straße geht es auf Pfaden durch den kleinen wilden Grünzug zur Dresdener Straße, abschließend über die Bahnhofsallee zum Bahnhof in Hoyerswerda, an dem die Tour endet.
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