… zum Ende des ersten Quartals 2023 hin habe ich heute endlich mit meinem ‘eigentlichen’ Solo-Wanderprojekt für dieses Jahr begonnen. Wobei: im Prinzip war es nur der Prolog, sozusagen die ‘Etappe Null’, um mich ein wenig einzustimmen. Vom Fokus her wird es in diesem Jahr nicht wie geplant um die (Lausitzer) Neiße gehen sondern um ihre ‘große Schwester’, die Oder, und zwar von der Neißemündung durchgehend und möglichst gewässernah bis nach Stettin. Dabei wird Reiseland Brandenburg ( https://www.komoot.de/user/reiselandbrandenburg ) mein Projekt ebenfalls dokumentieren.
Der heutige Auftakt passte perfekt, so konnte ich noch ein paar Kilometer weit die Oder in Polen ‘abholen’ und mir endlich auch mal die Neißemündung von polnischer Seite aus ansehen. Die Strecke hatte ich vom Bauchgefühl her eher als ‘experimentell’ eingestuft, am Ende passte aber alles bestens. Nur eine kleine Korrektur musste ich unterwegs vornehmen, außerdem war im Bereich des Zusammenflusses durch leichtes Hochwasser bedingt etwas Improvisation angesagt.
Davon abgesehen war es eine absolut wunderbare Tour, ich nutzte etliche Kilometer weit die naturbelassene Deichkrone (explizit erlaubt!) und genoss den schönen Naturpfad entlang des Boracksees. Nur der lange zusammenhängende Kiefernforstabschnitt im zweiten Teil war etwas monoton. Für mich bisher die ausgewogenste und spannendste Wanderung in Polen, daher: Dicke Empfehlung von mir!
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Infos und Tourbeschreibung:
Dies ist eine Rundtour, die am Bahnhof in Coschen beginnt und endet. Zunächst geht es entlang der Hauptstraße zur ‘Neißewelle’-Brücke und auf ihr wird die Neiße als Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen überquert. Dem nicht im Kartenmaterial verzeichneten Waldweg etwa hundert Meter entfernt vom Ufer wird gefolgt bis zum Auftreffen auf den naturbelassenen Deich, dann führt der Weg auf der Deichkrone für gut zweieinhalb Kilometer mit weiten Ausblicken durch die Landschaft, mit ein wenig Entfernung zur Neiße.
Am Ende des Deiches schließt sich ein kurzes Waldstück an, danach geht es am Waldrand entlang zum kleinen Dorf Kosarzyn und zur Hälfte hindurch. Am nördlichen Siedlungsende wird abgezweigt auf einen Feldweg, auf diesem geht es durch die Sumpfwiesen und über den Deich hinweg bis direkt zur Mündung der Neiße in die Oder. Nach der Rückkehr zum Deich wird nun der Weg auf dessen Krone genutzt mit weiten Ausblicken in die teils überschwemmten Oderauen und ein Pumpwerk an der Mündung des Flüsschens Łomianka wird passiert, bis nach einem guten Kilometer ein letztes Mal direkt auf die Oder getroffen wird.
Hier erfolgt der Abzweig vom Deich, auf dem Weg durch die Sumpfwiesen wird die Łomianka überquert und nach Kreuzung der Landstraße an einem weiteren Bachlauf geht es im Wald zum nordöstlichen Ende des Boracksees. Das Gewässer wird komplett auf seiner östlichen Seite passiert auf einem schmalen Naturpfad, nach einem kurzen Abstecher zum Südufer des Sees mit schönem Ausblick führt der Weg um ein einsames Gehöft herum, anschließend etwa vier Kilometer weit durch den Kiefern- und Birkenwald bis hin zum Dorf Żytowań.
Nach der Durchquerung des Ortes wird der Hauptstraße gefolgt an einer großen Tankstelle und einer Ferienhausanlage vorbei und die ‘Neißewelle’ wird erneut überquert. Entlang der Hauptstraße endet die Tour am Ausgangspunkt am Bahnhof in Coschen.
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