… heute stand erneut eine Etappe innerhalb des Oderprojekts bei mir an, rund um die Stadt Frankfurt. Konkret ging es dabei unter anderem um die Frage: Mit der Steilen Wand ODER ohne die Steile Wand? Zur Erklärung: es handelt sich dabei um einen spektakulär senkrecht abfallenden Oderhang im schwer zugänglichen Gelände südlich von Frankfurt unterhalb eines slawischen Burgwalls, der mittlerweile aber in einem ASP-Gebiet mit aktuellem(?) Betretungsverbot liegt und dessen Zugang von Lossow aus durch den Neubau einer Bahnunterführung offiziell nicht erlaubt ist. Aus Gründen der Nachwanderbarkeit hieß es somit: OHNE!
Zur ‘Verstärkung’ hatte ich diesmal den Einheimischen Raik dabei, der mich zuverlässig und souverän ab dem Treffpunkt am Ziegenwerder durch die Abschnitte lotste, die ich noch nicht kannte und wohl alleine nicht alle genutzt hätte. So wurde es eine empfehlenswerte, so odernah wie möglich geführte Flusswanderung, wobei eigentlich nur der Auenabschnitt zwischen der Autobahnbrücke und der nördlichen Bahnunterführung teilweise durch den Vegetationsschub der letzten Wochen leicht anstrengend und ein Pfad oft nicht erkennbar war. Vielen Dank an Raik für die schöne gemeinsame Teilwanderung!
Vielen Dank ebenfalls an Jens fürs Vorwandern auf eigene Faust vor ein paar Tagen. Durch seine Vorarbeit konnten wir den parallel zur Bundesstraße führenden Radweg zwischen Lossow und Finkenheerd fast komplett weglassen und stattdessen den gut begehbaren Weg entlang des ASP-Zauns am Waldrand und über die Felder nutzen.
Eine tolle Community-Leistung in der Form, wie ich finde!
Der erste Teil zwischen Lebus und Frankfurt klappte dank des nun wieder niedrigen Wasserstands der Oder sehr gut durch die Oderauen und gefiel mir erneut bestens. In der Kombination eine wirklich schöne Strecke, wobei ich dafür absichtlich die Adonisröschenzeit nicht genutzt hatte, um nicht noch ein weiteres Thema aufzumachen. Außerdem habe ich hier bewusst einen Rundgang durch Frankfurt ausgelassen, wie schon bei meinen anderen Flussprojekten soll es in erster Linie um das Fließgewässer gehen ohne zu viel Ablenkung.
Eine Anmerkung noch zur erlaubten Begehbarkeit: am nördlichen Ende des asphaltierten Oderdeichs in Frankfurt — und auch nur dort — gab es ein Schild mit Durchgangsverbot am ASP-Zaun ohne jede Erklärung und ohne weiteren Hinweis. Und das, obwohl dort ein ausgeschilderter Wanderweg verläuft. Ich versuche im Nachgang noch zu klären, was es damit auf sich hat und ob das Betretungsverbot noch aktuell ist. Somit an dieser Stelle für den — offensichtlich viel genutzten — Auenweg zwischen Frankfurt und Lebus nur eine Empfehlung mit Vorbehalt von mir.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Bushaltestelle ‘Mitte’ in Lebus, von dort geht es zunächst hinab auf dem Hohlweg, um die Kriegsgräberstätte am Postberg herum, dann wieder hinauf über Treppen zum besonders schönen Ausblick auf die nahe Kirche mit dem weiten Odertal im Hintergrund. Nach dem Abstieg führt der Weg zum ersten Oderkontakt am Ende der Breiten Straße, danach wird der Kietzer Straße zum südlichen Ortsausgang gefolgt und weiter geht es auf dem sehr schönen pfadartigen Wanderweg entlang der Alten Oder.
Anschließend kann der gewässernahe Wiesenweg genutzt werden bis hin zum Rastplatz am Unterkrug, die Alte Oder wird überquert am Abfluss des Altzeschdorfer Mühlenfließes und ein weiterer, etwa zweieinhalb Kilometer langer Abschnitt schließt sich an erneut durch die Auen, diesmal nahe am Hauptstrom der Oder. Später wird auf den asphaltierten Deichweg gewechselt, der sich bis zum Stadtrand von Frankfurt hinzieht. Nun führt der Weg um den Winterhafen herum zur Lebuser Vorstadt, wegen Bauarbeiten an der Spundwand (Stand 05/2023) ist das Nutzen der Uferpromenade teilweise nicht möglich sondern der kleine Umweg über die Ziegelstraße, die Klingestraße, die Schulstraße und die Collegienstraße ist notwendig, um zur Oder zurück zu gelangen.
Der Oderpromenade wird gefolgt bis zur nördlichen Brücke der Insel Ziegenwerder, dort geht es auf dem recht naturbelassenen Weg im Bogen und odernah zum südlichen Teil der Insel mit der Rückkehr über die dortige Brücke ‘aufs Festland’. Hier wird gleich wieder abgezweigt in Ufernähe, auf einem schmalen Pfad führt der Weg um das Sportgelände herum, die Bardaune wird auf einem Wehr überquert und der Pfad durch die Wiesen genutzt, bis auf einen von Bäumen gesäumten Feldweg getroffen wird. Auf diesem wird die Bahntrasse unterquert, kurz danach geht es auch unter der Autobahnbrücke hindurch direkt an der Oder.
An dieser Stelle beginnt der etwas abenteuerliche Teil, auf den nächsten zwei Kilometern sind je nach Vegetation und Wasserstand eine gute Orientierung und ein scharfer Blick nötig, um dem teils nicht erkennbaren Trampelpfad durch die Auen unter Umgehung der Wasserlöcher zu folgen. Danach wird wieder auf einen Feldweg getroffen, die Bahntrasse unterquert und es geht moderat hinauf über die Vietrift bis zum Siedlungsrand von Lossow. Dort wird der Weg ‘Hinter den Gärten’ begangen und auf den nächsten Feldweg in Richtung des Lossower Burgwalls abgebogen.
Am Waldrand (ein Passieren des ersten Zauns durch das Gatter ist unumgänglich) wird nun dem ASP-Zaun außen auf dem gut begehbaren Weg daneben gefolgt über knapp drei Kilometer Länge bis hin zur Bundesstraße. Auf dem straßenbegleitenden Radweg wird abschließend das Ziel am Bahnhof Kaftwerk Finkenheerd am nördlichen Ortseingang erreicht.
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