… prä­miert als einer der weni­gen Qua­li­täts­wan­der­wege in Bran­den­burg war der Kunst­wan­der­weg im Hohen Flä­ming voll­kom­men zurecht sowieso schon seit vie­len Jah­ren, nun ist seit weni­gen Tage auch ein Teil der Stre­cke in der ‘Exten­ded Reality’-Variante eröffnet. 

Zwi­schen Wie­sen­burg und Klein Glien wur­den einige neue rein vir­tu­elle Kunst­werke hin­zu­ge­fügt, die meis­ten bereits bestehen­den ana­lo­gen haben ein Aug­men­ted-Rea­lity-Update erfah­ren, wobei vir­tu­elle Ava­tare der Künst­ler die eige­nen Kunst­werke prä­sen­tie­ren und erklären.

Beim Abwan­dern heute war ich als Tech­nik-Nerd begeis­tert von der gelun­ge­nen Umset­zung, auch wenn sicher noch etwas Luft nach oben ist. Trotz Aus­ein­an­der­set­zung mit den tech­ni­schen Details des Pro­jekts vorab hatte ich erst nach eini­gen Minu­ten an der ers­ten Sta­tion begrif­fen, wie das Sys­tem genau funk­tio­niert, weil wegen des man­geln­den Lichts bei der anfangs sehr trü­ben Wit­te­rung der opti­sche Scan­vor­gang nicht wirk­lich sau­ber funk­tio­nierte. Hier könnte man viel­leicht dar­über nach­den­ken, par­al­lel noch NFC-Tags oben in den Ste­len zu plat­zie­ren, an die das Smart­phone optio­nal zum Start gehal­ten wer­den kann. Von den neuen rein vir­tu­el­len Kunst­wer­ken konnte mich zumin­dest ‘Syn­the­sis’ von Susi Vet­ter sehr beein­dru­cken. All­ge­mein finde ich es schon bemer­kens­wert, wie diese künst­le­risch-vir­tu­elle Meta-Ebene die Wahr­neh­mung der Land­schaft erwei­tern und ergän­zen kann. 

Ganz dicke Emp­feh­lung daher von mir für die Stre­cke in dem Modus auch für die­je­ni­gen, die den Kunst­wan­der­weg schon in- und aus­wen­dig kennen!
Weil die XR-Stre­cke nur sehr kurz ist, hatte ich den Teil des Natur­park­wan­der­wegs 11 ange­han­gen bis nach Bad Bel­zig, da ich ihn noch nicht kannte. Er war eine ganz nette Alter­na­tive mit viel Wald, mehr aber auch nicht. Wer den ’nor­ma­len’ Kunst­wan­der­weg noch nicht kennt, sollte statt­des­sen lie­ber die Nord- oder Süd­route nut­zen bis nach Bad Bel­zig oder auf der Nord­route zurück nach Wie­sen­burg wandern.

Vor­aus­set­zung für das Erle­ben der erwei­ter­ten Rea­li­tät ist die Instal­la­tion der Bad-Bel­zig-App auf dem Smart­phone, der rele­vante Menü­punkt ver­steckt sich unter ‘Ser­vice’, dann wird gestar­tet per Wahl von ‘XR Kunst­wan­der­weg’ ganz unten rechts. Die Videos aller Sta­tio­nen (einige hun­dert MB) sollte man sich vorab im hei­mi­schen WLAN laden, da es ja so eine Sache ist mit dem Mobil­netz in den bran­den­bur­gi­schen Wäldern …
Bei den Ste­len ist das jewei­lige Kunst­werk in der Liste von Hand aus­zu­wäh­len, unten befin­det sich ein But­ton ‘AR Kunst gucken’. Das indi­vi­du­elle Pik­to­gramm auf der rea­len Stele muss anvi­siert wer­den, dann star­tet das Video zum Objekt automatisch.

Infos des Natur­parks Hoher Flä­ming zum Pro­jekt hier: https://www.naturpark-hoher-flaeming.de/naturparkverein_2/ar-trail/ar-trail-am-kunstwanderweg.html

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt am Bahn­hof in Wie­sen­burg, zunächst geht es durch das ‘Por­tal’ des Kunst­wan­der­wegs, im Schloss­park durch den Rho­do­den­dron­hain und im Wald am Erb­be­gräb­nis vor­bei und die Tei­che pas­sie­rend bis zum präch­ti­gen Schloss. Zwi­schen dem Win­kel­teich und dem Fabrik­teich wird der Ort gestreift, danach führt der Weg im Bogen um eine große Wie­sen­flä­che herum zum erhöh­ten Punkt mit dem Kunst­werk ‘(K)uier(en)’ und der iko­ni­schen Aus­sicht zurück aufs Dorf.

Einem lan­gen Feld­weg wird gefolgt auf der leich­ten Anhöhe, dann geht es im Wald an den Kunst­wer­ken ‘Wölfe’ und ‘Por­zel­lan­baum’ vor­bei zur ‘Ruhen­den Brü­cke’ an einer Bahn­un­ter­füh­rung. Kurze Zeit spä­ter und nach meh­re­ren Rich­tungs­wech­seln ver­lässt der Weg die mar­kierte Süd­route und führt statt­des­sen gera­de­aus im Wald zur Wüs­tung Groß Glien mit dem Kunst­werk ‘Welt­en­tür’. Über eine alte Baum­al­lee wird der Ort Klein Glien erreicht und am Rand pas­siert, hier endet die XR-Ver­sion des Kunstwanderwegs.

Nun wird kurz einer wei­te­ren Baum­al­lee gefolgt in Rich­tung Wein­berg, dann über die Land­straße hin abge­zweigt und es schließt sich erneut ein knapp drei Kilo­me­ter lan­ger Wald­ab­schnitt im hüge­li­gen Gelände an. Danach wird wie­der auf die Süd­route des Kunst­wan­der­wegs getrof­fen, leicht bergab geht es über die Fel­der, am Kunst­werk ‘Flä­mi­sches Haus’ vor­bei und durch eine Wochen­end­haus­sied­lung, spä­ter an den ‘Sphä­ren’ vor­bei bis zum Papen­dor­fer Weg. Hier wird gleich wie­der abge­bo­gen auf die natur­be­las­sene Burg­pro­me­nade und die­ser damm­ar­tig gefolgt an einem Sumpf­ge­biet ent­lang zur Burg Eisen­hardt in Bad Belzig.

Neben dem Burg­wall hin­auf geht es zum Por­tal des wuch­ti­gen Gebäu­de­en­sem­bles, dann auf der Wit­ten­ber­ger Straße hinab, durch den Tun­nel unter der Bahn­trasse hin­durch und auf dem Pan­ora­ma­weg berg­auf durch eine Klein­gar­ten­an­lage mit Blick auf die Stadt. Abschlie­ßend führt der Weg hinab am Roger-Loe­wig-Haus und am Kunst­werk ‘Axis Mundi 2’ vor­bei, danach über die Bahn­brü­cke zum Bahn­hof Bad Bel­zig, an dem die Tour endet.