… vor ein paar Tagen war mir aufgefallen, dass nun im OpenStreetMap-Kartenmaterial theoretisch ein durchgängiger Weg vom westlichen Ortseingang in Liebenwalde bis nach Malz entlang der naturbelassenen Schnellen Havel existiert, den ich natürlich sofort einmal in seiner Gesamtheit ausprobieren musste.
Das Begehen klappte deutlich besser als erwartet, auch wenn es sich abseits des bereits bekannten Abschnitts bei Neuholland meist um mehr oder weniger deutlich erkennbare Wiesenwege handelt, die wohl nur selten von Förstern und Jägern mit ihren Fahrzeugen genutzt werden. Das Gelände erwies sich als weniger sumpfig als ich angenommen hatte, hier empfiehlt sich aber auf jeden Fall, die offensichtlich mit Sumpfgras bewachsenen Stellen großflächig zu umgehen oder sich zumindest an den Maulwurfshügeln zu orientieren, denn dort ist es in der Regel nicht übermäßig feucht im Untergrund.
Die Witterung hatte heute trotz des verhangen-düsteren Eindrucks ihren Charme, über den Gewässern hielten sich oft leichte Nebelschwaden und am Nachmittag kam teils dichter Nebel im Nieselregen auf.
Auch der Rest der Strecke ab Malz bot noch eine Überraschung für mich mit einem schönen kurzen Gewässerabschnitt bei Fichtengrund. Als Abschluss wählte ich die Straße durch die Siedlung Glashütte mit den schönen Ausblicken auf die gefluteten Torfstiche. Im Rahmen einer möglichst ‘authentischen’ Havel-Flusswanderung wäre dies wohl nun meine präferierte Route zwischen Liebenwalde und Sachsenhausen.
Die neu entdeckten Wege durch die Auen sollte man sich nur antun abseits der Brut- und Setzzeit und außerdem nur dann, wenn alle Weiden geräumt sind: von daher ist die Bewanderung zum Jahresende hin ideal. Für eine kleine Pause bietet sich dabei der idyllisch und einsam an einer Havelschleife gelegene Rastplatz ‘Am Ideler’ an.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Bushaltestelle ‘Neuholländer Chaussee’ am westlichen Rand von Liebenwalde. Nach einem kurzen Blick auf den Vosskanal, der den Hauptstrom der Havel bildet, wird nach Überquerung der Schnellen Havel in die Auen nach Süden abgezweigt, an einer Baumreihe entlang führt der Wiesenweg zunächst etwas entfernt parallel zum Gewässer, dann geht es an einem Graben entlang darauf zu. Nun wird der Schnellen Havel über knapp drei Kilometer weit nahe gefolgt, danach gibt es bedingt durch abgesperrte Weiden einen kleinen ‘Exkurs’ ins Hinterland, bevor zum Gewässer zurückgekehrt wird.
Noch einmal führt der Weg danach durch die Wiesen gut drei Kilometer weit immer in Nähe des Flusslaufs bis fast zum Rastplatz ‘Am Ideler’, der durch den Wald erreicht wird. Nach einer weiteren Walddurchquerung geht es wieder am Auenrand entlang, die Siedlung Schweizerhütte wird im Wald umgangen und über einen letzten Auenabschnitt führt der Weg zur Brücke über die Schnelle Havel. Der Betonplattenpiste wird gefolgt zum Neuholländer Weg und auf diesem wird nach einer Weile der Ort Malz erreicht und durchquert.
Wieder wird die Schnelle Havel gekreuzt, dahinter wird auf den Malzer Kanal getroffen und diesem gefolgt über die Keithstraße zum Dorfplatz im benachbarten Friedrichsthal. Die Straße wird genutzt in Richtung Neu-Friedrichsthal, beim nächsten Auftreffen auf die Schnelle Havel wird abgezweigt und dem Flusslauf gefolgt zur Siedlung Fichtengrund. Diese wird auf der Bahnhofstraße durchquert, nach der Unterführung der Bahntrasse geht es parallel zu dieser nach Glashütte und dort an den Häusern entlang.
Danach wird auf die schöne geflutete Torfstichlandschaft getroffen, an die man über Pfade in den Wiesen nahe herankommt. Abschließend geht es über den Oranienburger Weg zum Bahnhof Sachsenhausen, an dem diese Tour endet.
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