… da ich nicht Pfingsten komplett in vollen Zügen genießen wollte, ging es heute mal wieder ‘vor der Haustür’ als Gegenentwurf auf dieser brutal-urbanen Tour durch Berlin.
Seit drei Tagen steht der ‘Mäusebunker’ (ehem. Tierlabor der FU/Charité) nun endlich als eins der wohl umstrittensten, aber auch eins der verrücktesten Gebäude des Brutalismus-Stils in Berlin unter Denkmalschutz!
Das nicht ganz so markante, aber auch international durch Film- und Fernsehauftritte bekannte (dort meist in der Funktion als Polizeirevier oder Behörde dargestellt) und direkt gegenüberliegende ehemalige Institut für Hygiene und Mikrobiologie stand bereits seit 2021 unter Denkmalschutz.
Bei der Tour integrierte ich neben diesem Gebäudeensemble ebenfalls das raumschiffartige ICC am Messegelände (‘Panzerkreuzer Charlottenburg’, seit 2019 unter Denkmalschutz) sowie den einzigartigen ‘Bierpinsel’ (seit 2017 unter Denkmalschutz) in der Schloßstraße, und somit wohl die ikonischsten Vertreter des Brutalismus-Stils in West-Berlin.
Es war gar nicht so einfach, die drei Objekte halbwegs gut wanderbar miteinander zu verbinden. Als krasse Kontrastpunkte sollten einige Grünzüge und Gewässer dabei sein, um sie den Stahl- und Betonkonstruktionen gegenüberzustellen. Am Ende entstand ganz sicher keine schöne Tour, aber wohl eine ganz interessante …
Vielleicht stelle ich in ähnlicher Form mal noch eine architektonisch geprägte urbane Gruppenwanderung in diesem Jahr zusammen.
Den abgebildeten nerdigen Berliner Brutalismus-Stadtplan gibt es hier: https://bluecrowmedia.com/products/brutalist-berlin-map
Der Preis ist mit 10 Euro recht happig, dafür befinden auf der Rückseite einige Detailinfos und Abbildungen.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am U‑Bahnhof Kaiserdamm, zunächst geht es über den Messedamm zur Masurenallee, dort durch den sehenswerten und bekannten ‘Tunnel des Grauens’ hinüber zum Platz vor dem ICC. Am Gebäude entlang und über die Fußgängerbrücke geht es zum Avus-Denkmal in der Nähe der ehemaligen Steilkurve, danach durch den ICC-Tunnel und an der Halenseestraße entlang bis zum Trabener Steg.
Nach dessen Überquerung führt der Weg hinab zum Halensee und auf der Promenade am Seeufer entlang, anschließend geht es über die Treppen hinauf zur Trabener Straße. Über diese, die Erbacher Straße und die Baraschstraße führt der Weg an Villen vorbei, danach geht es hinab zur Spitze des Koenigssees, an der Koenigsallee entlang und in einem kleinen Bogen zum Ufer zu einer kleinen Landzunge mit Ausblick hin.
Über die Delbrückstraße und die Bismarckallee geht es zum Ufer des länglichen Hubertussees und auf kompletter Länge sehr schön daran entlang. Anschließend führt der Weg an den alten Siedlungshäusern in der Reinerzstraße entlang, der Flinsberger Platz wird durchquert und über die Landecker Straße und die Fritz-Wildung-Straße geht es zur Sportanlage des Stadions Wilmersdorf. Durch das Areal führt der Weg zur Brücke ‘Hoher Bogen’ und durch das Gewirr von Schienen- und Autobahntrassen zum Volkspark Wilmersdorf.
Hier wird dem langgestreckten, tiefliegenden Fenn gewässernah gefolgt, nach Überquerung der Blissestraße geht es weiter durch den östlichen Teil des Parks bis hin zur Prinzregentenstraße. Nun führt der Weg südlich über die Wexstraße hinweg und unter der Stadtautobahn und den Bahntrassen hindurch ins ruhige Friedenau, das auf der Handjerystraße durchquert wird. An der Schmiljanstraße wird abgezweigt zur Rheinstraße und dieser sowie der sich anschließenden Schloßstraße gefolgt durch Steglitz, vorbei am ‘Bierpinsel’.
An der Kieler Straße wird abgebogen und erneut die Stadtautobahn unterquert, über die Heesestraße und die Schützenstraße führt der Weg bis zum Beginn der Grünanlage des Bäkeparks, der gefolgt wird hinab zum Ufer des Teltowkanals. Das Klinikum wird passiert und in den Schlosspark Lichterfelde eingeschwenkt. Nach Durchquerung des Parks zum Hindenburgdamm hin wird gleich wieder abgezweigt zurück zum Kanal, durch die Krahmerstraße und am ‘Mäusebunker’ vorbei.
Der Kanal wird überquert auf dem Krahmersteg, dann dem Kanalufer gefolgt auf der Promenade bis zum Liliendenkmal. Danach geht es ein Stück zurück zur Bäkestraße, abschließend wird über den Ostpreußendamm und die Bahnhofstraße das Ziel dieser Tour am Bahnhof Lichterfelde-Ost erreicht.
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