… das Baru­ther Urstrom­tal zwi­schen den bei­den sehr gut und schnell von Ber­lin aus erreich­ba­ren Regio­nal­ex­press­li­nien in Rich­tung Süden — schon seit Jah­ren hatte ich dort eine ver­bin­dende Wan­de­rung geplant, aber ande­rer Regio­nen waren immer wich­ti­ger oder schie­nen mir inter­es­san­ter. Heute habe ich diese Lücke für mich geschlos­sen zwi­schen Wol­ters­dorf und Baruth und war durch­aus posi­tiv überrascht.

Meist war ich in aus­ge­dehn­ten (Kiefern-)Waldgebieten oder ent­lang von Was­ser­grä­ben unter­wegs. Am meis­ten erstaunte mich aber, dass mich die eis­zeit­lich ent­stan­dene Lon­gi­tu­di­nal­düne ‘Lan­ger Horst’ knapp acht Kilo­me­ter weit beglei­tete ab dem Dorf Dümde. Schon vor­her ab Got­tow war ich eine ganze Weile auf bzw. neben einer impo­san­ten schma­len Düne gewan­dert. Alleine unter die­sem Aspekt ist dies sicher schon eine beson­dere Strecke.

Über­rascht hat mich auch der schöne natur­be­las­sene Weg durch das NSG Schö­ben­dor­fer Busch, daran schloss sich dann aller­dings auch direkt wie­der ein lan­ger Plat­ten­weg- und Asphalt­ab­schnitt an. Über­wie­gend folgte ich — unge­plant — Stre­cken­tei­len des ‘Flä­ming Walk’: von mei­nem Gefühl her ist in der Region fast alles, was keine Land­straße ist, in den letz­ten 20 Jah­ren in die­sem Pro­jekt als Wal­king­stre­cke ‘ver­wurs­tet’ wor­den, 43 kür­zere Tou­ren gibt es mitt­ler­weile, natür­lich lei­der in der Regel als Rund­stre­cken auf Auto­nut­zer zuge­schnit­ten. Der Abschnitt des mar­kier­ten ‘Flem­ming­wie­sen­wegs’ war am Bie­ber­gra­ben (keine Schreib­feh­ler in bei­den Fäl­len) teil­weise schon sehr ver­wil­dert oder sogar auf­ge­ge­ben. Qua­li­täts­si­che­rung geht auf jeden Fall anders, nur das ein­ma­lige mas­sen­hafte Auf­stel­len von Schil­dern alleine reicht sicher nicht aus ;-)

Den­noch war es in der Form eine Stre­cke, die ich durch­aus sehr emp­feh­len kann! Das Pro­jekt einer ‘Baru­ther Quer­li­nie’ (in Ergän­zung zur bestehen­den ‘Baru­ther Linie’ in Nord-Süd-Rich­tung) wäre aus mei­ner Sicht keine schlechte Idee, um den dor­ti­gen ambi­tio­nier­ten Wan­der­tou­ris­mus anzukurbeln.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am Bahn­hof Wol­ters­dorf, zunächst geht es knapp einen Kilo­me­ter weit zum Dorf­zen­trum, dann wird der Ort über die Alte Got­tower Straße wie­der ver­las­sen. Etwa vier Kilo­me­ter weit führt der Weg durch dich­ten Kie­fern­wald bis zum Auf­tref­fen auf das Dorf Got­tow, hier geht es über die Straße ‘Zum Unter­ham­mer’ zum Got­tower See und am süd­li­chen Ufer auf dem schma­len Natur­pfad ein Stück am Ufer entlang.

Nach Rück­kehr auf den Forst­weg geht es erneut län­gere Zeit durch den Kie­fern­wald, anschlie­ßend am Wald­rand ent­lang bis ins Dorf Dümde, das an sei­ner schö­nen Fach­werk­kir­che vor­bei durch­quert wird. Einige hun­dert Meter weit wird der Land­straße gefolgt, danach in den klei­nen Höhen­zug der Lan­gen Horst­berge abge­zweigt. Im wei­te­ren Ver­lauf wird abge­bo­gen näher zum Bie­ber­gra­ben hin und dem natur­be­las­se­nen, leicht zuge­wach­se­nen Weg gefolgt, der zuneh­mend bes­ser begeh­bar wird. 

Ent­lang des Was­ser­gra­bens wird die his­to­ri­sche Horst­mühle erreicht, nun geht es auf dem schö­nen natur­be­las­se­nen Weg am Fuß der Lan­gen Horst­berge bis zum Bom­bach­haus, es folgt ein lan­ger Gera­de­aus-Abschnitt auf Beton­plat­ten und spä­ter Asphalt par­al­lel zu einem Was­ser­gra­ben bis in den Ort Pap­litz. Über die ‘Straße der Jugend’ und den ‘Eichen­grund’ wird Pap­litz durch­quert und auf die ‘Baru­ther Linie’ getrof­fen. Nun geht es auf der von alten Bäu­men gesäum­ten Allee am Ham­mer­fließ ent­lang bis nach Baruth.

Dort wird über die Schul­straße direkt auf den Schloss­park getrof­fen, durch die­sen führt der Weg auf der beein­dru­cken­den, alten Baum­al­lee bis zum wei­ter nörd­lich gele­ge­nen Bahn­hof Baruth, an dem die Tour endet.