… gestern hatte ich in der NDR-Talkshow das Gespräch mit Christo Foerster gesehen, der sich selbst für den Erfinder des ‘Mikroabenteuers’ im deutschen Sprachraum hält und seine Interpretation dazu darlegte. Sehr interessant seine Erzählung zu seiner kürzlichen Deutschlanddurchquerung per SUP-Board. Eigentlich hatte ich den Begriff des ‘Micro Adventure’ schon vor drei Jahren als abgehakt betrachtet, nachdem ihn auch komoot kurzzeitig als Trend redaktionell aufgegriffen und ausgeschlachtet hatte.
Von dem Thema inspiriert wollte ich dann heute mal wieder selbst eine Experimentaltour mit unklarem Ausgang am Berliner Stadtrand testen: der kleine Löwenzahnpfad-Rundweg um die Schönerlinder Teiche ist wunderschön, nur die Integration der isolierten Schleife in eine längere Tour ist mühsam und bereits vielfach von mir ausprobiert, man muss meist durch langgestreckte Wohn- bzw. Gewerbegebiete oder sich den olfaktorischen Reizen des großen Klärwerks Schönerlinde ergeben. Dank der Satellitenbilder von Google Maps erahnte ich eine weitere Option, siedlungsfern zu bleiben und die Autobahn A114 parallel zur Bahntrasse zu unterqueren. Zweiter Knackpunkt war die unvermeidliche Furt des Lietzengrabens in dieser Wegkombination, wofür ich mir zahlreiche Ideen ersann, um trockenen Fußes die andere Seite zu erreichen.
Die Passage an der Autobahnunterführung klappte einwandfrei, auch wenn der Weg dorthin leicht zugewachsen war und die kleine Furt meisterte ich dann doch nach dem Prinzip ‘Augen zu und durch’. Der Bachlauf ist dort etwa vier Meter breit, aber maximal 20 Zentimeter tief und der Boden mit Pflastersteinen befestigt. Somit ein echtes kleines ‘Mikroabenteuer’, auch wenn hier die Übernachtung unter freiem Himmel fehlte, die laut Definition ( https://de.wikipedia.org/wiki/Mikroabenteuer ) bei dem Konzept enthalten sein sollte.
Insofern meine Empfehlung für die Strecke in dieser Form für diejenigen, die leicht zugewachsene Wege nicht scheuen und denen auch eine kurze Bachdurchquerung nichts ausmacht ;-)
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am S‑Bahnhof Mühlenberg-Mönchmühle, nach Unterquerung der Bahntrassen an der Kastanienallee wird gleich abgebogen und dem kleinen Weg gefolgt am Siedlungsrand entlang zum östlichen Ende des Landschaftsparks. Hier beginnt der Einstieg in den Löwenzahnpfad-Rundweg, zunächst geht es auf dem Feldweg am Waldrand entlang leicht bergauf und bis zum Ende des ersten großen Teichs am Wegrand. Nun wird die Richtung gewechselt, es geht zurück zum Abzweig und auf der inoffiziellen Querverbindung am Rand des Naturschutzgebiets entlang, bis wieder der Einstieg in den Löwenzahnpfad-Rundweg erreicht ist.
Nun führt der Weg sehr schön und auf einem schmalen Pfad zwischen den begrenzenden Hecken und dem Elektrozaun entlang, mit Blick auf die Rinder und Wildpferde im Inneren des abgesperrten Areals. Eine Weile nach dem Passieren der kleinen Aussichtsplattform wird der markierte Weg verlassen, nun geht es leicht bergauf auf einem Feldweg und über eine Kuppe mit Blick auf die Arkenberge gegenüber, dann weiter bis zum breiten Blankenfelder Graben, der geklärte Abwässer transportiert. Es folgt ein kurzer, leicht zugewachsener Wiesenwegabschnitt bis zur Autobahnunterführung, auf der anderen Seite geht es ein kleines Stück parallel zur Autobahn in nördlicher Richtung, danach am Waldrand entlang auf dem Wanderweg zur Straße ‘Am Posseberg’.
Der Straße wird gefolgt um das Berliner Tierkrematorium herum zur Schönerlinder Straße, dort wird nach Unterquerung des Autobahnrings gleich wieder abgezweigt in die Rieselfeldlandschaft. Über eineinhalb Kilometer weit geht es auf dem einsamen, fein geschotterten Weg durch ein Waldgebiet, bevor die alternativlose Durchquerung der Furt am Lietzengraben ansteht. Auf dem Wanderweg wird der Autobahnring erneut unterquert, gleich danach geht es durch die Straßenunterführung zum Rundweg um die Karower Teiche.
Dem Weg parallel zur Bucher Straße wird in südwestlicher Richtung gefolgt zum Wanderparkplatz, dort abgebogen und dem Weg zwischen Inselteich und Weidenteich hindurch gefolgt. Der Ententeich wird passiert und kurz vor dem Auftreffen auf die Panke der schmale Pfad am Feldrand entlang genutzt bis zum Auftreffen auf den Pankeweg. Der Pankgrafenstraße wird gefolgt zur Böttnerstraße, über diese und die sich anschließende Sandbergstraße führt der Weg zum S‑Bahnhof Karow, an dem die Tour endet.
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