… eine ausgiebige stadtnahe Regenrunde am frühen Nachmittag ganz im Zeichen der gestrigen irreversiblen Zäsur in der deutschen Energiepolitik. West-Berlin hat nicht nur einen eigenen Fernsehturm, den auf seiner höchsten natürlichen Erhebung auf dem Schäferberg, sondern es gab jahrzehntelang auch schon einen BER im Westen der Stadt. Der hatte aber nichts mit dünner Luft sondern — im weitesten Sinne — eher mit schwerem Wasser zu tun. Der Berliner Experimentier-Reaktor befand sich im Hahn-Meitner-Institut für Kernforschung im äußersten Südwesten des Stadtgebiets gleich neben der Deponie Wannsee und wurde bereits Ende 2019 abgeschaltet. Hier Infos dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Berliner_Experimentier-Reaktor
Quasi um diesen Ort herum führte meine heutige Tour im sehr großen Bogen. Da ich lange nicht mehr in verschiedenen Abschnitten des Düppeler Forsts unterwegs war, gefiel mir die Wanderung in der langsam aber stetig erwachenden und punktuell schon sehr grünen Natur richtig gut in der Kombination.
Erwähnen muss ich allerdings, dass ich verbotenerweise durch den Glienicker Park gewandert bin! Der Zugang am Maschinenhaus war nicht versperrt und es gab kein Hinweisschild, dafür aber umso deutlicher am Wildparktor beim Verlassen. Es ist mal wieder das typische Berliner Trauerspiel: der Park ist seit über drei Jahren fast komplett wegen Astbruchgefahr gesperrt. Neueröffnung sollte nach letztem Stand im März 2023 sein — natürlich ist nüscht passiert. Kein Geld, fehlende Arbeitskräfte, andere Prioritäten, langwierige Naturschutzabstimmungen …
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Infos und Tourbeschreibung:
Dies ist eine Rundtour, die am Bahnhof Wannsee beginnt und endet. Zunächst wird der Bahnhof über den südöstlichen Ausgang verlassen und durch das Wäldchen geht es zur Königstraße, nach deren Überquerung dann über die Treppe hinauf in den Düppeler Forst. Das Forsthaus Dreilinden wird passiert und dem breiten Kurfürstenweg eine Weile gefolgt, danach abgezweigt auf den Kneippweg, der am Trinkwasserbrunnen vorbei und um das Große Fenn herumführt.
Die Bahntrassen werden unterquert und der Griebnitzkanal auf der Hubertusbrücke überquert. Nun führt der Weg auf dem Roedenbecksteig hinauf zum Moritzberg und auf feinem Schotter im Gelände der renaturierten Deponie Wannsee hinüber zum Hirschberg. Über schmale Waldwege geht es hinab zur Wannseestraße und auf dem Pfad wieder hinauf zur Loggia Alexandra auf dem Böttcherberg, dann wird über den Waldweg der Glienicker Park jenseits der Königstraße erreicht. Im Park führt der Weg zum Schloss und weiter zum Maschinenhaus, danach meist über die Hauptwege quer durch den Park zum Ausgang im Osten am Wildparktor [Achtung: Stand 04/2023 ist der Park wegen Astbruchgefahr immer noch offiziell großflächig gesperrt!].
Nun führt der Weg sehr schön pfadartig quer durch den Düppeler Forst und weiter hinauf zum weithin sichtbaren Fernmeldeturm auf dem Schäferberg. Es schließt sich ein weiterer toller Waldabschnitt auf meist schmalen Pfaden an bis zu einer Waldsiedlung und um sie herum erneut zur Königstraße. Die ruhigen Villengebiete am Kleinen Wannsee werden auf der Petzower Straße und der Straße ‘Am Kleinen Wannsee’ durchquert, anschließend wird nach Überquerung des Prinz-Friedrich-Leopold-Kanals die Ronnebypromenade genutzt an den Schiffsanlegern des Großen Wannsees entlang. Über den Serpentinenweg geht es abschließend hinauf zum Borussia-Monument und durch den Tunnel zurück zum Ausgangspunkt am Bahnhof Wannsee.
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