… heute sollte es für mich kurz vor Jah­res­ab­schluss bei Traum­wet­ter noch ein­mal eine ganz beson­dere Wan­de­rung wer­den. Geplant hatte ich bestimmt zehn unter­schied­li­che attrak­tive Stre­cken im Radius von 100 Kilo­me­tern rund um Ber­lin, war aber mit kei­ner wirk­lich zufrie­den bzw. wären sie wegen des Feri­en­fahr­plans nicht ÖPNV-kom­pa­ti­bel gewe­sen. Da kamen mir plötz­lich am Vor­abend die land­schaft­lich außer­ge­wöhn­li­chen ‘Bie­ge­ner Hel­len’ im Oder­vor­land in den Sinn, von denen ich schon häu­fi­ger gehört, sie aber immer wie­der nach hin­ten gescho­ben hatte.

Schnell war eine Stre­cke drum­herum geplant, die auch ein wenig vom Oder-Spree-Kanal und einen Abschnitt durch das ehe­ma­lige Trup­pen­übungs­ge­lände nörd­lich davon (heute: NSG Busch­schleuse) ent­hal­ten sollte. In der Pra­xis ent­puppte sich die Tour als wirk­lich sehr schön: spe­zi­ell die Bie­ge­ner Hel­len bzw. Hohen­wal­der Höl­len, eine gla­ziale Rinne mit meh­re­ren klei­nen Seen und einem schön gewun­de­nen Wan­der­weg hin­durch gefie­len mir aus­ge­zeich­net. Den Oder-Spree-Kanal dage­gen bekam ich nur wenig zu Gesicht und das abwechs­lungs­rei­che ehe­ma­lige Mili­tär­ge­lände konnte ich — nach mei­ner Inter­pre­ta­tion — kom­plett auf erlaub­ten Wegen durchqueren.

Ein­mal traf ich tat­säch­lich auf einen Hin­weis zur ASP-Kern­zone mit Betre­tungs­ver­bot, die­ses Gebiet stimmt aber — wie so oft — nicht mit den aktu­el­len Infor­ma­tio­nen des Geo­por­tals des Land­krei­ses LOS überein. 

Von daher kann ich die Tour in die­ser Form — abge­se­hen von der ASP-Zonen-Unklar­heit — sehr emp­feh­len, zumal sie auch von Ber­lin aus bes­tens mit dem RE 1 stünd­lich an Start und Ziel erreich­bar ist. Vor allem drängt die Zeit, da es die klei­nen ‘Höl­len’ offen­sicht­lich durch den Was­ser­man­gel nicht mehr lange geben wird, einige waren bereits kom­plett ausgetrocknet.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt am Bahn­hof in Pill­gram, zunächst geht es über die Straße ‘Zum Bahn­hof’ und die Schul­straße in den his­to­ri­schen Kern mit dem denk­mal­ge­schütz­ten ‘Vor­lau­ben­haus’, bevor der Ort in süd­west­li­cher Rich­tung auf der Bie­ge­ner Straße wie­der ver­las­sen wird. Auf einem alten Feld- und Pflas­ter­stein­weg wird die ‘Auto­bahn der Frei­heit’ A12 über­quert, direkt danach geht es im leicht hüge­li­gen Gelände zum Ein­stieg in die gla­ziale Rinne. Knapp fünf Kilo­me­ter weit wird nun dem schön gewun­de­nen Wan­der­weg durch das teils schmale Tal mit sei­ner Seen­kette gefolgt, wobei ent­lang der Krum­men Hölle der nicht im Kar­ten­ma­te­rial ver­zeich­nete Wie­sen­weg näher am Gewäs­ser genutzt wer­den kann.

Am Aus­gang des Tals vor Hohen­walde wird auf den hecken­ge­schütz­ten Schot­ter­weg abge­zweigt, der an einem Wind­park ent­lang über die Höhen ins benach­barte Dorf Dubrow führt. Hier geht es am Sied­lungs­rand durch das ASP-Gat­ter ins Areal des ehe­ma­li­gen Trup­pen­übungs­plat­zes hin­ein, nach einer Quer­ver­bin­dung wird auf den dor­ti­gen Haupt­weg getrof­fen und die­sem bis hin zum Oder-Spree-Kanal gefolgt. Eine ganze Weile ver­läuft der Weg hin­ter einem Wall par­al­lel zum Kanal, danach zweigt er ab, führt gera­de­aus durch einen Laub­wald und dann durch einen Schnei­sen­ab­schnitt mit einem mar­kan­ten Hochsitz.

An einer Kreu­zung mit­ten im Natur­schutz­ge­biet ändert der Weg erneut die Rich­tung, nun geht es durch einen beein­dru­ckend gro­ßen jun­gen Bir­ken­wald in nord­west­li­cher Rich­tung, zwi­schen Sumpf­ge­bie­ten hin­durch und am Wald­aus­gang an Agrar­flä­chen ent­lang zur erneu­ten Auto­bahn­über­que­rung. Der befes­tig­ten Straße wird gefolgt berg­auf an einem über­di­men­sio­nier­ten Gewer­be­ge­biet ent­lang, dann führt der Weg abschlie­ßend über die Bahn­hof­straße durch Jacobs­dorf bis hin zum Bahn­hof, an dem diese Tour endet.